Nachdenkliche Weihnachtsgrüße

Nachdenkliche WeihnachtsgrüßeDie letzten Monate waren unglaublich anstrengend. In diesem Artikel erfährst Du, warum ich mich in diesem Jahr besonders auf die besinnliche Zeit freue. Du siehst, dass auch ohne eine Angststörung nicht immer alles super ist. Und ich gebe Dir einen Einblick in den Prozess, wie ich herausfinde, was ich wie verändern muss, damit ich wieder zufriedener werde.

Endlich Ruhe

Weihnachten wird es ruhiger. Die Geschäfte haben geschlossen, die meisten Unternehmen auch. Keine geschäftlichen Anrufe, keine beruflichen Termine. Über die Weihnachtstage habe ich mal nicht das Gefühl, etwas tun zu müssen: meine todo-Liste abzuarbeiten, auf E-Mails zu antworten, einen Artikel zu schreiben – all diese Dinge haben Zeit. Und ich genieße das. Denn so werde auch ich ruhiger.

Na klar, die Familie kommt zu Besuch oder man fährt zur Familie. Man isst zusammen, man trinkt zusammen, man spielt zusammen und bei uns ist es immer laut. Doch innerlich werde ich dennoch ruhiger, entspannter.

Und dieses Jahr brauche ich diese innere Ruhe ganz besonders. Und daher frage ich mich, ob mein Alltag überhaupt dem entspricht, was ich mir vom Leben wünsche? Wenn ich die Auszeit von meinem Alltag so genieße – ja, wenn ich merke, wie eine Last von mir abfällt -kann mein Leben außerhalb der Weihnachtszeit dann überhaupt gut sein?

Natürlich kann nicht jeder Tag ein Highlight sein. Bin ich denn aber insgesamt zufrieden mit meinem Leben?

Ich mache eine Bestandsaufnahme

Und wieder einmal ist es Zeit, mein Leben Revue passieren zu lassen, wie immer in dieser Zeit. Ich mache eine Bestandsaufnahme. Was läuft gut, was nicht so gut? Was habe ich im folgenden Jahr umsetzen können? Was nicht? Und was für Ziele habe ich für das kommende Jahr?

Wie das immer so ist, habe ich manches von dem geschafft, was ich mir vorgenommen habe, anderes hingegen (noch) nicht.

Das habe ich geschafft…

  • So habe ich in 2016 keine einzige Zigarette angefasst.
  • Ich habe viele wertvolle Kontakte knüpfen können und tolle Leute kennengelernt.
  • Und ich fahre entspannter Auto.
  • Ich habe neue Orte kennengelernt: Unter anderem die Toskana und Venedig, Winningen und Teneriffa.
  • Ich war mal wieder in Berlin, Den Haag, für ein Angelwochenende in der Eifel und in Barcelona.

Rauchfrei, Netzwerken und Reisen waren die wichtigsten Ziele für 2016. Aber es gibt auch Ziele, die ich noch nicht erreicht habe.

Diese Ziele habe ich (noch) nicht erreicht…

  • Das Zehn-Finger-System beherrsche ich immer noch nicht wirklich.
  • Ich habe es nicht geschafft, die 10 km unter einer Stunde zu laufen.
  • Mit Meditation habe ich nicht ganz so große Fortschritte gemacht, wie ich mir das vorgenommen habe.
  • Vom Verzicht auf Industriezucker bin ich meilenweit entfernt.

Doch 2017 ist ja auch noch ein Jahr. 😉 Die nicht erreichten Ziele stehen für 2017 dann wieder auf dem Plan.

Ich bin ausgelaugt

Aber es gibt auch neue Ziele, die  momentan größere Priorität haben. Denn es gibt einen Grund dafür, weshalb ich mich in diesem Jahr ganz besonders auf diese ruhigere Weihnachtszeit freue. Ich bin im Moment ein wenig ausgelaugt. Und wenn ich so darüber nachdenke, vewundert mich das nicht.

Seit März arbeitet meine Freundin wieder in Vollzeit und wie man das nennt, wie ich arbeite, weiß ich garnicht. Megavollzeit oder so. Ich helfe Menschen mit Angstzuständen und Panikattacken supergern. Ich liebe meinen Beruf, der ja mehr Berufung ist.

Aber so 70 Stunden die Woche sind schon ne Hausnummer. Vor allem, wenn man eine kleine Tochter hat und der andere Elternteil auch beruflich eingespannt ist.

Unsere 2,1/2 jährige Tochter ist zwar seit August im Kindergarten. Allerdings hat sie in den letzten 2 Monaten jeden Magen-Darm-Virus mitgenommen, den sie bekommen konnte. Und im Krankheitsfalle kümmern wir Eltern uns natürlich ausschließlich um die Kleine.

Ja, und dann arbeite ich halt manchmal bis spät in die Nacht, wenn alle schlafen und am Wochenende und in jeder freien Minute. Darunter leiden Schlaf, Sport, Entspannung. Alle diese Dinge, die so ungemein wichtig sind. Und mit der Zeit geht das an die Substanz.

Ich merke das zunächst immer körperlich. Eine lang anhaltende Magenschleimhautentzündung und leichter Schwindel haben mir in den letzten Wochen gezeigt, dass ich mich gerade ein wenig überfordere und ich aufpassen muss.

Was also ist zu tun?

Am Anfang steht die Erkenntnis, dass gerade etwas nicht so läuft, wie es sollte – dass man etwas verändern soll/will/muss. Dann drängt sich natürlich die Frage auf, was genau wie zu ändern ist.

Die recht häufigen Erkrankungen meiner Tochter in den letzten Wochen sind sicher eine Ausnahmesituation. Zum einen ist Winter, zum anderen ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Kind in der ersten Zeit im Kindergarten jeden Infekt mitnimmt.

Solche Ausnahmesituationen wird es aber immer mal im Leben geben, doch sie sind zu verkraften, wenn die Zeit davor (und danach) entspannter ist. Doch irgendwie war 2016 nicht so entspannt wie es hätte sein können. Woran liegt das?

Eltern unzufriedener als kinderlose Paare

Ich habe neulich die Ergebnisse einer Studie gelesen, die besagen, dass (junge) Eltern unzufriedener sind als ihre kinderlosen Altersgenossen. Fehlende Freiheit und mangelnde Kontrolle wurden als hauptsächliche Ursachen genannt.

Und ja: Man ist nicht mehr ganz so flexibel und hat weniger Kontrolle über sein Leben. Und anstrengende Phasen sind häufiger. Aber ich empfinde ein Kind dennoch als das Schönste, was es gibt.

Und dass es oftmals so anstrengend ist, liegt nicht allein darin begründet, dass wir ein kleines Kind haben. Die Belastung entsteht dadurch, dass ich das Gefühl habe, ich müsste eigentlich arbeiten, während ich mit meiner Tochter zusammen bin und wenn ich arbeite, manchmal ein schlechtes Gewissen habe, weil sie im Kindergarten ist. Und das ist anstrengend.

Das Gefühl der Überforderung, das dieses manchmal mit sich bringt, liegt also IN MIR begründet, nicht in meiner Tochter.

Das Schöne an dieser Erkenntnis ist, dass ich dann auch dazu in der Lage bin, daran etwas zu ändern.

Also noch einmal: Was ist zu tun?

Mein Ziel mit oberster Priorität: Ich werde weniger arbeiten als in diesem Jahr.

Wenn ich mir genehmige, weniger zu arbeiten, habe ich weniger das Gefühl, mich zerreissen zu müssen. So die Theorie. Und um ein Ziel zu erreichen, sollte man bestimmte Maßnahmen definieren. Also: Wie will ich das machen?

Maßnahme 1: Zum einen will ich effizienter arbeiten, beispielsweise für weniger Störungen sorgen (Handy ausschalten, Mails nur einmal täglich abrufen), um konzentrierter an einer Aufgabe zu arbeiten.

Maßnahme 2: Außerdem werde ich mich in 2017 strikt an Tagespläne halten. Ich schreibe am Vortag detailliert auf, was ich erledigen will und wenn das getan ist, bin ich fertig. Denn ganz ehrlich: Ich kann auch jeden Tag bis 3 Uhr nachts arbeiten. Es gibt immer was zu tun.

Maßnahme 3: weniger E-Mails beantworten: Und ich habe auf den Prüfstand gestellt, wo meine Arbeitszeit hingeht. Manchmal verbringe ich etwa 20 Stunden pro Woche mit der Beantwortung von E-Mails. 20 Stunden!

Ich bekomme jeden Tag so viele E-Mails. Immer wieder gibt man mir eine Rückmeldung zu meinem Buch „Exfreundin Angst„, worüber ich mich sehr freue. Darauf antworte ich immer (das werde ich auch zukünftig tun), einfach, weil es so wichtig für mich ist, zu sehen, dass das Buch den Lesern gefällt .

Oftmals erzählen mir Leser meines Blogs von ihrem Leben und ihren Problemen und bitten mich um den einen oder anderen Tipp. Und ich freue mich über das Vertrauen, das man mir entgegenbringt. Und immer denke ich, dass das eine Antwort verdient hat und ich bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht antworte.

Dabei ist es ganz oft so, dass ich die Frage der Leser schon in dem einen oder anderen Blogartikel beantwortet habe. Und ich bin mittlerweile der Ansicht, dass man es den Besuchern von PSOG schon zumuten darf, ein wenig zu recherchieren. Wenn man auf psog.de in die Suche beispielsweise „Antidepressiva“ eingibt, wird man relativ schnell fündig und die Frage erübrigt sich, ob ich damals Antidepressiva eingenommen habe.

Und weil ich irgendeine Auswahl treffen muss, werde ich Fragen dieser Art zukünftig ebenso wenig beantworten, wie so unspezifische Fragen wie „Ich habe eine Angststörung – hast Du vielleicht einen Tipp?“ Ja, sogar mehrere und Du findest alles hier auf psog.de, bekommst Tipps und Anregungen in meinen E-Mails, den Gratis-Ratgebern, meinem Buch…

Noch einmal: Ich mache das nicht, um irgendjemanden zu erziehen, aber die Stunden, die ich Tag für Tag für die Beantwortung der Mails benötige, müssen unbedingt reduziert werden.

Ich will vor allem effizienter arbeiten und weniger Mails beantworten. Privat will ich die frei gewordene Zeit für gemeinsame Stunden mit meiner Tochter nutzen und auch mit meiner Freundin, denn in den letzten Monaten sind Vanessa und ich als Paar auch zu kurz gekommen.

Die Anti-Angst-Akademie hat Priorität

Und auch beruflich will ich den Fokus vor allem auf die hilfreichsten Maßnahmen legen. Ich habe nochmals analysiert, womit ich den Menschen am meisten helfe und das ist ganz sicher die „Anti-Angst-Akademie„, die mittlerweile fast 700 Teilnehmer hat.

Das Konzept ist einmalig und sehr effektiv (vorausgesetzt natürlich die Teilnehmer arbeiten mit). Diese Plattform will ich weiter ausbauen: Mehr Inhalte (auch Live-Online-Seminare), Stärken der Community (halbjährliche Treffen), Gruppenarbeit und, und, und.

Und während ich diesen Artikel schreibe und meine Ziele für 2017 „zu Papier“ bringe, merke ich eine gewisse Vorfreude, die mir zeigt, dass es die richtigen Ziele sind.

Und dennoch freue ich mich auf die Weihnachtstage. Auf diese ruhige Zeit, die paar Tage, an denen die Welt still zu stehen scheint.

Du siehst auch, dass das Leben ohne Angststörung auch nicht immer leicht ist. Es gibt immer mal wieder kleinere und größere Krisen – das ist normal.

Aber auch das wird wieder besser. Und indem man schwierige Zeiten überwindet, entwickelt man sich weiter. Das gilt für so Minikrisen wie meine hier und erst recht für so große Krisen wie eine Angststörung. Du wirst Dich enorm weiterentwickelt haben, wenn Du eine Angststörung überwunden hast. Zu 1.000 %!

Ich wünsche Dir von Herzen frohe Weihnachten

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein besinnliches Weihnachtsfest. Komm zur Ruhe und traue Dich, Dich zu spüren. Und komm gut ins neue Jahr.

Wir lesen uns dann in 2017.

Ich freue mich darauf, dann wieder erholt und energiegeladen mit Dir gemeinsam an Deinem Weg aus übermäßiger Angst und Panikattacken in ein besseres Leben zu arbeiten.

Beste Grüße.

Sebastian


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