In Deutschland wird Müll gern weggeschlossen – damit ihn keiner klaut und keiner was dazulegt. Wo in anderen Länder Berge von Tüten auf dem Bürgersteig rumliegen verwahren wir ihn im Hochsicherheitstrakt.
Nein, ich finde es nicht schön, wenn Müll auf der Straße rumliegt. Aber bisweilen lang ich mir schon an den Kopf wie sorgsam wir mit Müll umgehen. Wir sperren ihn ein, ziehen Zäune darum und sichern ihn mit Magnetschlößern. Was noch fehlt sind Bewegungsmelder und Alarmanlagen, wie beim Auto.
Wenn sich jemand dem Müll unautorisiert nähern würde, ginge der Alarm los, die Polizei könnte ausrücken, mit Pistolen die Umgebung sichern, nach Spuren suchen, einen Täter verhaften und selbigen jahrelang hinter Gitter bringen. Höchststrafe für Mülldiebstahl oder unerlaubtes Mülldazulagern.
Aber Spaß beiseite. Bei unseren Müllgebühren sind diese Maßnahmen nicht verwunderlich, schließlich bezahlen wir einen satten Preis für die Entsorgung! Aber manch einer übertreibt es mit der Sicherheitsverwahrung. Abgesperrte Mülltonnen stehen im eingezäunten Bereich, der wiederum abgesperrt ist. Hallo es ist nur Müll!
Blöd, dass nicht alle gleich gewissenhaft sind und manche Tonne offen überquillt. Für Meister Rabe ist das wahrlich ein ‘gefundenes Fressen’. Er hat sich aus der Luft Zugang verschafft, pickt, zerrt und klopft an Tüten, Bechern und Essensresten, er wirft Joghurtbecher auf den Boden und erbeutet schließlich eine halbe Pizza. Er war leicht irritiert, als ich stehen blieb und fotografierte. Aber wirklich gestört hat es ihn nicht. Ich schätze er kennt dieses Lokal und seine Küche.
Hey Leute, was der Rabe frißt braucht keiner bezahlen, das könnte ein Geschäftsmodell werden.
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