…so stand es in der Ausschreibung, welche nicht nur bei uns im Hotel aushing, sondern auch in ganz Oberjoch.
Schon nach unserer Ankunft wußten wir, dass eine Schneeschuhwanderung auf jedenfall auf unserer Liste stand.
“Naturnahe, erholsame Schneeschuhwanderung” passte auch für meine Mutter, die noch nie vorher auf diesen gestanden hatte und es einfach mal ausprobieren wollte.
Leider war für den Mittwoch abwechselnd Schnee und Regen angesagt. Aber wir leben ja nach dem Prinzip, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Klamotten gibt und gingen los zum Treffpunkt.
Eine Gruppe von 9 Personen sollten wir sein, 6 davon allein schon aus unserem Hotel.
Wolfgang Zeller, unser Wanderführer holte uns an der Touristeninformation bei trockenem Wetter, aber bedecktem Himmel ab.
Er selber ist auf einer Alm aufgewachsen und nennt den Iseler seinen “Spielplatz”. Er bietet nicht nur Schneeschuhtouren an, sondern ebenso im Sommer Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade, im Winter spielt er auch gerne den Skilehrer, jedoch nur für anspruchsvolle Pisten. Noch dazu ist er der Betreiber der Bungee-Anlage in Obersdorf.
Nachdem wir uns alle vorgestellt hatten ging es auch schon los. Die Ausrüstung brachte er in seinem Auto mit. Für jeden war die richtige Größe an Schneeschuhen und – stöcken parat.
Ca. 300m ging es entlang der Straße, dann wurden die Schuhe angezogen und Wolfgang erklärte uns, dass er bis zur Bergstation des Iselers gehen wollte. Also einmal strack den Berg hoch – soviel zur “erholsamen Schneeschuhwanderung”.
Langsam fing es an zu schneien während wir fern ab jeglicher Pisten durch den Schnee stiefelten.
Jeder Baum und jede Kante wurde uns ausführlich erklärt und wir lernten, wie die Wildhasen durch den Schnee zu springen – denn immerhin sollten wir eins mit der Natur werden.
Der Schnee wurde stärker, bis wir in einem riesigen Schneesturm stecken in welchem wir kaum mehr gradeaus schauen konnten. Der Schnee peitschte uns ins Gesicht, woraufhin Wolfgang nur sagte “Ein kostenloses Gesichtspeeling”. Lustig, das hatte ich damals in Finnland und Schweden meinen Gästen auch immer gesagt.
Einige Kanten wurde immer rutschiger und wir gingen senkrecht bergauf für eine Weile.
Endlich war wieder eine Skipiste zu erahnen und wir kehrten, als einzige Gäste, in einer Hütte ein um uns zu wärmen und stärken.
Draußen fegte der Wind und Wolfgang sagte, dass er überlegt nicht mehr mit uns zur Bergstation zu gehen, da diese aufgrund des Windes wahrscheinlich nicht mehr fahren wird und der Sturm einfach nicht aufhört.
Somit machten wir uns wieder auf den Weg den Berg hinunter.
Nach ein paar Minuten sah es so aus, als würde der Himmel aufklaren.
Wolfgang zeigte uns eine spezielle Art den Berg hinunter zu rennen und zu springen. Die meisten unserer Gruppe, ich natürlich vorne mit dabei, setzten das sofort um und hatten einen mega Spaß.
Doch schon zog sich der Himmel wieder zu und der Sturm zeigte uns noch einmal sein wahres Gesicht indem er uns das beste Gesichtspeeling überhaupt bescherte.
Wieder im Tal angekommen und unsere Wege trennten sich. Mein Weg führte, wie von ein paar anderen aus unserem Hotel, erstmal direkt zur Sauna, denn wir waren teilweise bis auf die Hand nass.
Wenn ihr einmal Lust dazu habt im Allgäu mit Schneeschuhen zu wandern, dann meldet euch bei Wolfgang Zeller.
Ist Schneeschuhwandern für euch eine Alternative zum Skifahren?
Zu den anderen Berichten geht es hier:
Neuschwanstein
Rodeln am Mittagberg