Das ich gerne nähe und vorallem patchworke wisst Ihr ja schon. Meine Tochter hat die letzten Monate im Handarbeitsunterricht in der Schule nun auch Blut geleckt. Sie haben mit kleinen Näharbeiten mit der Hand angefangen und später auch mit einer Nähmaschine probieren dürfen. Da lag es nahe, dass sie zuhause weitermachen wollte. Nur mit meiner doch ziemlich teuren Quiltstyle von Pfaff wollte ich sie ganz am Anfang nicht hantieren lassen. Solange ich dabei sitze und eingreifen kann – alles kein Problem. Aber sie wollte natürlich nicht immer mit Mama Aufsicht nähen, sondern viel lieber mit einer Freundin alleine wurschteln.
Wir haben schon zusammen Körnerkissen für die halbe Klasse produziert. Damit sie es richtig lernt (weil Mama kann das ja nieee so richtig gut erklären, eine Lehrerin macht das viel besser) hat sie nun am letzten Wochenende an ihrem ersten Volkshochschulkurs in Seesen teilgenommen: “Nähmaschinenführerschein für Kinder”. Der Kurs ging von Samstag mittag bis frühen Abend und am Sonntag von 10-16 Uhr. Zu Ostern hat sie eine günstige Nähmaschine bekommen. Damit kann sie nach Herzenslust selbst nähen. Das Modell ist wesentlich unempfindlicher als meine teure Pfaff, ein schickes Einsteigermodell.
Im Kurs wurden Eulenkissen genäht. Die erste Stunde verbrachten die Kinder erstmal mit der Technik der Nähmaschine. Es wurde erklärt wie der Faden eingefädelt werden muss, wie Faden auf die Spule kommt und wie man sich behelfen kann wenn es mal nicht sauber näht. Zuhause hörte ich da leider oft: Ich kann das nicht, Maaamaaaa guck mal. Nach dem Kurs ist sie jetzt ehrgeiziger und versuchts erstmal selbst.
Damit das erlernte gefestigt wird, hat sie gleich noch ein weiteres Eulenkissen nähen wollen. Da sie vom Kurs keine Schablonen mitgebracht hat, mussten wir erstmal welche entwerfen. Mit Zirkel, Gläsern und Topf bewaffnet habe ich ihr die Form auf einen festen Karton gezeichnet. So hat sie gleich fürs nächste Kissen eine stabile Schablone.
Man benötigt eine Schablone für den Körper, ein Körperunterteil, die Augenpartie und zum Schluß das Innenauge. Der Körper wird auf dem doppelt gelegtem Stoff aufgezeichnet uns ausgeschnitten. Am Besten nach dem anzeichnen die Stoffhälften zusammenstecken, dann verschiebt sich beim schneiden nix. Die restlichen Teile auf verschiedenfarbige Stoffe aufzeichnen und ausschneiden. Das Auge natürlich 2x.
So sieht das dann im Rohzustand ungenäht aus. Die Einzelteile näht man mit einem engen Zick-Zackstich auf den Körper. Zuerst das Unterteil, dann die Augenpartie, darauf die Augen und zum Schluß der Schnabel. In die Mitte der Augen wird noch als Pupille ein großer Knopf oder wahlweise ein rundes schwarzes Filzstück genäht.
Wenn das Vorderteil fertig ist, wird der vordere Körper mit dem Hinterteil links auf links verbunden. Zum wenden einen kleinen Schlitz lassen. Die Eule wenden, Nähte nach aussen schieben und alles gut bügeln.
Nun wird die Eule noch mit Füllwatte oder Schafwolle gestopft und die offene Stelle danach per Hand geschlossen.
Die Ergebnisse im Kurs waren super, schaut selbst:
Meine Tochter war total begeistert und will sich für den nächsten Kurs im Herbst auch wieder anmelden. Bis dahin wirds wohl noch die ein oder andere Eule werden. Ein wenig gepatchworked haben wir auch schon, mit etwas Hilfe hat sie schon einen Cardtrick als Kissenbezug genäht.
Was meint Ihr? Wäre so ein Eulchen mal ein toller Preis für ein kleines Bloggewinnspiel? Welche gefällt Euch am Besten?