Muslimischer Lifestyle in Deutschland

Muslimischer Lifestyle in Deutschland

(Eldoradio / April 2011 / Radiobeitrag) Vor ein paar Monaten war ich in Dubai und hab mir da mal den muslimischen Lebensstil zwischen Burka und Burberry angeschaut, aber wie deutsche Muslime in Deutschland leben, darüber gibt es seit kurzem ein Lifestyle-Magazin. Das klingt jetzt erstmal ungewöhnlich. Bei mir ist Eldoradio-Reporterin Christina Hahn. Die hat sich das Ganze mal angeschaut. Christina, was hat es denn damit genau auf sich?

Ja, du hast Recht. Das klingt erstmal ungewöhnlich. Cube-Mag nennt sich das Heft und will modern und fortschrittlich sein. Der Islam spielt aber trotzdem eine große Rolle. So ist z.B. das Opferfest ein großes Thema im Heft oder auch eine Reportage über eine Reise nach Mekka.

Wie kann ich mir denn jetzt als katholischer kleiner Junge aus der Provinz muslimischen Lifestyle in Deutschland vorstellen?

Naja, die neuesten Modetipps wirst du da nicht finden. Beim Cube-Mag ist Lifestyle das, womit Muslime jeden Tag zu tun haben. Die Integrationsdebatte z.B., aber auch das Thema Muslime auf Jobsuche. Generell ist das Magazin eher politisch orientiert und bietet eben keine leichte Kost für zwischendurch. Fatma Camur ist 21, studiert Medienwissenschaften an der Uni Duisburg/Essen und schreibt für das Cube-Mag. Das Ganze läuft also nach dem Prinzip von Muslimen für Muslime. “Wir gucken, was aktuell ist. Im Moment ist z.B. der Arabische Frühling, die Arabische Revolution ziemlich aktuell und das ist auch ein Thema, was uns bewegt. Ja, wir geben uns Mühe, dass es eher generell ist, also dass auch Themen in der Ausgabe erscheinen, die auch für Nicht-Muslime interessant sein können.” Das Cube-Mag will also einfach so etwas wie ein Sprachrohr für junge Muslime sein, die in Deutschland leben.

Du hast eben schon mal erwähnt, dass die Macher vom Cube-Mag sich auch mit dem Thema Integration beschäftigen. Wie gehen die denn damit um?

Ja, im aktuellen Heft gibt es z.B. eine Auseinandersetzung mit Thilo Sarrazins Buch. Fatma sagt, dass sie die Debatte zwar Leid ist, übt aber auch gleichzeitig Kritik an den Muslimen. Sie würde sich eher eine Begegnung auf Augenhöhe wünschen. Deshalb erwartet sie, dass Muslime sich mehr für Politik, vor allem für die deutsche Politik interessieren. Und das wollen Fatma und die anderen Autoren, die aus ganz Deutschland kommen, ändern, indem sie sich mit dem Islam, aber auch mit Deutschland auseinandersetzen. Nur eben auf Deutsch.

Und wie kommt das Ganze jetzt an bei den Leuten?

Ja, zum Magazin gibt es das passende Blog im Internet und da gibt es neben positiven Kommentaren jede Menge Kritik und auch Stimmen aus der rechten Ecke. Die muslimischen Studenten auf dem Campus in Dortmund stehen dem Cube-Mag durchaus skeptisch gegenüber. “Die Zeitung sieht modern aus, aber der Inhalt ist auch allgemeine Information. Was soll ich sagen. Ich bin geboren und aufgewachsen in der Heimat und solche Informationen werde da unterrichtet. Aber vielleicht für die Muslime, die hier geboren sind, sehr sehr interessant”; “Also die Fotos finde ich auch sehr modern, nur die Überschriften hier ‘Muslim sucht Job’ oder ‘Opfersyndrom’, das hat so ein bisschen negativen Touch doch schon, etwas angreiflich.” Ja, es ist eben wirklich schwer so einen Spagat hinzukriegen, also modern zu sein, ohne den Glauben oder die Tradition zu vernachlässigen.

Das war Christina Hahn aus der Eldo-Redaktion. Sie hat uns Cube-Mag, ein muslimisches Lifestylemagazin, vorgestellt. Danke Christina.


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