Walter Müller-Wulckow, Gründungsdirektor des Landesmuseums Oldenburg, war einer der einflussreichsten Vermittler der architektonischen Moderne in Deutschland. Seine „Blauen Bücher“ zum modernen Bauen und Wohnen entwickelten sich zu Bestsellern. Anhand von Vintage-Prints, Briefen, Fotografien, Plänen und Skizzen gibt das Landesmuseum ab 10. November einen umfassenden Einblick in die Um- und Aufbrüche der Architektur dieser Zeit.
Ausstellungsbeschreibung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine Architektur, die bewusst den Bruch mit klassischen Stilformen suchte. Technischer Fortschritt und drängende Wohnungsnot führten zur Entwicklung zeitgemäßer und innovativer Formen für die neue demokratische Gesellschaft. Klares Design bestimmte Architektur, Innenraumgestaltung und Möbel der Moderne. Die Einbeziehung von Licht, Luft und Sonne in die Architektur wurde zum Credo der Zeit. Das Bauen sollte durch eine Standardisierung der Produktion und neue Montageverfahren erschwinglich werden und die Architektur demokratisieren.
Das Landesmuseum Oldenburg widmet der Baukunst dieser Aufbruchszeit eine große Ausstellung. Vintage-Fotografien, Architekturpläne, Modelle, Briefe und virtuelle Rekonstruktionen geben ein lebendiges Bild der Umbrüche und bahnbrechenden Neuerungen in der Architektur von 1900 bis 1930. Die Ausstellung präsentiert die ganze Vielfalt architektonischer Strömungen von Reformarchitektur, Expressionismus, Bauhaus, klassischer und konservativer Moderne, die in Industriearchitektur, Wohnungs- und Gemeinschaftsbau sowie Innenraumgestaltung zum tragen kamen.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die „Blauen Bücher”, Bestseller zur modernen Baukunst aus den zwanziger Jahren. Walter Müller-Wulckow (1886-1964), der Gründungsdirektor des Landesmuseums Oldenburg, schrieb sie, um die neuesten architektonischen Entwicklungen einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Er korrespondierte mit mehr als 300 Architekten, darunter Pioniere der Moderne wie Peter Behrens, Paul Bonatz, Walter Gropius und Erich Mendelsohn. Die dabei entstandenen und gesammelten Schriftstücke, Pläne und Fotos sind ein in ihrer Qualität und Komplexität einzigartiges architekturhistorisches Dokument. Die wertvollen und zum großen Teil vorher nie gezeigten Originale aus dem eigenen Bestand werden durch Exponate aus der Albertina Wien und dem Bauhaus-Archiv Berlin ergänzt.
Quelle: Landesmuseum Oldenburg
Wann und wo
Landesmuseum Oldenburg
Schloss
Schlossplatz 1
26122 Oldenburg
10. November 2013 bis 23. Februar 2014
Eröffnung am 10. November um 11.30 Uhr