Das geplante neue Tarifsystem des Musikrechte- Verwerters Gema bedroht nach Einschätzung von Politikern der Koalition Musikveranstaltungen im Land. Bei Diskothekenbesitzern gebe es bereits einen Aufschrei. Vereinen und Feuerwehren, die vielerorts Feste mit Musik veranstalten, sei das Problem offensichtlich noch gar nicht klar geworden, sagte der CDU-Politiker Wolfgang Waldmüller aus Parchim. “Es kann passieren, dass Vereine Veranstaltungen mit Musik nicht mehr anbieten können, weil es zu teuer wird.”
Der Landtagsabgeordnete nannte ein Beispiel: Für eine Abendveranstaltung von 20 bis 2 Uhr mit Livemusik und 15 Euro Eintritt auf 133 bis 200 Quadratmetern Fläche sollen die Gema-Gebühren von jetzt 164,80 Euro auf 360 Euro steigen. “Das ist ein Plus von 118 Prozent”, sagte Waldmüller. Für eine mittelgroße Diskothek mit zwei Tanzflächen, durchschnittlich zehn Veranstaltungen im Monat und acht Euro Eintritt könnten sich die Gebühren von jetzt 21 553 Euro auf 147 916 Euro im Jahr erhöhen. Gesamtzahlen aus Mecklenburg-Vorpommern gibt es bislang jedoch nicht.
Die Landesregierung soll ihren Einfluss geltend machen und das neue Tarifsystem in der geplanten Form verhindern. Dazu starten CDU und SPD in der Landtagssitzung kommende Woche eine Initiative. Ihre Forderung an die Landesregierung begründen die Koalitionsfraktionen damit, dass die Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern durch die Gema-Pläne vor existenzielle Probleme gestellt werden könne. “Gerade in Mecklenburg-Vorpommern gibt es zahlreiche Freiluftveranstaltungen mit musikalischem Angebot, die infolge der Änderungen am Tarifsystem möglicherweise nicht mehr stattfinden können”, heißt es. Vor allem die Interessen Ehrenamtlicher und der Vereine müssten stärker berücksichtigt werden.
Quelle: SVZ.de
Wird es bald keine Veranstaltungen von Vereinen mit Musik geben? Foto: SVZ.de (Archiv)
