Nachrichten vom 19. November 2013

Schweden - Politik
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sifo will jedes sechste Mitglied der Gewerkschaftsbunds LO bei den kommenden Parlamentswahlen die Sverigedemokraterna wählen, was die Parteiführung als großes Problem betrachtet, da der Gewerkschaftsbund durch das Land reist und den Mitgliedern Toleranz beibringen will und jedes fremdenfeindliche Verhalten verurteilt. Unter männlichen Mitgliedern zwischen 18 und 49 Jahren wird antidemokratisches Gedankengut von rund 30 Prozent vertreten, die auch die Sverigedemokraterna in der Regierung sehen wollen. Als Ursache für diese Entwicklung sieht man vor allem die Angst der Bauarbeiter, die der Meinung sind, dass ihnen Einwanderer die Arbeitsplätze wegnehmen.
Schweden - Politik
Zum vierten Mal in der Folge ist der Parteiführer der Sverigedemokraterna, Jimmie Åkesson, beim Nobelfest nicht eingeladen und gilt als persona non grata. Åkesson ist der einzige Parteiführer des Landes, der dem Fest fernbleiben muss, wobei sich die Nobelorganisation dabei auf das Testament Nobels beruft aus dem hervorgeht, dass die Stiftung offen für alle Nationen und Volksstämme sein muss, die Sverigedemokraterna jedoch gegen diesen Punkt verstoßen.
Schweden - Wirtschaft
Ab kommenden Februar werden Unternehmen, die per Telefon Verkaufsgespräche führen, ihre ethischen Regeln ändern und die schwedische Bevölkerung auch auf Handys belästigen, eine Verkaufsmethode, die wegen sehr unseriösen Verkäufern immer wieder in die Kritik gerät. Um in einer Sperrliste aufgenommen zu werden, die allerdings nur eine beschränkte Wirkung zeigt, muss sich jeder Abonnent direkt an des sogenannte NIX-Register wenden um dort mit seiner Handynummer eingetragen zu werden. Das Verbraucheramt forderte indes, dass die Kunden zustimmen müssen um angerufen zu werden und nicht aktiv dagegen vorgehen müssen.
Schweden - Kriminalität
Die Internetkriminalität durch sogenanntes Phishing hat sich in Schweden seit 2008 mehr als verdoppelt. Landesweit gingen im vergangenen Jahr 21.000 Klagen wegen Phishing bei der Polizei ein. In allen Fällen schrieben die Betrüger e-mails mit Logos der Hausbank oder einer Kartenstelle und forderten die Empfänger der Mail dazu auf ihre Kontodaten zur Verifikation einzusenden. Die Aufklärungsquote bei diesen Fällen von Betrug ist nahezu unbefindlich.
Schweden - Arbeitswelt
Nach der Reichsrevision Schwedens liegt bereits heute bei knapp der Hälfte aller weiblichen Pensionäre die Rente unterhalb der sogenannten von Europa definierten Armutsgrenze. Da jedoch sehr viele Frauen heute nur noch Teilzeitbeschäftigungen finden und schlechter bezahlt werden als Männer, wird diese Quote in Zukunft noch weiter ansteigen. Im Vergleich zu Männern erhalten Frauen gegenwärtig nur 65 Prozent der männlichen Pension, in vielen Fällen nur zwischen 5000 und 8000 Kronen pro Monat. Durch die Beschäftigung mit Kindern leisten Frauen jedoch im Durchschnitt fast eine Stunde Arbeit mehr als Männer.
Schweden - Gesellschaft
In einem schwedischen Gefängnis zu sitzen, ist heutzutage bereits nahezu lebensgefährlich, denn jedes Jahr sind dort über 500 Personen Gewalt und Drohungen ausgesetzt, die so weit gehen, dass das Wachpersonal die Angelegenheiten in ihren Rapporten aufnimmt. Kleinere Vorkommnisse sind daher bei diesen Zahlen gar nicht erst berücksichtigt. Am häufigsten werden Gewaltübergriffe in den Gefängnissen in Kumla, Hall und Salberga verzeichnet.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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