Nachrichten vom 17. Oktober 2014

Schweden - Politik
Zum ersten Mal nimmt Håkan Juholt, der vorhergehende Parteiführer der Sozialdemokraten Schwedens, zur Veröffentlichung des Buches über die Konspiration, die ihn zu Fall brachte, Stellung, auch wenn er das Werk nur sehr langsam liest und erst nach der endgültigen Lektüre ausführlich darüber reden will. Nach Juholt handelt es sich bei diesem Buch um eine realistische Beschreibung seiner Destruktion durch Parteikollegen, da er alle Fakten wiedererkennt, was für ihn heute noch sehr schmerzhaft ist. Juholt zweifelt nicht daran, dass es sich beim Inhalt des Buches um Insiderinformationen handelt.
Schweden - Politik
Auch wenn in diesem Jahr bereits 1231 allein einreisende Kinder aus außereuropäischen Ländern nach einem neuen Gesetz zwangsweise in verschiedene Gemeinden des Landes geschickt wurden ohne dass die Gemeinden um Hilfe gebeten wurden, ist es immer noch schwierig diese Kinder gleichmäßig über Schweden zu verteilen da sich einige Gemeinden aktiv gegen das Gesetz stellen und sich weigern auch nur eines der Kinder bei sich aufzunehmen, da sie, nach eigenen Aussagen, keinen Unterbringungsmöglichkeiten finden. Seit Januar entscheidet die Regionalregierung wie viele dieser Kinder in welchen Gemeinden aufgenommen werden müssen, ausgehend von eigenen Zahlen und Statistiken über die Kommunen ihrer Region.
Schweden - Politik
Wie bereits zu erwarten war, hat nun Europa Schweden erneut vor den Europäischen Gerichtshof zitiert, da der schwedische Staat nach wie vor das Monopol für jede Art von Glücksspielen besitzt, darunter auch Poker online. Nach der europäischen Kommission ist dies nicht vereinbar mit den europäischen Bestimmungen, da man sich nicht gleichzeitig gegen Glücksspiele und die Abhängigkeit von Glücksspielen einsetzen kann wenn man ein Monopol besitzt, das möglichst viel durch Glücksspiele einnehmen will und jede europäische Konkurrenz ausschließt. Außerdem sei die Kontrolle über die Spiele und die Spielabhängigkeit in Schweden nur sehr mangelhaft.
Schweden - Wirtschaft
Die Geschäftsführung von Volvo Personenwagen in Göteborg teilte gestern mit, dass sich das Unternehmen mittlerweile so stark erholt hat, dass ab kommendem Jahr wieder eine dritte Schicht in den Werken in Torslanda gefahren wird und dabei etwa 1300 neue Arbeitsplätze entstehen werden. Allerdings macht Volvo die Nachtschicht noch von der Entwicklung der kommenden Monate abhängig und will einem Drittel des Personals nur sehr flexible Verträge anbieten oder dieses über Leiharbeitsunternehmen rekrutieren. Im Jahre 2008 hatte Volvo die dritte Schicht auf der Grund der schlechten Verkaufszahlen eingestellt.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach dem Fachverband der Veterinäre und Tierpfleger Schwedens herrscht gegenwärtig ein großer Mangel in beiden Berufen, da jedes Jahr weitaus weniger Personen zu den Ausbildungen zugelassen werden als notwendig sind. Am deutlichsten zeigt sich dies bei Tierpflegern, denn jährlich werden nur 40 Bewerber zugelassen, obwohl im Durchschnitt 150 Tierpfleger pro Jahr benötigt werden. Bei Veterinären sieht die Situation, zumindest theoretisch, etwas besser aus, denn in mehreren europäischen werden Veterinärausbildungen angeboten deren Abschlüsse in Schweden anerkannt sind.
Schweden - Recht/Verkehr
Eine bisher unbekannte Anzahl an Autofahrer, die im Sommer mit ihrem Fahrzeug in Serbien oder dem Estland Urlaub machten, erhielt in den letzten Monaten falsche Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen in diesen Ländern. Den Einzug übernimmt ein schwedisches Unternehmen, das bereits früher wegen sogenannten Bluffrechnungn negativ auffiel. Die schwedische Polizei, bei der bereits einige Klagen in diesen Angelegenheiten eingingen, bitten nun alle Betroffene die Rechnungen auf keinen Fall zu bezahlen, die Mailadresse und andere Informationen zu behalten und jeden dieser Betrugsversuche anzuzeigen.
Schweden - Gesellschaft
Gestern Abend wurde in Kiruna in Nordschweden das erste samische Pridefestival eröffnet, das vermutlich weltweit erste Festival dieser Art, das von einer Minorität eines Landes organisiert wird. Nach den Veranstaltern ist dieses Festival zu LGBT-Fragen innerhalb der samischen Gesellschaft eine Notwendigkeit um jedem einzelnen Betroffenen zu zeigen, dass er oder sie nicht allein ist. In der Tat fühlt sich die samische Bevölkerung Schwedens teilweise bereits aus der Gesellschaft ausgestoßen und rassistisch verfolgt, was die Problem für LGBT-Personen noch erschwert und zu sehr häufigen Depressionen und auch Selbstmorden führt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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