Nachdenken: Lektion 4 – Konsum


„Wir leben heute in einer Gesellschaft, die sowohl von permanentem Wachstumsglauben, aber auch vom Glauben an den Segen des Konsums durchdrungen ist. Begleitet werden wir dabei auf Schritt und Tritt von Werbung für Produkte und Marken, von sündhaft teuren, einschleimenden Imagekampagnen, die aus zerstörerischen Großunternehmen harmlose Klimaschützer machen sollen. Wir sind umgeben von Zeitschriften und anderen Medien, in denen die Trennlinie zwischen (redaktioneller) Information, gekaufter Meinung, Produktplacement und direkter Reklame immer schwerer auszumachen ist. Öffentlicher Raum wird immer mehr, immer unverhohlener von Konzernen und Markenfetischen beansprucht, Kommerzialisierung durchzieht bald all unsere Lebensbereiche – Einkaufszentren werden zu den neuen Mittelpunkten des öffentlichen Lebens.

In Nordamerika, das uns in dieser Beziehung immer schon ein bis zwei Jahrzehnte voraus war, erlebt man erschreckende Entwicklungen, die deutlich machen, dass Reklame & Marketing nicht nur nervig und störend sind, sondern einen massiven Eingriff in unsere Gesellschaft darstellen. Das geht über die bloße Überrepräsentation großer Marken und Logos weit hinaus – unerreichbare Schönheitsideale werden produziert, latente Unzufriedenheit der Menschen mit ihrem Leben geschürt und Kaufen (und Schulden machen) als Weg zum Glück propagiert. Natürlich läuft niemand, der irgendwo einen Werbespot sieht, sofort los und kauft das entsprechende Produkt, aber das Gift wirkt schleichend und gerade deshalb so gut, weil wir alle gerne glauben, dass Reklame UNS ja nun wirklich nicht beeinflusst.“ (Quelle: http://konsumpf.de/?page_id=4)

Die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Globalisierung verlangen nach einer Wende in der Finanz-, Wirtschafts- und Umweltpolitik hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Tragfähigkeit. Kaffee, Tee, Orangensaft, Bananen, Schokolade oder Textilien – viele Produkte unseres täglichen Bedarfs kommen aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Damit sie bei uns billig angeboten werden können, arbeiten viele Menschen in den Anbauländern unter unwürdigen Bedingungen. Oft erhalten die Kleinbauern so niedrige Preise für ihre Ernte, dass nicht einmal die Produktionskosten gedeckt sind. Viele Kleinbauern- und Arbeiterfamilien müssen um ihre Existenz fürchten. Ausbeutung allenthalben, hier und überall in der Welt.

Dazu bietet der Faire Handel eine Alternative. Produzentengruppen schließen sich zusammen und vermarkten ihre Produkte gemeinsam. Der Faire Handel garantiert ihnen Mindestpreise und Abnahmegarantien für ihre Produkte. Damit können sie sowohl ihre Produktionskosten decken als auch den Lebensunterhalt ihrer Familien sichern. Im Fairen Handel stehen die Menschen im Vordergrund. Qualität bezieht sich deshalb nicht nur auf die Hochwertigkeit der gehandelten Produkte, sondern auch auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit bei ihrer Herstellung und Vermarktung. In Deutschland gibt es mittlerweile rund 2.000 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel, die in 42.000 Supermärkten, im Naturkosthandel und in allen Weltläden erhältlich sind.

Hier geht’s zur Produktdatenbank fair hergestellter Waren: http://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/produktdatenbank/

Der Avocado Store ist mittlerweile Deutschlands größter Marktplatz für Eco Fashion & Green Lifestyle. Um mehr Transparenz zu schaffen, muss jedes bei Avocado Store verkaufte Produkt mindestens eines von zehn Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. „Damit sorgen wir für Transparenz und unsere Kunden können sich sicher sein, dass das gekaufte Produkt nachhaltig ist. Mit einem Kauf auf Avocado Store tauschen Sie nicht einfach Geld gegen Ware. Sie unterstützen damit auch nachhaltige Wirtschaftskonzepte, schonen die Umwelt und sorgen für faire Löhne.“

Hier geht’s zur eco-fairen Amazon-Alternative: http://www.avocadostore.de

Info-Quellen:

http://konsumpf.de/

http://www.fairwear.org/brands/

http://www.inkota.de/ueber-uns/

http://www.weed-online.org/about/index.html

Die Idee, den Bösen Geld zu entziehen, um weniger böses tun zu können und es den Guten für vernünftige Investitionen zu geben, ist zwar schon alt, aber immer noch nicht obsolet. Leute kriegt den Arsch hoch und konsumiert… anders, fairer, weniger!

Siehe auch Koalition gegen den Kapitalismus: http://globalinformations.wordpress.com/2013/09/18/koalition-gegen-den-kapitalismus/


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