Nur eine Woche nach der Enthüllung, dass sich ein 16-Jähriger an einem schlafenden Wächter auf das Dach des 104. Stockwerke hohen Skyscrappers “One WTC” auf Ground Zero schlich, wurden vier Männer am Montag verhaftet. Es folgte die nächste unfassbare Enthüllung: Das Trio war letzten September von der Antenne des insgesamt 541 Meter hohen, ikonischen Gebäudes in Lower Manhattan gesprungen, während der vierte als “Komplize” am Straßenniveau bei der Flucht half.
Die Basejumper veröffentlichten atemberaubende Videos von ihren Helmkameras, wie sie nächtens die Glasfassade entlang nach unten rasen, mit Fallschirmen an der Skyline vorbeigleiten, dann vor dem gegenüberliegenden Goldman-Sachs- Headquarter landen. Das Video wurde natürlich zum YouTube-Hit, alle Werbeeinnahmen sollen an Charities gespendet werden.
Doch die Sicherheitsverantwortlichen eines der Terror-gefährdetsten Gebäude der Erde müssen wieder hochnotpeinliche Fragen beantworten: Wie gelangten James Brady (32), Andrew Rossig (33) und Marko Markovich (27) am 30. September mit all der Ausrüstung auf die Turmspitze? Und: Warum dauerte es fast ein halbes Jahr, bis sie ausgeforscht wurden? In der Nacht des tollkühnen Sprunges war bloß von mysteriösen Basejumpers am Gehsteig vor dem Goldman-Gebäude berichtet worden.
Nach der neuerlichen Blamage heizt sich die Debatte um Sicherheitsvorkehrungen auf: Am 16. März erst drang Schüler Justiz Casquejo durch ein Loch im Bauzaun auf Ground Zero vor, fuhr in den 88. Stock, ging die Treppen hoch in die 104. Etage und kletterte sogar aufs Dach. Dort genoss er zwei Stunden lang die Aussicht. Bekannt wurde, dass der Erbauer “Port Authority” Überwachungskameras zwar kaufte, aber wegen Geldmangel nicht installierte… Die Security des Areals der bei 9/11 ausgelöschten Twin Towers kostet 40 Millionen Dollar pro Jahr. Bisher scheint der Kordon löchrig.