Nachrichten vom 17. Juni 2014

Schweden - Politik/Gesundheit
Als sich nun der Gemeinderat in Arjeplug mit absoluter Mehrheit dazu entschlossen hat das Rauchen und die Anwendung von Snus während der Arbeitsstunden und während der Sitzungen endgültig zu verbieten, zeigte sich, dass Ulf Ottosson der Zentrumspartei (Centerpartiet) ganz und gar nicht mit der demokratischen Entscheidung einverstanden ist, denn als das Verbot ausgesprochen war, legte er aus Protest gegen die Entscheidung sein Amt im Gemeinderat nieder, denn immerhin konnte der Politiker seit 40 Jahren auch bei der Arbeit Snus anwenden. Der gesundheitliche Standpunkt der Mehrheit war für Ottosson völlig unbedeutend und Snus war ihm wichtiger als sich für die Politik seiner Partei einzusetzen.
Schweden - Arbeitswelt/Verkehr
Nachdem sich Gewerkschaft und Arbeitgeber beim aktuellen Konflikt im Eisenbahndienst bisher in keinem Punkt näher kamen, wird sich die Streikbewegung nun ab heute stufenweise immer weiter ausdehnen und bereits am Wochenende kann auch der Nahverkehr in Stockholm still liegen. Als Stichtag für den Nahverkehr Stockholms gilt die Nacht auf Mittsommer, wobei die Ausdehnung der Streiks und Sympathiestreiks die Situation allerdings nur noch verhärten können, denn je mehr Arbeiter streiken, um so weniger kann die Gewerkschaft Seko von einigen seiner Forderungen abgehen.
Schweden - Unterricht
Als erste Gemeinde Schwedens will der Gemeinderat in Hallstahammar darüber entscheiden, dass es in keinen Schulen der Gemeinde mehr Hausaufgaben geben wird. Kulturminister Jan Björklund droht daher mit einem Gesetz, das die politische Beeinflussung des Schulbetriebes ausschließt, denn nach Björklund sind nur Lehrer und Direktoren der Schulen befugt über Hausaufgaben zu entscheiden, nicht jedoch Politiker ohne jede pädagogische Bildung. Über den Sinn von Hausaufgaben wird in Schweden schon lange auf wissenschaftlichem Niveau diskutiert, da nicht sicher ist, dass Hausaufgaben tatsächlich einen Nutzen bringen.
Schweden - Recht
Obwohl ein Vergewaltiger vor dem Oberlandesgericht zugab, dass er Gewalt anwandte um Sex mit einer Frau zu haben, die zudem lautstark gegen die Vergewaltigung protestierte, haben die Richter entschieden, dass der Mann freizusprechen sei, da nicht bewiesen werden kann, dass der Mann die Frau vergewaltigen wollte, da er angab geglaubt zu haben dass die Frau zu Gewaltsex neige. Nach Madeleine Leijonhufvud, Professorin in Strafrecht, zeigt dieses Urteil sehr deutlich, dass man nun schnellstmöglich das Gesetz ändern muss, da gegenwärtig eine Frau vor Gericht kaum beweisen kann, dass sie tatsächlich vergewaltigt wurde und zudem beweisen kann, dass sich der Mann bewusst war, dass er sie vergewaltige.
Schweden - Umwelt/Wirtschaft
Die nordische Abteilung von Greenpeace klagt Schweden an zuzulassen, dass hier Holz des Ipe, auch Lapacho und Lebensbaum genannt, in den verschiedensten Läden offen verkauft wird, obwohl dies gegen eine europäische Verordnung verstößt und bekannt ist, dass 80 Prozent dieses Holzes im Amazonasgebiet illegal geschlagen wird. Das schwedische Amt für Forstwirtschaft sieht indes keinen Grund einzuschreiten, da die europäische Verordnung in Schweden noch nicht als Gesetz verabschiedet wurde. Eine entsprechende Gesetzesentscheidung kommt in Schweden frühestens im August des Jahres.
Schweden - Umwelt
Nach den jüngsten Analysen des Geologischen Instituts Schwedens (SGU) waren in den Bodensedimenten der Ostsee vor der Küste Västernorrlands noch nie so hohe Wert an DDT, PCB, Chrom und Quecksilber gefunden vorhanden wie in diesem Jahr. Seit den ersten Analysten war noch nie so viel Chrom und Quecksilber dort abgelagert, Stoffe, die früher in der Holz- und Papierindustrie verwendet wurden und sich weiterhin im Boden des Küstensteifens befinden und daher auch weiterhin in die Ostsee geraten. Damit die Ostsee gesundet, ist es daher nötig alle früheren Industrieanlagen der Region zu sanieren damit die Gifte nicht weiterhin in die Ostsee abgegeben werden.
Schweden - Umwelt/Ernährung
Nach einer Studie der schwedischen Landwirtschaftsuniversität müssen Garnelen aus der Nordsee spätestens ab 2015 in der Roten Liste aufgenommen werden, da ihr Bestand während der letzten zehn um bis zu 50 Prozent zurückging, die Tiere nun also vom Aussterben bedroht sind. Die Landwirtschaftsuniversität bestätigt damit eine Studie, die die Umweltorganisation WWF bereits im vergangenen Winter vorlegte. Bisher wollen weder Fischer, noch Händler oder Konsumenten der Westküste Konsequenzen aus der Bedrohung ziehen, obwohl sie damit das Aussterben der Tiere noch beschleunigen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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