"Mutige Mütter" Mittwoch Teil 13

70% aller Mütter mit Kindern unter 15 Jahren sind in Deutschland berufstätig.

Etliche sind unzufrieden, unterbezahlt und ihre Tätigkeit zapft noch nicht mal ihr Potenzial an.

Viele Arbeitgeber bieten Teilzeitkräften keine Möglichkeit, sich zu entfalten oder weiterzuentwickeln.

Mamas Lifestyle stellt euch nun an außgewählten Mittwochen beeindruckende Mütter vor, die es geschafft haben, ihre eigenen Ideen und Träume zu verwirklichen. Diese mutigen Frauen beweisen, dass es niemals zu spät ist, ein Projekt zu starten, für das man mit Leidenschaft brennt.

"Ich konnte Beruf und Familie noch nie besser trennen! Und das, obwohl ich jetzt ein Homeoffice habe. "


Du bist gelernte Erzieherin. War das schon immer dein Traumberuf oder hat sich die Berufswahl eher durch äußere Umstände ergeben?

Wie lange hast du in deinem Beruf gearbeitet?

Wie sah vor der Geburt deiner beiden Kinder dein Plan vom „großen Ganzen" aus? Hattest du genaue Wünsche oder Vorstellungen, wie dein Leben als Frau, Mutter und Angestellte sein sollte?

*haha* Ich wollte „Karriere" als Lehrerin machen, einen Mann finden und „kurz vor 30" ein bis 2 Kinder bekommen. Igitt konnte ich spießig sein!
Wie sah die Realität aus?

Mit 22 heiratete ich und bekam unser erstes Wunschkind,mit 25 dann das Zweite. Ich arbeitete seitdem ich 19 war als Erzieherin und entschloss mich „kurz vor 30", den Ausstieg zu nehmen, um den Einstieg in mein selbstbestimmtes Leben zu machen.

Unsere Kinder, besonders unser erstes Kind, waren oft krank und ich auch. So fiel ich oft auf der Arbeit aus. Das sorgte für Druck und ein schlechtes Gewissen.
Ich musste mir eingestehen, dass ich vor lauter hochgestapelter Ansprüche und Lasten total ausgebrannt war. Als ich für längere Zeit krankgeschrieben wurde und es meiner gesamten Familie in dieser Zeit gesundheitlich viel besser ging, wusste ich, dass es uns gut tut, wenn ich zu Hause bin.

In meinem „Burn out" brauchte ich neben dem ganzen Nachdenken eine Beschäftigung. Ich wollte Fotoalben für meine Kinder anlegen. Bei der Organisation dessen gingen mir auch noch beide externen Festplatten mit allen Fotos kaputt, worüber ich untröstlich war. Danach war es mir umso wichtiger (ich habe kein Babyalbum), Fotos gleich zu entwickeln und einzukleben, damit mir das im digitalen Urwald nicht nochmal passiert. Ich begann das klassische Fotoalbum und hatte nebenbei noch 2 Kladden, in die ich für die Kinder jeden Monat ein paar Zeilen schrieb.
Als ich mich dann verklebt hatte und ich nachträglich keine anderen Fotos mehr einfügen konnte, hat mich das sehr geärgert. Außerdem die Tatsache, dass ich das Album optisch nicht schön fand und ich daneben noch diese Kladde hatte. Gesucht wurde also eine kombinierte Lösung, die mir auch noch optisch gefällt. Wo aber hernehmen, wenn es dieses Prinzip noch nicht gibt?! Genau: selbst entwerfen :) !


Wie hast du die Realisierung angegangen? Welche Schritte waren erforderlich?


Ich habe alles auf Word (lach) gebaut und es auf meinem Drucker ausgedruckt. Als mein Mann (er ist Werbetechniker) nach Hause kam und das sah, hat er die Krise bekommen! Er nahm die Daten und designte alles in einem richtigen Programm. Wenige Tage später hatten wir den ersten Probedruck in der Hand.


Ein mit Liebe und Hand gefertigtes Erinnerungsalbum, in welchem sie nicht durch eine Frage und einen dazugehörigen Strich für die Antwort bevormundet und unter Druck gesetzt werden. In einem Remember-Me darf jeder das festhalten, was ihm persönlich wichtig ist.


Wenn ich ehrlich bin, habe ich nun weniger Kopfzerbrechen, weil ich niemandem mehr Rechenschaft schuldig bin, ich mich nur auf mich selbst verlassen muss und keiner außer meiner Familie auf mich angewiesen ist. Es macht mich glücklich, selbstbestimmt und aus dem Bauchgefühl heraus Entscheidungen zu treffen, die ich mache, weil es sich danach anfühlt und nicht, weil ich um Anerkennung kämpfe.


Hast du einen Tipp, den du gerne selbst vor deiner Gründung bekommen hätt est?


Nimm dir Zeit und höre auf dein Bauchgefühl! Lasse Ängste zu und vertraue darauf, dass es schon so kommen wird, wie es gut für dich ist.

Ab dem Zeitpunkt, zu dem ich Klarheit darin bekomme, ob ich überhaupt feste Arbeitszeiten brauche, dürfte ich eigentlich ganz zufrieden sein :)
Eines steht fest: Ich konnte Beruf und Familie noch nie besser trennen, und das, obwohl ich jetzt ein Homeoffice habe.

Wie bist du dieser „Falle" entkommen?

Mit meinem Ausstieg aus dem Beruf und.. ich breche mal ein Tabuthema: Mit einer Therapie.

Ganz gravierend ist die Tatsache, dass ich durch die Therapie zu meinem Bauchgefühl zurückgefunden habe und mein Leben nicht mehr nur aus perfekt strukturierten Plänen besteht, die im Kopf gebaut wurden. Ich fühle wieder und habe nicht mehr den Drang, alles zu kontrollieren und zu perfektionieren. Das macht mich ruhiger und ist ein großes Geschenk!

Durch die Hinterfragung meiner Überzeugungen der Mutterrolle gegenüber habe ich sehr viele "Aha"-Effekte erlebt, die mir Erleichterung geschenkt haben:

    Kinder fühlen sich mit ihrer Mutter viel wohler, wenn diese auch glücklich ist.

Welche Pläne und Wünsche hast du für die Zukunft beruflich und privat?


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