Neues Deutschland schreibt: „Religiöser Rummel um Ratze“

Ratzefummel

Foto von: ratzefummel.eu

Die sozialistische Tageszeitung „Neues Deutschland“ nimmt in ihrer heutigen Ausgabe den bevorstehenden Besuch des Ratzinger-Papstes in Thüringen unter die Lupe. Im Inlands-Aufmacherartikel „Religiöser Rummel um Ratze“ heißt es eingangs: „In Thüringen werden wegen des im September bevorstehenden Papstbesuchs Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet. Doch eine »religionsfreie Zone« soll es auch geben.“

In dem Beitrag von Hans-Gerd Öfinger heißt es weiter: „Der im Rahmen seiner Deutschlandreise geplante Abstecher von Papst Benedikt XVI. nach Thüringen wirft seine Schatten voraus und bietet Stoff für Kontroversen. (…) Mit Hochdruck arbeiten Behörden derzeit an Konzepten zur Bewältigung der zu erwartenden Verkehrsströme, Sicherheitsmaßnahmen und der »Verschönerung« der Infrastruktur. So soll etwa die von Göttingen nach Halle/Leipzig verlaufende Autobahn 38 wenige Kilometer von der Kapelle entfernt während des Papstbesuchs für fast 30 Stunden gesperrt und als Parkplatz genutzt werden. Der Verkehr auf dieser Ost-West-Achse soll auf die Schiene verlagert oder großräumig umgeleitet werden. (…)

Viele örtliche Honoratioren und Eliten in der CDU-Hochburg [Eichsfeld, SRK] und Heimat von Thüringens Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus fühlen sich geehrt durch die zweistündige Papst-Visite, die das weltweite Medieninteresse auf den relativ unbekannten Landstrich richten wird. (…) Biertrinker können seit Anfang Juni mit der von einer Worbiser Brauerei hergestellten Biermarke »Benedictus« auf das Wohl des aus Bayern stammenden Papstes anstoßen.

So viel Rummel und Aufwand geht einer Minderheit von Eichsfeldern zu weit. »Ressourcen und Geldmittel werden für den Besuch verausgabt, die dringend gebraucht würden für politische Bildung, zur Bekämpfung von Kinderarmut und für die bessere Ausstattung unserer Schulen im Eichsfeld«, sagt Johanna Scheringer-Wright vom Verein aktiv e.V., der sich »aktiver Demokratie und Kultur« widmet und gegen ein »NPD-Rechtsrockkonzert« am 3. September in Leinefelde mobil macht. »Wir protestieren nicht gegen den Papstbesuch, aber sehen ihn aufgrund des Aufwandes hier im Eichsfeld dennoch kritisch«, sagt Scheringer-Wright. Freie Religionsausübung dürfe »nicht dazu führen, dass Andersgläubige zurückgesetzt werden«. (…)”

Nicht zuletzt bemerkenswert ist an diesem Artikel, daß hier auch eine innerparteiliche Initiative erstmals öffentliche Erwähnung findet. Eine Initiative, die von einigen kirchfreundlichen Parteifunktionäre als antikirchlich und atheistisch denunziert wurde. Dabei geht es den Initiatoren der unten erwähnten LAG mit ihren an die Politik gerichteten Forderungen nur darum, dass endlich die Forderungen der Weimarer Reichsverfassungen (die als einzige dieser Verfassung wortwörtlich in das Grundgesetz übernommen worden sind) zur Trennung von Staat und (Amts-)Kirchen in die Realität umgesetzt werden.

Öfinger schreibt dazu: „Wenige Tage vor dem Papstbesuch wird sich in der Thüringer Linkspartei eine »Landesarbeitsgemeinschaft Laizismus« bilden. Deren Gründer setzen sich ein für eine »Trennung von Staat und Religionen« und »gegen jede Privilegierung und Diskriminierung von Religionsgemeinschaften und Weltanschauungen«. Da der Anteil nicht-religiöser Menschen zunehme und in Thüringen mehr als 65 Prozent der Einwohner konfessionsfrei seien, müsse es zu einer »Neuausrichtung der Beziehungen zwischen Staat und Religionen« kommen.”

[Erstveröffentlichung: Freigeist Weimar]


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