NAS oder Server?

Viele Leser stellen sich die Frage ob für ihre Anforderungen ein NAS oder ein Server die richtige Lösung ist. In diesem Artikel möchte ich kurz klären was beides genau bedeutet und dann die beiden Systeme vergleichen.

Definitionen

Ein Server ist ganz allgemein ein Computer der "Dienste bereitstellt" => englisch: "to serve" = dienen. Welche Dienste das sind ist bei dem Wort "Server" nicht festgelegt. Es gibt zum Beispiel E-Mailserver, Webserver, Groupwareserver, etc. Dabei wird das Wort "Server" auch gerne sowohl für die Hardware ("das Blech") als auch für die Software (z.B. "Webserver") verwendet. Ein Hardware-Server stellt immer einen oder mehrere Software-Server (= Dienste) zur Verfügung, die von anderen Rechnern (= den Clients) genutzt werden können.

Ein NAS ist nichts anderes als ein Server, dessen Hauptaufgabe darin besteht, einem Netzwerk Speicherplatz zur Verfügung zu stellen. Damit ist es überwiegend ein "Fileserver". Ein NAS (für "Network Attached Storage") ist also eine besondere Ausprägung eines Servers. Genau wie ein Auto eine besondere Ausprägung eines Fahrzeugs ist.

Heutige NAS-Systeme können noch mehr als einfach nur Speicherplatz bereitstellen - daher verwischt die Grenze zwischen NAS und Server wieder mehr. Für einen ersten Eindruck möchte ich einen typischen Server für Heim- und Arbeitsgruppennetzwerke mit einem typischen NAS für denselben Zweck vergleichen.

NAS oder Server?

Funktionalität

Die Funktionalität gliedert sich in Aufgaben, die man mit einem System erledigen kann. Ein + steht für: "Im Vergleich besser", ein - für: "Im Vergleich schlechter".

Nicht-Funktionale Anforderungen

Die nicht-funktionalen Anforderungen beschreiben wie ein System seine Aufgaben erfüllt. Wie oben steht ein + für: "Im Vergleich besser", ein - für: "Im Vergleich schlechter".

Aus den Vergleichen der Aufgaben und Anforderungen an die beiden Testkandidaten ergibt sich das folgende Bild:

  • Wer ein System möchte, dessen Hauptaufgabe die Speicherung von Daten im Netzwerk, inkl. dem Erstellen von Backups ist, der ist mit einem NAS besser bedient, zumal es den Systemaufbau, die Bedienbarkeit und die Wartbarkeit sehr erleichtert. Kleinere andere Serveraufgaben, wie den Webserver, etc. beherrscht das NAS auch - aber das sollte nicht die Hauptaufgabe des Systems sein. Seine Vorteile spielt das NAS beim Bereitstellen von Daten aus.
  • Wer ein flexibles System haben möchte, das quasi "alles" kann, oder dessen Aufgaben nicht von vorn herein festgelegt sind, der greift besser zum Server. Die höhere Flexibilität wird aber meist mit höheren Wartungsaufwänden und weniger einfacher Bedienbarkeit bezahlt.

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