Nachrichten vom 14. November 2013

Schweden - Politik
Al-Sahlani, die von der Staatsanwaltschaft der Hinterziehung von Entwicklungshilfe verdächtigt wird, erklärte gestern in Form einer Presseinformation, dass sie ihre Kandidatur für die kommenden Parlamentswahlen und die Europawahlen zurückzieht und nun ihre gesamt Energie in eine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft investiert. Der taktische Rückzug ist kein Schuldbekenntnis, aber verhindert ihre Niederlage bei den kommenden Wahlen und ist ein kleiner Rettungsanker für die Zentrumspartei, die gegenwärtig einen neuen Skandal kaum verkraftet.
Schweden - Politik
Nach acht Jahren Arbeit als Kultusminister und einer steigender Unzufriedenheit von Lehrern und einer steigenden Anzahl von Studienabbrechern untern den Studenten, die sich auf das Lehramt vorbereiten, will Jan Björklund nach wie vor sein Versagen nicht zugeben, sondern verteidigt weiterhin seine Reformen. Dass nun zusätzlich die Anzahl der Studienabbrecher steigt, liegt nach dem Minister an den höheren Anforderungen der Ausbildung und wird sich bald ändern, da zukünftige Lehrer einen höheres Status erreichen werden. Immerhin will Björklund nun in der Schulpolitik ein blockübergreifendes Abkommen finden.
Schweden - Recht
Zwischen dem Jahr 2001 und 2012 erschoss die schwedische Polizei maximal eine Person pro Jahr. Im Jahr 2013 kam dann plötzlich eine Wende, denn auch wenn das Jahr noch nicht zu Ende ist, so starben während der letzten Monate bereits vier Personen an den Kugeln von Polizisten, die der Meinung waren, dass sie selbst oder eine andere Person in Lebensgefahr war. Für die Polizei handelt es sich indes nicht um eine schnellere Anwendung der Waffen oder ein gezieltes Töten, sondern um unglückliche Umstände, was die Justiz in der Regel bestätigt, da es extrem selten ist, dass ein Polizist wegen dem tödlichen Einsatz seiner Waffe bestraft wird.
Schweden - Recht
Obwohl die schwedischen Ärzte nach einer Gesetzesänderung mittlerweile verpflichtet sind jeden Patienten zu melden, der aus medizinischen Gründen nicht mehr geeignet ist eine Waffe zu benutzen, wurden von ihnen im vergangenen Jahr gerade einmal 1000 Personen gemeldet, weil diese aus psychischen Gründen, Alkoholabhängigkeit oder schlechter Sicht, keiner Jagd mehr nachgehen durften. Nach Schätzungen des Gesundheitsamts findet man jedoch gegenwärtig mehrere hunderttausend Waffenbesitzer, die ihre Genehmigung abgeben müssten, da eine Waffe in ihrer Hand für andere zur Gefahr werden kann.
Schweden - Arbeitswelt
Trotz der negativen Erfahrungen mit SAS bei der das Kabinenpersonal nun die Gewerkschaft wegen dem Abkommen mit der Fluggesellschaft rechtlich belangt, will nun die Gewerkschaft für Industriearbeiter ebenfalls Lohnkürzungen, bei gleichzeitiger Verkürzung der Arbeitszeit, von bis zu 12 Prozent zulassen, da dies, nach Meinung der Gewerkschaftsführung, Arbeitsplätze erhalten kann. Dass die Unternehmen diese Möglichkeit einseitig ausnutzen könnten, wie auch im Fall von SAS, hält die Gewerkschaft für unwahrscheinlich. Dieses Abkommen könnte indes das erste Zeichen sein, dass schwedische Gewerkschaften mehr die Interessen der Unternehmen stützen als jene der Arbeiter und Angestellten, die bei 12 Prozent weniger Gehalt oft ihre laufenden Kredite nicht mehr bezahlen können.
Schweden - Verkehr
Nachdem ein Güterzug südlich Stockholms entgleiste, was für mindestens eine Woche zu langen Verspätungen des Zugverkehrs aus und nach Westschweden führt, da alle Züge umgeleitet werden müssen, greift der Vorsitzende der Grünen, Gustav Fridolin, die Allianzregierung an, dass diese die Instandhaltung der gesamten Eisenbahnstrecken seit Jahren vernachlässigt. Sowohl die Eisenbahn als auch die Gewerkschaft hatten seit Monaten vor der betroffenen Strecke gewarnt und gefordert, dass dort Sicherheitsarbeiten vorzunehmen sind, allerdings ohne jeden Erfolg.
Schweden/Stockholm - Immobilien
Nach einer Studie des schwedischen Bauamts sind die niedrigen Mieten in Stockholm dafür verantwortlich, dass gegenwärtig 40.000 Mietwohnungen fehlen. Nach dem Amt wagen sich Bauunternehmen keine Mietwohnungen zu bauen, weil neue Wohnung weitaus teurer sind als ältere Wohnungen und Neubauten daher bald leer stehen werden, da die Nachfrage nach Wohnungen bald sinken wird. Die Direktion des Amtes scheint sich allerdings nicht im klaren darüber zu sein, dass sich schon heute Normalverdiener eine Miete im Neubau gar nicht mehr leisten können, weil die Mieten dort bereits heute zu hoch liegen.
Schweden - Medizin
Forscher des Karolinska Instituts in Stockholm stellten fest, dass Frauen, die sich wegen Dickleibigkeit operieren lassen hinterher zu Frühgeburten neigen und die Kinder ein zu geringes Geburtsgewicht aufweisen. Da die Studie auf die Untersuchung von 2500 Frauen, die sich operieren ließen, basiert, gilt das Ergebnis als gesichert. Gegenwärtig raten die Ärzte jedoch diesen Frauen nicht von einer Schwangerschaft ab, weisen jedoch darauf hin, dass bei diesen Geburten das Krankenhaus auf eventuelle Komplikationen vorbereitet sein muss und jüngere Frauen bereits vor ihrer Operation auf die Risiken aufmerksam gemacht werden müssen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin


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