Nachrichten vom 23. Dezember 2013

Schweden - Politik
Der schwedische Außenminister Carl Bildt wurde erneut wegen Verletzens des Öffentlichkeitsprinzips beim Konstitutionsausschuss angezeigt, da er die Herausgabe von angefragtem Material an die Presse um drei Monate verzögerte, vermutlich um die von der Zentrumspartei an den Irak geleistete Entwicklungshilfe zu verstecken und die Partei zu schützen. Die Angelegenheit wird im kommenden Frühjahr behandelt, wobei das Außenministerium bereits dafür bekannt ist Material zu spät herauszugeben, unter den unterschiedlichsten Entschuldigungen.
Schweden - Kriminalität
Nach den Statistiken des schwedischen Strafvollzugs landeten im laufenden Jahr rund 500 Personen weniger im Gefängnis als berechnet. Im Oktober befanden sich insgesamt 4377 Straftäter hinter Gittern, während es 2004 zum gleichen Zeitpunktt 5733 Personen waren. Diese Statistik wird in mehreren anderen Ländern mit großer Aufmerksamkeit verfolg und aufgenommen, allerdings ohne klar zu sagen, dass die Ursache dafür in Schweden nicht bekannt ist und die Erklärungen in alle Richtungen gehen. Nicht zu vergessen ist dabei jedoch, dass die Gerichte Drogentäter immer seltener und kürzer ins Gefängnis schicken und die Aufklärungsquote der schwedischen Polizei bei Verbrechen von Jahr zu Jahr geringer wird.
Schweden - Media
Der diesjährige Adventskalender des schwedischen Fernsehens, der auf die Bilderbuchserie Barna Hedenhös von Bertil Almqvist aufbaut und eine Familie der Steinzeit in die heutige Zeit transportiert um Weihnachten zu erfinden, erntete zwar sehr viele Lob, aber weckte auch Ärger und Zorn. Dreimal wurde die Serie bereits als vorurteilsbeladen, einem Aufruf zur Gewalt und der gehäuften Anwendung von Schimpfworten angezeigt. Der Projektleiter des Fernsehen nimmt die Sache ruhig und meint, dass die ganze Serie doch nur Fiktion sei und daher nicht ernst genommen werden darf.
Schweden - Gesellschaft
Etwa 200 Kinder werden dieses Jahr das Weihnachtsfest und Neujahr in einem Frauenhaus verbringen, die absolute Mehrheit davon zum ersten Mal, und nahezu alle werden erstmals ein Weihnachten ohne häusliche Gewalt erleben. Dies ist jedoch nicht dem schwedischen Staat zu verdanken, sondern einer großen Anzahl an Freiwilligen, die die Probleme dieser Frauen und Kinder ernst nehmen. Das Problem dabei ist jedoch, dass die häusliche Gewalt über die Feiertage regelmäßig ansteigt, aber keine freien Plätze in den Frauenhäusern zur Verfügung stehen und alle öffentlichen Ämter geschlossen haben.
Schweden - Gesellschaft
An der gestrigen Demonstration gegen Neonazis und Rassismus in Kärrtorp nahmen insgesamt zwischen 16.000 und 20.000 Demonstranten teil, wobei dieses Aufgebot auch von der internationalen Presse aufgenommen wurde und einige bedeutende Politiker aller Reichstagsparteien, ausgenommen die Sverigedemokraterna, präsent waren um ihre offizielle Einstellung gegen Rassismus zu zeigen. Trotz der großen Teilnehmerzahl bleibt die Frage, ob diese Art von Demonstration tatsächlich etwas am Gesellschaftsbild ändern wird und inwieweit die Teilnehmer selbst aktiv gegen Neonazis und Rassismus werden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin


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