In meiner knapp dreiwöchigen Trainingspause schaffe ich es gerade so, meine Visierkennlinie grob einzuschießen und ein paar Pfeile auf 70m fliegen zu lassen. Kaum aus dem Urlaub zurück, gehe ich alleine auf den Platz, um das Feintuning fertig zu stellen. Hier habe ich Glück: ruhiges, fast windstilles Wetter!
Am 1. Mai dann nach Wolfsburg. Gleich auf der zweiten Scheibe erwischt mich wieder meine „Kinderkrankheit“: 60er mit 80er Auflage verwechselt (oder umgekehrt). Immer wenn die Scheiben bei unbekannten Entfernungen zwischen 30 und 40 m stehen, laufe ich Gefahr, falsch zu schätzen. Also ein erstes „M“ und nur eine 8er Scheibe. Insgesamt passiert mir eine solche oder ähnliche Fehleinschätzung in ersten Durchgang etwa dreimal. Auch muss ich mich wieder erst an den Stand im Gelände gewöhnen, so dass ich zur Halbzeit nur 118 Ringe habe. – Platz 7 zur Mitte des Parcours.
Im zweiten Durchgang läuft es schon besser: ich steige hoch ein und kann fast den gesamten zweiten Durchgang mit dem in meiner Gruppe schießenden Kaderschützen mithalten. Doch auf der letzten Scheibe wieder das Malheur: erneut eine 60er Auflage gesehen, wo eine 80er ist. Heißt also eine um ein Viertel zu kurze Visiereinstellung: Bodenschuss – „M“! Damit verliere ich die Scheibenführung und einen Pfeil. Denn der Bodenschuss traf genau auf ein Steinchen… - Am Ende reicht es zu Platz sechs; ohne das letzte M wäre Platz vier möglich gewesen.
Ich beschließe, mich nun doch noch für das Feldbogenturnier in Hornburg eine Woche später anzumelden. Während der Woche überprüfe ich einerseits noch die Bogeneinstellung, andererseits teste ich schon einmal die 70m-Distanz für die Vereinsmeisterschaft an.
In Hornburg läuft es schon deutlich besser als in Wolfsburg. Zum einen ist der Kurs komplett neu für mich, zum anderen ist er recht anspruchsvoll gestellt. Hier leiste ich mir „nur“ zwei grobe Fehlschätzungen; was natürlich gleich jedesmal 5 bis 10 Ringe kostet. Zum anderen verschenke ich ein paar einfache Scheiben auf kürzerer Distanz mit 10-12 Ringen anstatt oft sicheren 14-16 Ringen. - Insgesamt jedoch nun schon 281 Ringe und der erste Platz. Es geht also aufwärts!
Nun jedoch kommt erst einmal die Konzentration auf die Vereins- und Kreismeisterschaften auf 70m sowie auf die Sternturniere in Bassum und Unterstedt.
