Nachrichten vom 29. Dezember 2014

Schweden - Politik
Nur wenige Stunden nachdem die Regierung und die bürgerlichen Perteien ein Abkommen schlossen das die Sverigedemokraterna für mindestens acht Jahre aus der Landespolitik eliminieren soll, geht Ministerpräsident Löfven bereits auf Angriffskurs und beschuldigt die oppositionelle Allianz die Regierungsmacht anzustreben und ihn entmachten zu wollen. In der Tat wird es Löfven schwer fallen eine eigene Politik durchzusetzen, denn das Abkommen ist nicht ohne Fallen und kann sehr leicht dazu führen, dass die Opposition zur minoritären Regierung wird. Der Kampf Löfvens gegen die nationalistischen Sverigedemokraterna hat eben seinen Preis.
Schweden - Politik
Für Jonas Sjöstedt, den Vorsitzenden der Linken Schwedens, bringt das Übereinkommen zwischen Regierung und bürgerlicher Opposition nicht nur den Vorteil dass sich die Partei nun als reine Opposition betrachten kann und gegen jeden Vorschlag der bürgerlichen Parteien stimmen kann, sondern auch, dass er die Regierung unter Druck setzen kann, denn es ist unmöglich, dass die Sozialdemokraten mit den Grünen auch nur einen Vorschlag ohne die Stimmen der Linken durch das Parlament bringen können. Sjöstedt kann daher Forderungen stellen, die Löfven bei Neuwahlen gar nicht erst ins Gespräch gebracht hätte.
Schweden - Medizin
Mit Eintritt des kommenden Jahres können die Schweden nun landesweit nach medizinischer Hilfe suchen und ihre Ärzte auch in Gegenden auswählen die den besten Ruf haben und die kurzfristigeren Termine haben. Aber auch wenn dieses neue Gesetz die Chancen und Möglichkeiten der Patienten stärken soll, so ist schon heute sicher dass das Gesetz Personen mit hohen Einkommen bevorteilt, denn die Kosten für den Transport und die Unterkunft bei der Konsultation eines Arztes in einer privilegierten Region Schwedens müssen von den Patienten selbst getragen werden. Für Personen mit geringem Einkommen und für Normalverdiener wird sich daher auch nach Jahresende nichts an der Gesundheitsversorgung ändern.
Schweden - Immobilien/Gesellschaft
Nach den Zahlen des Statistischen Amts Schwedens wohnen gegenwärtig nur noch 37,7 Prozent der Schweden allein in einer Wohnung, 1,9 Prozent weniger als im Jahre 1990, da die steigende Wohnungsnot des Landes dazu führt dass immer mehr Personen gezwungen sind in einer Gemeinschaft zu leben, oft mit Freunden. Nach dem Statistischen Amt kann die Situation allerdings noch weitaus problematischer aussehen, da Personen, die in einer Wohngemeinschaft oder mit Freunden leben, jedoch noch bei den Eltern eingetragen sind, nicht von den Statistiken erfasst werden.
Schweden - Gesellschaft
Immigranten der zweiten Generation riskieren in Schweden um 40 Prozent häufiger Opfer einer kriminellen Aktion zu werden als Schweden ohne Einwandererhintergrund. Sind beide Elternteile in einem Drittland geboren, so liegt die Gesamtquote der von kriminellen Handlungen betroffenen Einwanderer zweiter Generation gegenwärtig bei 3,6 Prozent. Die Zahlen belegen damit dass Immigranten nicht nur häufiger kriminell werden als ursprüngliche Schweden, sondern auch öfter Opfer krimineller Handlungen werden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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