Nachdenken: Lektion 3 – Ernährungsumstellung


Als Präsident Clinton vor 10 Jahren seinen Mitbürgern erklärte, wenn die US-Amerikaner nur 10 % weniger Fleisch essen, müssten 60 Millionen Menschen weniger hungern, wollte noch niemand diesen Zusammenhang verstehen.

Die Fleischindustrie braucht inzwischen 40 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche unserer Erde und außerdem riesige Mengen fossiler Brennstoffe, um den wachsenden Fleischhunger der Menschheit zu stillen. Gleichzeitig aber leiden 850 Millionen Menschen an Hunger.  Bei gleichbleibender Tendenz wird sich der Fleischkonsum bis 2030 nochmal verdoppeln. Zurzeit wird schon über ein Drittel der Getreideernte an Tiere verfüttert und niemand spricht darüber.

Tatsache ist, dass die Fleischerzeugung inzwischen die zweitwichtigste Ursache für den Klimawandel ist, mehr als die Automobilität. 65 % aller Lachgasemissionen stammen aus der Viehzucht, hauptsächlich aus Stallmist. Und Lachgas hat einen 300mal stärkeren Treibhauseffekt als Kohlendioxid. Rinder erzeugen 37 % des Treibhausgases Methan, welches 32mal so klimaschädlich ist als Kohlendioxid. Für ein Kilo Fleisch werden bis zu neun Kilo Getreide verfüttert. Ein Hektar Land erbringt 43 Tonnen Kartoffeln, aber nur 1,8 Tonnen Rindfleisch. Nebenbei: Für ein Kilo Fleisch auf der Ladentheke werden in Deutschland 20 000 Liter Trinkwasser verschwendet, für ein Kilogramm Weizen braucht man hingegen nur 50 Liter.

Weitere wesentliche Zusammenhänge nur angedeutet: Spekulationsbedingte Preisexplosion für Getreide, künstliche Verknappung, Kriegsgefahr. Fleischproduktion, Energieverbrauch, Natur- und Klimaschutz. Landaufkauf und Landraub in der Dritten Welt, Vertreibung, Elendsflucht. Das wird nicht nur hingenommen, es ist gewollt, da eine Voraussetzung der elitären Fleischproduktion für die Erste Welt. Schließlich ein grundsätzlicher Aspekt: Tierschutz und die Würde des Menschen

Nach Berechnungen der Welternährungsorganisation FAO reicht eine Halbierung des Fleischkonsums in den Industrieländern aus, den Welthunger zu besiegen: Die Hälfte des als Futtermittel verschwendeten Getreides und die möglichen Ernten auf den gerodeten, zur Erosion verdammten Weideflächen ergäben zusammen mit der klassischen Getreide- und Gemüseproduktion genug pflanzliche Nahrung für die Erdbevölkerung. Stattdessen sterben jährlich allein 2,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren am Hunger.

Die vegane Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen – seien es die Folgen der Überdüngung oder die Emission von Treibhausgasen. Auch die Ernährungsgerechtigkeit spielt eine Rolle, denn die Tierhaltung ist in aller Regel eine Verschwendung von Kalorien, Proteinen und anderen Nährstoffen. Das liegt daran, dass die Tiere den größten Teil der ihnen zugeführten Nährstoffe verbrauchen, um ihre Skelette aufzubauen, sich zu bewegen und ihre Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. All das produziert keine Lebensmittel. Und schließlich gibt es gesundheitliche Aspekte: Die vegane Ernährung kann helfen, vielen Volkskrankheiten vorzubeugen und sie sogar zu heilen. Zudem ist sie ein Beitrag, den Problemen des Antibiotikamissbrauchs in der Tierhaltung und der Entstehung von Resistenzen entgegenzuwirken.

Entsprechenden politischen Willen vorausgesetzt, wäre es durchaus möglich, unseren Fleischkonsum auch mit fiskalischen Mitteln zu reduzieren. In sozial gerechter Weise gelänge dies allerdings nur unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Vermutlich auch nur mittels Rationierung des Fleischbezugs. Wünschenswerter wäre ein neues, auf umfassender Information in Schule und Öffentlichkeit beruhendes Konsumentenverhalten, flankiert von steuerlichen Eingriffen. Beispiel: Wie die meisten Lebensmittel werden Fleischerzeugnisse mit dem ermäßigten Mehrwertsteuer-Satz von 7% belastet. Bei üblichen 19% würde der Fleischpreis um cirka 11% steigen, mit Bremswirkung auf den Konsum.

Info-Quellen:

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/warum-vegan?gclid=CIvvqND_6rkCFc2_3goda0kAog

http://www.vebu.de/umwelt/ressourcenverschwendung-und-welthunger

http://www.sonnenseite.com/Umwelt,Der+neue+Rinderwahn,16,a10729.html

http://www.hintergrund.de/201309172803/politik/inland/fleischfresser-politik.html

Die Idee, den Bösen Geld zu entziehen, um weniger böses tun zu können und es den Guten für vernünftige Investitionen zu geben, ist zwar schon alt, aber immer noch nicht obsolet. Leute kriegt den Arsch hoch und ändert… EUCH!

Siehe auch Koalition gegen den Kapitalismus: http://globalinformations.wordpress.com/2013/09/18/koalition-gegen-den-kapitalismus/


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