Neckermann endgültig vor dem aus?

Beim traditionsreichen Versandhaus Neckermann gehen entgültig die Lichter aus. Nachdem der US Investor Sun Capital Partners sich seiner Verantwortung gegenüber der Belegschaft – 2400 Mitarbeiter – entzogen hat und seine Unterstützung des beschlossenen  aussichtsreichen Sanierungsplanes versagte, hat die Neckermann GmbH im vergangenen Juli offiziell Insolvenz angemeldet. Jetzt wird das Unternehmen abgewickelt. Bis Anfang 2008 hatte Neckermann zum ebenfalls pleite gegangenen Handelskonzern Arcandor gehört. Arcandor rutschte 2009 in die Insolvenz. Zu dem Konzern gehörte auch der Versandhändler Quelle, der als Katalogversender ebenfalls Probleme hatte. Neckermann galt aber als rettbar – bis jetzt.

Der Haupteigentümer Sun Capital Partners hat nach guter alter Abzockermanier die Löhne der Belegschaft gedrückt und einen geheimen Ausverkauf gefahren, der jetzt offensichtlich den maximal möglichen Profit für die Investoren gebracht hatte. Jetzt ist es an der Zeit das Investment aufzulösen, und die loyalen Mitarbeiter der Arbeitsagentur und damit dem deutschen Staat zu überantworten. Dabei schienen Management, Gewerkschaft und Betriebsrat auf sehr gutem Weg. Ein Kompromiss war ausgehandelt: Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter hatten sich über den Abbau von 1380 Jobs mit Sozialplan, sowie Abfindungen in Höhe von 9 Mio Euro, sowie zur Gründung einer Transfergesellschaft geeinigt.

Verdi Sprecher Bernhard Schiederig sagte dazu „Knapp vor der Zielgeraden sind wir gescheitert. Kurz vor der Unterschrift hat Sun erklärt, dass sie kein Geld mehr zur Verfügung stellen, so dass die Zahlungsfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist.“

Die meisten Mitarbeiter werden laut Neckermann bis zum 1. Oktober freigestellt. Über eine interne Jobbörse sei bereits “eine große Anzahl” an Beschäftigten an andere Unternehmen vermittelt worden. Die Insolvenzverwaltung habe die Belegschaft am Morgen über die Situation informiert.Von der Entscheidung sind die Firmen Neckermann.de GmbH, die Neckermann Logistik GmbH und die Neckermann.Contact Heideloh GmbH in Sachsen-Anhalt betroffen. Das Ende der Logistik GmbH als Kern der Firmengruppe mit rund 820 Beschäftigten zeichnete sich schon länger ab.

Eine ganz kleine Hoffnung für den Versand besteht noch durch den verbleibenden Investor. Aber, ob dessen Kräfte ausreichen noch etwas zu bewirken darf bezweifelt werden.

so long – humanicum


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