Nachlese vom Festival de Cannes 2012: Beasts of the Southern Wild von Benh Zeitlin

Und weiter geht es mit Eindrücken vom Festival und einem Film, der mehr als die Camera d’Or in der Sektion Un Certain Regard verdient hätte.

Nachlese vom Festival de Cannes 2012: Beasts of the Southern Wild von Benh Zeitlin

Benh Zeitlin hat mit seinem Erstling BEASTS OF THE SOUTHERN WILD bereits auf dem Sundance Film Festival 2012 abgeräumt und in der Tat eine feine, kleine Perle erschaffen.

Irgendwo am südlichsten Zipfel von Louisiana lebt die sechsjährige Hushpuppy (Quvenzhané Wallis) mit ihrem schwerkranken Vater Wink (Dwight Henry) und einem feisten Kreis naturverbundener Outcasts in einem Sumpfgebiet, das The Bathtub genannt wird. Während der Vater mit seinem Alkoholvorrat in einer krummen Hütte hausiert, wohnt Hushpuppy mit allerhand Getier in ihrem eigenen Haus. In Gedanken versunken bereitet sie sich dort an Hundefutter erinnernde Pampe zu, spricht mit ihren Tieren oder stapft in schlammigen Gummistiefeln über die Haufen von Laken und Matratzen, um das rote Kleid ihrer verschollenen Mutter zu suchen. Der ruppige Wink will die kleine Kämpferin für harte Zeiten wappnen und zeigt ihr, wie man Fische mit der Hand fängt, Krebse bei lebendigem Leib zerpflückt oder Shrimps heldenhaft mit Darminhalt verspeist.

Doch die verwunschene Siedlung wird von einem latenten Schatten belauert: Apokalyptische Unwetter drohen das abgeschiedene Nest zu zerstören und Winks Krankheit macht sich immer weiter bemerkbar. Hushpuppy ist überzeugt, dass die Welt um sie herum und das Innere ihres Vaters miteinander verbunden sind. Wenn das eine wieder funktioniert, könnte das andere auch gerettet werden. Und sie ist bereit, alles dafür zu tun.

Von Hurricanes, Ölkatastrophen und Verfall gezeichnet, spielt der Süden Louisianas nicht nur im Film eine tragende Rolle. Der Regisseur beseelt diese Gegend mit kauzigen Charakteren, kindlicher Poesie und viel Fantasie. Sein Debut wurde vom Festivalpublikum in Cannes nicht selten mit einem begeisterten Gesichtsausdruck belohnt. Fast hat man das Gefühl, Spike Jonze, Charlie Kaufman und Miranda July hätten sich hier zusammengetan.

In einem Interview sagt Zeitlin, dass ihm auf dem College einmal der Rat gegeben wurde, nicht mit Kindern, Tieren oder auf dem Wasser zu drehen. Wie gut, dass er sich nicht daran gehalten hat.

BEASTS OF THE SOUTHERN WILD startet am 20. Dezember 2012 in den deutschen Kinos. Wer sich nicht gedulden kann und Lust auf einen Vorgeschmack bekommen hat, kann sich Zeitlins Kurzfilm GLORY AT SEA ansehen oder sich schonmal auf der Webseite einstimmen.


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