Nachrichten vom 16. November 2013

Schweden - Wirtschaft
Das schwedische Alkoholmonopol Systembolaget hat bei seiner Klage gegen das Unternehmen City Gross, das ihren Kunden beim Kauf von Lebensmitteln anbot auch den Kauf von passenden Weinen zu vermitteln, im ersten Anlauf verloren, da es sich nicht um Verbundgeschäfte handelt, zwei getrennte Rechnungen ausgestellt werden und City Gross lediglich die Aufträge vermittelt, selbst jedoch weder Wein liefert noch aktiv zum Kauf rät. Systembolaget fordert nun, dass die Gesetze verdeutlicht werden und ein Zwischenhandel, der nach Meinung der Generaldirektorin Magdalena Gerger besteht, ebenfalls verboten werden muss.
Schweden - Recht
Nach dem Amt für den Schutz zur persönlichen Integrität ist die Liste in der die Polizeibehörde in Skåne Roma systematisch registrierte, aus mehreren Gründen rechtswidrig. Als Hauptpunkte nennt das Amt, dass das Register „Herumreisende“ genannt wurde, was auf ein ethnisches Register hinweist, zum anderen wurde über 1000 nie straffällig gewordene Kinder aufgenommen und Personen, die in keiner Weise je mit kriminellen Personen in Verbindung gebracht wurden, waren nicht als solche gekennzeichnet. Nun bleiben der Polizei in Malmö nur zwei Möglichkeiten, nämlich das Register ganz zu vernichten, oder aber es zu bereinigen und mit allen notwendigen Hinweisen zu versehen sowie absolut Unschuldige aus der Liste zu entfernen.
Schweden - Umwelt
Eine wissenschaftliche Studie auf Gotland belegt, dass durch Windkraftwerke weitaus mehr Vögel getötet werden als bisher vermutet wurde. Zusätzlich stellte man fest, dass auch die Höhe der Windkraftwerke eine Rolle spielt und bei größerer Höhe auch mehr Vögel sterben. Offiziell werden nach einer europäischen Statistik von jedem Windkraftwerk im Durchschnitt sechs bis sieben Vögel im Jahr getötet, während man auf Gotland jedoch 18 Vögel zählt, also die dreifache Menge. Allerdings geht diese Studie, so wenig wie die anderen, darauf ein, ob die Windparks in wichtigen Vogelfluglinien aufgestellt wurden oder nicht.
Schweden - Gesundheit
Erstmals seit der Verbrauch von Antibiotika im Jahre 2010 in Schweden registriert wurde, geht der Verbrauch davon im Landesschnitt um 8,6 Prozent zurück. Allerdings werden in den verschiedenen Regionen, prozentual zur Bevölkerung gesehen, sehr unterschiedliche Mengen an Antibiotika verschrieben. So werden, ohne dass man eine Erklärung dafür findet, in Skåne knapp 50 Prozent mehr Antibiotika verschrieben wie in Västerbotten.
Schweden - Gesellschaft
Nach einer neuen Studie befinden sich gegenwärtig rund 600.000 Personen in der Risikozone Alkoholiker zu sein oder zu werden. 50.000 unter ihnen sind bereits abhängig und befinden sich schon außerhalb der Gesellschaft, 250.000 sind abhängig, fallen aber gesellschaftlich noch nicht auf und 300.000 trinken wesentlich zu viel, sind aber noch nicht abhängig. Nach den Forschern ist es jedoch gerade diese Gruppe, die Hilfe finden kann ohne vollständig auf Alkohol verzichten zu müssen, die Hilfe jedoch nicht suchen aus Angst dann abstinent werden zu müssen.
Schweden - Gesellschaft
Immer mehr Schweden wenden sich nach Forderungen durch den Gerichtsvollzieher an die Beratungsstellen und drohen in ihrer Verzweiflung mit Selbstmord. Manche unter ihnen tauchen bereits mit der Pillenpackung in der Hand bei der Beratung auf. Durch die verschärfte wirtschaftliche Situation in Schweden landen immer mehr Personen in den Registern des Gerichtsvollziehers, die sich dies nie vorstellen konnten. Da eine Eintragung die Situation der Betroffenen noch bedeutend erschwert und sie völlig kreditunwürdig macht, sind die Drohungen, nach Meinung der Beratern, in vielen Fällen sehr ernst zu nehmen.
Schweden - Gesellschaft
Als die Schauspielerin Bianca Meyer in einem Gesamtprojekt zur europäischen Jugendverfolgung in der Oberstufe eines Gymnasiums in Kiruna von dem Schicksal ihrer Großmutter erzählte, die während des Zweiten Weltkriegs in Auschwitz interniert war, begannen einige Schüler laut „Heil Hitler“ zu rufen und andere meinten lautstark, dass man Bianca Meyer vergewaltigen sollte. Besonders schwer ist dieser Fall zu sehen, da die anwesenden Lehrer die Angriffe wortlos und ohne einzugreifen im Raum stehen ließen. Sicherlich ist der Vorfall jedoch ein Zeichen, dass die Erziehung in der Kirunaer Schule nicht gelungen ist, auch wenn der Direktor der Schule die Situation zu besänftigen sucht und sich der „Heil Hitler-Rufer“ später entschuldigte.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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