Nachrichten vom 1. Sptember 2012

Schweden - Politik
Das schwedische Amt für Ethik, das die Arbeit schwedischer Forscher nach ethischen Gesichtspunkten untersuchen sollte, konnte die Auswertung nicht in der vorgegebenen Zeit erledigen. Um dies jedoch zu verschleiern wurden alle Papiere, die an die Presse weitergeleitet wurden um Jahre zurückdatiert. Nach dem CEPN war dies jedoch keine Urkundenfälschung, sondern lediglich eine administrative Maßnahme. Die Frage bleibt nun, inwieweit man einem Amt für Ethik Vertrauen schenken kann, das die Fragen nach Ethik selbst nicht sonderlich ernst nimmt.
Schweden - Politik
Am gestrigen Freitag demonstrierte eine Gruppe an Schweden vor der Regierungskanzlei Rosenblad in Stockholm und forderte die Einrichtung einer Krisenkommission für die rassistisch verfolgten Somalier in Forserum. Vier muslimische Organisationen überreichten bei dieser Gelegenheit der Justizministerin Beatrice Ask ein entsprechendes Schreiben. Die Demonstranten wollten der Ministerin klar machen, dass man vor Rassismus nicht die Augen schließen kann, sondern ihn aktiv bekämpfen muss. Auf einem der Plakate konnte man deutlich lesen „Schweigen heißt zustimmen“.
Schweden - Recht
Nach dem schwedischen Frauenhaus Somaya, das unter anderem mit Frauen arbeitet, deren persönliche Daten und deren Adressen unter Schutz stehen, haben mehrere dieser Frauen Probleme mit dem schwedischen Mobiltelefonanbieter 3, da dieser Anbieter, als einziger Schwedens, Daten und insbesondere Adressen unmittelbar an Hitta und Eniro weitergibt, trotz der Zusage, dass die Angaben der Frauen beim Abschluss eines Abonnements geheim gehalten werden. Der Anbieter 3 setzt damit den Frauen extremen Gefahren aus. Gegenwärtig findet man in Schweden etwa 10.000 Frauen, deren persönliche Daten geschützt werden.
Schweden - Recht
Nach einer Auswertung von 430 unaufgeklärten Morden in Schweden zwischen dem 1. Juli 1985 und dem 31. Dezember 2010 erklärt der Rechtsprofessor und Buchautor Leif GW Persson, dass nur 300 dieser Fälle nicht zu klären sind, rund 100 neu aufgerollt werden sollten, etwa 25 auf Grund der Beweise und Zeugenaussagen zu lösen sind und bei weiteren zehn Fällen der Täter bekannt ist, jedoch nicht ausfindig zu machen ist. Persson meint jedoch, dass es sehr schwierig ist das Material zu analysieren, weil es in Schweden kein Zentralregister gibt, das eine sinnvolle Auswertung der Daten ermöglicht.
Schweden/Stockholm - Immobilien
Die rechte Regierung Stockholms versprach in einem Beitrag in der Tageszeitung SvD (Ssvenska Dagbladet) in naher Zukunft 100.000 Wohnungen im Süden der Stadt zu bauen. Auch wenn eine geplante U-Bahnlinie für die Verbindung zur Innenstadt sorgen soll, so bleibt die Frage wo diese Wohnungen gebaut werden sollen, denn gegenwärtig sind gerade einmal 4000 davon in der Planung und selbst der Verantwortliche des Bauamts kann keine Antwort darauf bieten wo die restlichen 96.000 Wohnungen entstehen sollen, sondern verweist darauf, dass man gegenwärtig darüber arbeitet.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach der Gewerkschaft Unionen gibt es in Schweden immer mehr Unternehmen, die ihre Angestellte bei Lohnzahlungen auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten, selbst wenn ihnen klar ist, dass ihr Unternehmen eigentlich den Konkurs beantragen müsste, damit die Zahlungen an die Angestellten gewährleistet sind. Während sich die Gewerkschaft 2010 nur bei 1100 Firmen in diesen Fragen einschalten musste, waren es ein Jahr später bereits 1300 Fälle und nach ersten Hochrechnungen werden dieses Jahr bereits 1400 Firmen ihre Angestellte mit Lohnzahlungen auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten.
Schweden - Unterricht
Nach einer Untersuchung der Schulinspektion hat die neue Regelung der Regierung zur Bewertung von Examensarbeiten, die jedes Jahr 150 Millionen Kronen verschlingt, absolut nichts gebracht, da immer noch die Lehrer die Arbeiten ihrer eigenen Schüler bewerten, was national zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Nach den Sozialdemokraten wäre es sinnvoll die neue Regelung als Ganzes einzustampfen und die Arbeiten lediglich zwischen verschiedenen Schulen auszutauschen, so dass die Lehrer und die Schüler keinerlei Verhältnis zueinander haben.

Schweden - Umwelt

Der umstrittene Kalkbruch durch das finnische Unternehmen Nordkalk wird nun auf Europaniveau behandelt nachdem der Umweltkommissionär Janez Potocnik am Donnerstag ein offizielles Schreiben in der Angelegenheit entgegennahm und nun die Situation auf Gotland klären will. Europa hat in der Vergangenheit bereits mehrmals riskante Projekte gestoppt, die neben Natura 2000 Gebieten lagen, was auch auf Gotland der Fall ist. Nach helagotland.se liegt gegen Nordkalk bereits seit Mai eine Anzeige wegen Vergehen gegen die Umweltgesetze vor, da das Unternehmen in einem anderen Steinbruch auf Gotland gefährlichen Abfall illegal entsorgte.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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