Nachrichten vom 23. Februar 2013

Schweden - Politik
Die Sozialdemokraten Schwedens fordern, dass Gemeinden, die sich weigern bei sich Flüchtlinge aufzunehmen, eine Solidaritätsabgabe bezahlen müssen, die an die Gemeinden verteilt wird, die dadurch mehr Flüchtlinge aufnehmen müssen als vorgesehen. Nach Stefan Löfven, dem Vorsitzenden der Partei, kann nur eine entsprechende Abgabe mehr Gemeinden dazu bringen ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft zu übernehmen. Im allgemeinen nehmen Gemeinden mit einer sozialdemokratischen Führung schneller Flüchtlinge auf als Gemeinden, die über eine rechte Regierung verfügen.
Schweden - Politik
Nachdem immer deutlicher wird, dass die Polizei in der Stockholmer U-Bahn nur Personen mit ausländischem Aussehen, also in der Regel mit dunklerer Haut, nach einem Ausweis fragt, mit dem Hinweis darauf, dass sie von der Regierung beauftragt wurde verstärkt nach illegalen Einwanderern zu suchen und die Zwangsausweisungen verstärken soll, spricht nun Migrationsminister Erik Ullenhag plötzlich davon, dass die Polizei bei diesen Kontrollen gegen Gesetze verstösse, da eine Kontrolle nach Aussehen als Rassismus gewertet wird und damit vom Gesetz verboten ist. Ullenhag will jedoch keine Auskunft darüber geben, wie er sich das Erkennen von „Illegalen“ vorstellt, da es undenkbar ist, jede Person zu kontrollieren, die die Stockholmer U-Bahn benutzt.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach einer Studie des schwedischen Arbeitsamts führen die gegenwärtigen Aktionen der Regierung dazu, dass etwa 200.000 Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren von Grund auf zu Langzeitarbeitslosen gemacht werden und nie einen Einstieg finden werden. Das Arbeitsamt sieht es daher als dringend an, dass Regierung und Gemeinden sich um Jugendliche kümmern, die in der Regel keine Hochschulreife haben, damit diese über Praktiken oder andere Maßnahmen in die Arbeitswelt gelangen können.
Schweden - Media
Auch im letzten Jahr setzte das langsame Sterben der Tageszeitungen fort. Die Gesamtauflage der Papierausgaben ging erneut um 4,6 Prozent zurück, da immer mehr Personen zu kostenlosen Zeitungen oder Internet greifen um ihre Informationen zu suchen. Nur einige kleinere Zeitungen und Zeitschriften, zum Beispiel Ystads Allehanda, konnten einige Leser hinzugewinnen. Auch wenn die gedruckte Presse vieles auf Internet schiebt, so liegt es auch am Journalismus, der bei der Tagespresse immer mehr an Qualität verliert und die Tageszeitung uninteressant macht.
Schweden - Media
Neben dem Niedergang der Tagespresse gehen auch die Einnahmen durch Werbung gesamt gesehen zurück. Allein im letzten Quartal des Vorjahres ging der Umsatz um 3,9 Prozent auf 8,9 Milliarden Kronen zurück. Im Jahre 2012 war auch erstmals der Umsatz durch Online-Werbung um 0,8 Milliarden Kronen höher als jener in der gedruckten Presse, was die überregionale Tagespresse sehr deutlich zu spüren bekam und dazu führte, dass zahlreiche Redaktionen bereits Personal entlassen haben.

Schweden - Gesundheit

Eine immer größere Anzahl an Schweden geht dazu über herkömmliche Lebensmittel durch „Pulvernahrung“ zu ersetzen, das damit Werbung macht, dass dieses ohne der Gesundheit zu schaden beim Abnehmen hilft. In der Tat enthalten diese Pulver jedoch bis zu 30 Prozent Zucker, da Europa vorschreibt, dass man auch bei „Pulvernahrung“ 800 Kalorien aufnehmen muss. Da Zucker das einfachste und billigte Mittel ist, das man kalorienreich diesen Produkten beimischen kann, wird es an sich dadurch unbrauchbar gemacht.
Schweden - Kunst/Gesellschaft
Die Fotografin Elisabeth Ohlson Wallin hat sich nun bei Königin Silvia entschuldigt ohne jedoch zu bedauern, dass sie das von der Monarchin kritisierte Foto erstellte, denn in ihren Augen hat sie lediglich die Diskussion über die Geliebte des Königs und die Mitgliedschaft von Silvias Vater in der NSDAP, die die Presse und das Fernsehen an die Öffentlichkeit trugen, in eine Fotoform übertragen. Des weiteren erklärt sie, dass die Königin eine öffentliche Person mit einer bedeutenden Macht ist und überdenken soll was Kunst in der Gesellschaft bedeutet.
Schweden - Gesellschaft
Nach dem Statistischen Amt Schwedens stieg mit der rechten Regierung des Landes die Kluft zwischen den Personen, die eine Arbeitsstelle haben und jenen, die keine Arbeit finden können beziehungsweise zu alt oder zu krank dazu sind. Noch 1991 hatten Pensionäre, Kranke und Arbeitslose im Durchschnitt nur 22.000 Kronen weniger im Jahr zur Verfügung als jene, die Arbeit hatten. Heute macht der Unterschied bereits 83.000 Kronen aus. Ursache ist, dass die Arbeitslöhne, auch dank einer Steuerreform, in dieser Zeit um 41 Prozent stiegen, während die Einkommen der anderen Gruppe mit nur neun Prozent sogar unterhalb der Inflationsrate blieb.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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