Angesichts der erlahmenden sprachschöpferischen Kraft des deutschen Sprachguts, befördert insbesondere durch Anglizismen und den Hip Hop im Allgemeinen, unternimmt Beat Gelbfish in loser Folge den Versuch, dem Sprachkorpus des Deutschen neue Wörter zuzuführen und dessen kreativen Säfte erneut zum Fließen zu bringen. Gelbfish ist Vorsitzender der Neuen Fruchtbringenden Gemeinschaft der alemannischen Palmenritter.
preetzen
Wortart: regelmäßiges Verb
schwaches Verb / transitiv
Worttrennung: preet|zen
In Verbindung mit einem Akkusativobjekt [Regel 2]:
- Ich habe das Auto gepreetzt. (Ohne Not im ersten Gang gegen eine Wand gefahren)
- Wieso hast du den Teig gepreetzt? (Ihn mangelhaft vorbereitet, sodass der Kuchen misslingt)
- Preetze mich nicht an! (Nicht anrühren/ansehen i.S. des bösen Blickes)
- Das preetzt gerade ziemlich. (Redensart)
- Am Wochenende wollen wir alle mal wieder so richtig einen draufpreetzen. (Mit hohem Mitteleinsatz einen möglichst geringen Effekt erzielen)
schleckern
Wortart: regelmäßiges Verb
schwaches Verb / intransitiv
Worttrennung: schle|ckern
In falscher Analogiebildung zu kleckern (Kleckern statt Klotzen)
Durch Sparmaßnahmen bei anderen Personen / an Sachen letztlich sich selbst schaden.
- Auf Geburtstagen schleckere ich gern. (Keine Geschenke mitzubringen, dafür jedoch reichlich Alu-Folie in der Hoffnung auf ein reichhaltiges Buffett. Schließlich aber nicht mehr eingeladen zu werden)
- Joachim hat geschleckert! (
hintzen
Wortart: unregelmäßiges Verb
schwaches Verb / transitiv
Worttrennung: hint|zen
Abgeleitet von dem Substantiv Hinz (Hinz und Kunz), mit welchem im späten Mittelalter der Jedermann bezeichnet wurde (eigentlich Heinrich und Konrad).
Auch in Verbindung mit einem Dativobjekt [Regel 7]:
In guter Absicht, aber tölpelhafter Manier andere in Bedrängnis bringen.
- M. Neuer hat seine Abwehr gehinzt. (Der Torwart will einen Angriff einleiten, spielt aber den Ball zum Gegner, der ihn ins Tor schießt)
- Ha,ich erzähle Ihnen doch nicht, dass M. die Juwelen und Ringe im Keller versteckt hat! (So genannte immanente Hintz)
hoppen
Wortart: unregelmäßiges Verb
schwaches Verb / transitiv
Worttrennung: hop|pen
In falscher Analogie zu wuppen.
In Verbindung mit einem Akkusativobjekt [Regel 2]:
Eine noch nicht reife Sache verfrüht zum Abschluss bringen und sie damit verderben.
- Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Äpfel nicht im Februar hoppen. (Anstelle reifer Äpfel werden vor lauter Appetit Zweige und ganze Äste gepflückt)
- Das Rumpsteak hoppt. (Das Fleisch wird in die Nähe der Pfanne gehalten und dann roh serviert)
- Ihr Sohn kann defintiv nicht von der dritten Klasse in die zehnte hoppen. (selbsterklärend)
röslern
Wortart: regelmäßiges Verb
ganz schwaches Verb
Worttrennung: rös|lern
In Verbindung mit einem Akkusativobjekt [Regel 2]:
Trotz oder wegen eigener Schwäche einen Stärkeren überwinden, dessen Revanchegelüste aber nicht auf der Rechnung haben.
- Schau, ich hab deine Radkappe geröslert. (In einem Brennpunktviertel Scherze mit Einheimischen treiben)
- Warum schauen Sie mich so röslig an? (Ein Legionär zu Obelix, nachdem er jenen gelobt hatte, Längsstreifen zu tragen)
- Die Mücke traut sich was. Röslert dem Elefanten in den Rüssel. (selbsterklärend)
- Wieso hast du den Tei
Ich habe das Auto gepreetzt. (ohne Not im ersten Gang gegen eine Wand gefahren)
- Wieso hast du den Tei
- Ich habe das Auto gepreetzt. (ohne Not im ersten Gang gegen eine Wand gefahren)
- Wieso hast du den Tei
Beat Gelbfish