Nachrichten vom 16. Februar 2014

Schweden - Politik
Nach einer Analyse der Journalisten der Tageszeitung Svenska Dagbladet, aufbauend auf die Umfragen von Sifo, stehen bei den Europawahlen bei fünf Parteien Frauen an der ersten Position und bei den weiteren vier Parteien ein Mann. Außer der Zentrumspartei unter Annie Lööf und den Christdemokraten unter Göran Hägglund haben auch alle Parteien eine Frau auf den Listen, die nicht in Schweden geboren wurde, auch wenn nur eine unter ihnen die Chance hat in das Europaparlament einzuziehen, nämlich Anna Maria Corazza Bildt, die Ehefrau des schwedischen Außenministers Carl Bildt. Neulinge unter den Frauen haben allerdings kaum eine Chance, da die Parteien grundsätzlich erfahrene Europapolitikerinnen an die Spitze der Listen setzen, die kaum eine überraschende und fortschrittliche Position in Europa einnehmen werden.
Schweden - Politik/Wirtschaft
Der schwedische Finanzminister Anders Borg droht den führenden Wirtschaftsunternehmen Schwedens an eine Frauenquote nach norwegischem Modell einzuführen, sollten die Unternehmen nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre klar zeigen, dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten und der Firmenführung steigt. Seit mehreren Jahren steht dieser Prozess in Schweden still, obwohl alle Großunternehmen seit Jahren versichern vermehrt Frauen in die Führungsetage vorzulassen.
Schweden - Politik/Unterricht
Um ein zehntes Pflichtschuljahr in Schweden einzuführen, hat Finanzminister Anders Borg für das kommende Jahr bedeutende Steuererhöhungen in mehreren Bereichen angekündigt. Allein die Fahrzeugsteuern sollen 1,5 Milliarden Kronen mehr und die erhöhte Alkoholsteuer eine Milliarde Kronen mehr in die Staatskasse bringen. Aber auch wenn die Steuererhöhungen bereits als feste Entscheidung gelten, so will Borg erst noch darüber verhandeln wie die Gelder anschließend auch angewendet werden.
Schweden - Politik
Der Gewerkschaftsbund LO fordert die kommende Regierung auf die gesamte Steuerpolitik Schwedens bis spätestens 2018 zu revidieren und insbesondere die Erbschaftssteuer wieder einzuführen, damit der Wohlfahrtsstaat aufrecht gehalten werden kann. Der Gewerkschaftsbund fordert auch, dass die von der Allianzregierung eingeführten Steuererleichterungen für Topverdiener größtenteils abgeschafft werden müssen. Nach Finanzminister Anders Borg schadet dies jedoch den schwedischen Unternehmen und steht daher nicht in der Diskussion. Allerdings sind auch die Sozialdemokraten aus wählertechnischen Gründen gegen die Wiedereinführung einer Erbschaftssteuer, obwohl die Abschaffung dieser Steuer vor allem die reichste Schicht Schwedens begünstigte.
Schweden - Wirtschaft
Nachdem der Marktanteil Volvos in Schweden im letzten Jahr von 21,3 Prozent auf 19,9 Prozent zurückging und gegenwärtig noch 894 unverkaufte Vorjahrsmodelle bei den Händlern des Landes stehen, kann man nun geradezu ein Schnäppchen beim Kauf eines dieser Volvo-Fahrzeuge machen und bis zu 75.000 Kronen beim Kauf eines Neuwagens sparen, bei zusätzlicher kostenloser Sonderausstattung. Allerdings führt dies auch dazu, dass der Preis für Gebrauchtwagen bei neueren Modellen einbricht, da manche Neuwagen bereits zum gleichen Preis zu erhalten sind als bisher Gebrauchtfahrzeuge.
Schweden - Landwirtschaft
Nachdem zahlreiche Schlachtereien des Landes bereits keine schwedischen Schweine mehr akzeptieren und der größte Fleischproduzent Schwedens mehrere Verträge mit seinen Landwirten kündigte, werden nun die ersten Jungschweine bereits nach Polen zum Mästen geschickt, da dort die Kosten für die Aufzucht weitaus billiger sind, da dort der Tierschutz kaum entwickelt ist. Anschließend kann das Schweinefleisch als Billigimport wieder nach Schweden gelangen. Diese Transaktionen sind für einige Landwirte die einzige Chance zu überleben. Gegenwärtig sind weder in Schweden noch in Europa Maßnahmen im Gespräch, die diese Situation der schwedischen Schweinewirte verbessern könnte.
Schweden - Gesellschaft
Die Regierung plant ab 1. Juli 2014 den ärmsten Kindern des Landes maximal 3000 Kronen im Jahr zur Verfügung zu stellen, damit diese an offiziellen Freizeitaktivitäten teilnehmen können. Die Voraussetzung dafür eine Unterstützung zu erhalten, wird allerdings nicht an das Einkommen geknüpft, sondern an die Voraussetzung, dass die Familie während der letzten zwölf Monate mindestens sechs Monate lang Sozialhilfe empfangen hat. Auch die Höhe der Summe und die Anwendung des Geldes werden vom Sozialamt in Einzelfällen entschieden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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