Nachrichten vom 5. Juni 2014

Schweden - Wirtschaft
Nach den Dagens Nyhetern ist der Anteil der Frauen in der Führungsetage der an der Börse notierten Unternehmen nach über zwei Jahren Stillstand wieder nach oben unterwegs und erreicht nun 24,7 Prozent, was einer Steigerung von 2,4 Prozent entspricht. In anderen Wirtschaftsunternehmen liegt die Quote der weiblichen Führungskräfte, trotz permanentem Zuwachs, gegenwärtig bei 18,4 Prozent und gilt als extrem bescheiden. Bis zur vollkommenen Gleichstellung wartet in beiden Bereichen noch ein langer Weg mehrerer Jahrzehnte.

Schweden - Unterricht

Auch wenn sich der schwedische Kultusminister Jan Björklund sehr zufrieden mit seinen Schulreformen gibt, wird das neue Benotungssystem, das nun erstmals angewandt wird, sowohl von Schülern als auch Wissenschaftlern und Lehrern stark kritisiert, da jedes Fach in verschiedene Teilbereiche aufgegliedert wurde und die schlechteste Note eines Bereiches für die Endnote ausschlaggebend ist. Nach den Schülern fordert dies den Stress und verursacht einen Motivationsverlust, da eine einzige schlechte Arbeit im Laufe des Jahres die eigentliche Leistung bedeutend nach unten drücken kann.
Schweden - Unterricht
Nach den Dagens Nyhetern kann das schlechte Pisa-Ergebnis Schwedens damit zusammenhängen, dass die Schüler die Tests nicht ernst genommen haben, da sie nicht benotet werden und einige Schüler, die in den nationalen Proben sehr gut abschnitten nur unterdurchschnittliche Leistungen beim Pisa-Test zeigten. Auch wenn die Idee verführerisch klingt um den schwedischen Schulen ein besseres Zeugnis auszustellen, so dürften die Schüler aller Länder diese Tests gleich ernst oder unseriös nehmen, was dann zur Frage führt, warum ausgerechnet und ausschließlich schwedische Schüler den Pisa-Test nicht ernst nehmen, denn die Alternative wäre nur, dass die schwedischen nationalen Prüfungen dem internationalen Standard nicht gerecht werden.
Schweden - Unterricht/Politik
Der Vorschlag der Regierung die drei Reichsinternatschulen Lundsberg, Sigtuna und Grenna den schwedischen Privatschulen gleichzustellen und ihnen dadurch keine erhöhten Subventionen mehr zu gewähren und ihnen zu verbieten zusätzliche Unterrichtsgelder von den Eltern zu fordern, stößt bei allen zuständigen Ämtern und Instanzen auf ein positives Echo und könnte den drei Schulen bald den Ruf der Eliteschulen für Reiche nehmen. Die ursprüngliche Idee der zusätzlichen Förderung beruhte darauf, dass die Schulen vor allem für Kinder gedacht waren, deren Eltern im Ausland tätig sind, eine Gruppe, die heute in diesen Schulen nur noch eine kleine Minderheit ausmachen.
Schweden - Kriminalität
Nach der Stockholmer Polizei gehen immer mehr Drogenhändler und Gewaltverbrecher dazu über sich als Bauarbeiter zu verkleiden, da ihnen dies ermöglicht ein Messer bei sich zu tragen. In der Regel gilt auf allen öffentlichen Plätzen Schwedens ein Messerverbot, mit der Ausnahme von Bauarbeitern, da diese ein Messer für die Berufsausübung benötigen, eine Ausnahme, die sich gegenwärtig vor allem in Stockholm Kriminelle zu Nutzen machen.
Schweden - Verkehr/Göteborg
Obwohl die Einführung der Citymaut in Göteborg den Verkehrsfluss nur sehr beschränkt verbesserte, gelang es der Stadt beim Ranking des Städtestaus nun vom zweiten Platz auf den elften Platz zu geraten, denn während Autofahrer im vergangenen Jahr noch 19 Prozent länger unterwegs waren als auf freien Straßen, so gibt es nun nur noch eine Verzögerung von 17 Prozent, was im Berufsverkehr natürlich eine Verbesserung von bis zu fünf Minuten ausmachen kann, oft aber auch nur einen Gewinn von ein oder zwei Minuten bedeutet. Den größten Zeitverlust innerhalb der schwedischen Städte haben nach wie vor die Autofahrer in Stockholm.
Schweden - Verkehr
Nach den Journalisten des staatlichen Fernsehens SVT hat sich das schwedische Straßenverkehrsamt nicht nur bei der Berechnung des notwendigen Budgets für den Unterhalt von Straßen und dem Schienennetz bedeutend verrechnet, sondern bei den Angaben des Verkehrsaufkommens ebenfalls bis zu doppelt so viele Fahrzeuge „berechnet“ wie tatsächlich auf gewissen Straßen des Landes verkehren. Das Amt gibt als Erklärung einen Fehler des Computerprogramms an, was sehr erstaulich ist, wenn man bedenkt, dass nach dem Straßenverkehrsamt  auf der E18 bei Kungsängen pro Tag 22.000 Fahrzeuge mehr verkehren als man tatsächlich zählen kann und in gewissen Regionen die Zahlen auch korrekt sind. Diese Zahlen sollen für die Berechnung der Kosten und des Budgets für den Ausbau der Infrastruktur dienen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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