Nachrichten, 23. März

Schweden - Politik
Gestern Abend sprach Ministerpräsident Stefan Löfven zur Nation und versicherte dabei dass die Regierung jeden Beschluss fassen werde um die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung zu schützen, dass jedoch auch jeder Bürger seine Verantwortung dabei ragen müsse die Verbreitung des Covid-19 zu begrenzen. Maßnahmen, die das ersonliche Leben und die Freiheit des Einzelnen begrenzen können in den kommenden Tage mit sehr kurzer Ankündigung kommen. Löfven lieferte indes keine Neuigkeiten und lässt die von Corona betroffenen Skigebiete weiterhin offen und lässt Sammlungen großer Menschengruppen zu, auch wenn andere Länder die Nachteile dieser Sammlungen längst verstanden haben.
Schweden - Ausbildung
Mehrere Fachleute proklamieren, dass das Schließen von Schulen zwar die Verbreitung des Coronavirus reduzieren kann, aber es sei zu bedenken, dass dies nicht nur hohe Kosten verursache, sondern auch zu einer steigenden Kriminalität Jugendlicher führen könne. Zwei politisch rechts orientierte Fachleute meinen in einem Debattenartikel im Expressen dass Kinder und Jugendliche in Problemgebieten, die sich ohne Unterricht und ohne Überwachung der Eltern in Städten aufhalten, sehr schnell zum Drogen und Waffenhandel greifen um dafür einen Teller Kebab mit sehr viel Soße zu erhalten.
Schweden - Tourismus/Wirtschaft
Die Branchenorganisation Visita fordert das schwedische Gesundheitsamt auf deutliche Richtlinien für Restaurants aufzustellen, da ihre Kritik, dass Restaurants sich zu wenig um den Schutz ihrer Gäste vor dem Coronavirus kümmern kaum eine klare Aussage sei. Wenn die Restaurants und Kneipen sich korrekt verhalten sollen, so müssen diese, nach Visita, auch wissen welche Regeln eigentlich gelten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern dürfen in Schweden in den meisten Städten Restaurants  und Kneipen den Terrassenbetrieb bereits vorzeitig aufnehmen um Kunden anziehen zu können. Der enge Kontakt an der Bar und mit den Nachbartischen ist dabei nicht zu vermeiden, was die Verbreitung des Covid-19 auf jeden Fall begünstigt und für mögliche Touristen die Information liefert sich von Schweden fernzuhalten.
Schweden - Recht
Da die Mehrheit der Richter am Obersten Gerichtshof Schwedens längst über 60 Jahre alt sind, hat man sich nun entschieden nur noch vorrangige Rechtsfälle aufzugreifen und Richtern und Angestellten so weit wie nur möglich zu ermöglichen von zu Hause aus zu arbeiten. Bei Schöffen sieht die Situation am Obersten Gerichtshof noch schwieriger aus, da viele unter ihnen bereits über 70 Jahre alt sind. Nur einer unter ihnen hat sich nun auf Grund der Corona-Gefahr von seiner Tätigkeit zurückgezogen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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