Nachrichten vom 28. Januar 2011

Schweden - Politik
Heute wurde im schwedischen Reichstag die Debatte über die überschüssigen Emissionszertifikate aufgenommen, wobei Grüne und Sozialdemokraten die Zertifikate annullieren wollten. Der schwedische Umweltminister Andreas Carlgren wollte hier keine Zusagen machen und lässt es offen, ob die Emissionszertifikate im Werte von sieben Milliarden Kronen verkauft werden oder nicht, wobei er insbesondere Dänemark als Käufer im Auge hat, das die Zertifikate dringend benötigen könnte. Sein Argument ist, dass Dänemark auf jeden Fall Emissionszertifikate kaufen wird und daher kein Schaden entsteht, wenn Schweden als Verkäufer agiert.

Schweden - Politik/Umwelt
Auf Grund der explodierenden Strompreise schlägt die schwedische Wirtschaftsministerin Maud Olofsson der schwedischen Bevölkerung vor Häuser besser zu isolieren, Dreiglasscheiben einzusetzen, energiesparende Lampen zu verwenden und den Energieverbrauch im Haushalt zu senken, obwohl die Mehrheit der Schweden gerade diese Maßnahmen längst umgesetzt haben. Eine Senkung der Energiesteuer oder der Mehrwertsteuer schließt die Ministerin kategorisch aus.
Schweden - Wirtschaft
Während Schweden, die noch vor wenigen Jahren Häuser erwarben, damit ein sicheres Vermögen schufen, hat sich diese Situation für die Generation, die sich heute zum Hauskauf entschließt, geändert. Die hohe Beleihung mit der einzigen Auflage die Zinsen regelmäßig zurückzuzahlen, die relativ geringe Inflationsrate und mehrere politische Entscheidungen führen dazu, dass junge Leute, die heute ein Haus kaufen, ihre Schulden bis weit ins Pensionsalter mitnehmen werden, statt einen Gewinn dadurch zu erwirtschaften.
Schweden - Wirtschaft
Die schwedische Bekleidungskette H & M (Hennes & Mauritz), die dieses Jahr 250 neue Läden eröffnen und dabei auch den Markt auf fünf weitere Länder ausdehnen will, muss nun, auf Grund der hohen Baumwollpreise, erleben, dass gestern der Aktienwert des Unternehmens um 7,3 Prozent sank. Da H & M die hohen Baumwollpreise so gering wie möglich auf die Preise der Kleidung übertragen will, denkt das Unternehmen an Rationalisierung und interne Einsparungen, was auch zu Entlassungen führen kann.

Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Nach der jüngsten Statistik brach in Schweden der Verkauf von Musik-CDs im jahre 2010 erneut um 22 Prozent ein und jener von Singles sogar um 27 Prozent. Nach Meinung der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) ist an diesem Einbruch ausschließlich das Filesharing Schuld und nicht das neue Verhalten Jugendlicher. Die Einkünfte der Industrie aus Spotify, mit einem Zuwachs von 162 Prozent innerhalb eines Jahres, und der steigende Besuch an Livekonzerten spricht dagegen eine deutliche Sprache.

Schweden - Recht
Ein 37-jähriger Übersetzer japanischer Mangas wurde in zweiter Instanz wegen Kinderpornografie verurteilt, da sich in seinem Computer Mangabilder, die nackte Kinder zeigen,  befanden. Der schwedische Fachmann für Mangas hat bislang 80 Übersetzungen von Mangas veröffentlicht und verlor nach dem Urteil ebenfalls seine Arbeit, da Bonnier Carlsen nicht mehr mit ihm arbeiten wollte, da er wegen rechtskräftig Pädophilie verurteilt ist. Das Landesgericht in Uppsala betonte, dass das neue schwedische Gesetz jede Art von Darstellung nackter Kinder verbietet, selbst wenn es sich um fiktive Figuren handelt. In Zukunft ist es dem Manga-Übersetzer selbst untersagt Hompages japanischer Zeichner zu besuchen, da dort nackte, gezeichnete Kinder zu sehen sind.
Schweden/Göteborg - Umwelt
Anders Stigebrandt, Ozeanologe an der Universität Göteborg arbeitet am Byfjorden bei Uddevalla an sogenannten Sauerstoffpumpen, die die Algenblüte reduzieren und das Grundwasser des Fjords mit Sauerstoff anreichern. Nach dem Forscher soll diese Methode die Ostsee retten und neu beleben. Im Byfjorden führen Pumpen erfolgreich sauerstoffreiches Wasser in eine Tiefe von bis zu 40 Meter und konnten damit den Fjord regenerieren. Pumpen in der Ostsee könnten von Offshore-Windkraftwerken betrieben werden und der Ostsee eine schnelle Hilfe bieten.
Schweden - Umwelt/Jagd
Nach dem schwedischen Umweltminister Andreas Carlgren darf Brüssel sich nicht in die Jagdpolitik Schwedens einmischen, da hier nationale Interessen den internationalen vorgehen. Er betont dabei, dass Schweden ein Vorreiter beim Tierschutz von bedrohten Arten ist und die Lizenzjagd auf Wölfe eine Notwendigkeit. Nach seinen gestrigen Plänen wird er jedoch auch von den Zoologischen Gärten Schwedens kritisiert, die ihre Welpen nicht der Jagd ausgesetzt sehen wollen und betonen, dass Wolfwürfe im Zoo später erfolgen als in der Natur und Welpen aus dem Zoo daher weniger Überlebenschance haben als in der freien Natur geborene Wölfe.
Schweden - Gesellschaft
Nach Untersuchungen in schwedischen Schulen werden zur Zeit nahezu 50.000 Schüler gemobbt, oft von den Augen der Lehrer. Nur wenige der Betroffenen melden die ständigen Kränkungen bei der Schulinspektion BEO (Barn- och elevombudet). Im Jahr 2009 wagten nur 603 Schüler den Schritt, während es ein Jahr später bereits 1107 Schüler waren. Erschreckend stellte BEO dabei fest, dass Mobbing auch von zahlreichen Lehrern ausgeht, denn rund 500 Lehrer wurden von den Schülern als Mobber gemeldet.  
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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