Müll reduzieren im Haushalt Teil 6.

Abschied vom Perfektionismus

Über dieses Thema wollte ich schon lange einmal schreiben, der Gedanke reift seit meinem Beitrag “plastic free july – ein Rückblick”.

Den letzten Anstoß dazu gab das “grüne Einhorn” mit dem “Rückblick Februar” in dem sie sich fragt, ob es so schlimm ist, wenn sie sich ab und zu was gönnt.

Das Pareto Prinzip

Schon vor vielen Jahren habe ich über das Paretoprinzip gelesen und seitdem beschäftigt es mich sehr.

Nachdem ich ein Mensch bin, der sehr stark zu Perfektionismus neigt, konnte ich die Auswirkungen am eigenen Leib verspüren.

Das Paretoprinzip (80:20-Regel) besagt, dass 80 % der Ergebnisse in 20% der Gesamtzeit eines Projekts erreicht werden. Um ein perfektes Ergebnis (100%) zu erreichen, werden weitere 80% Einsatz benötigt.

100% bedeuten Verzicht

Ich konnte meinen Müll ohne große Opfer und ohne wirklichen Verzicht zu verspüren um gut 80% reduzieren.

Jede weitere Reduktion hat aber einen deutlichen Mehraufwand und ein Gefühl der Entsagung mit sich gebracht.

Im Juli habe ich es das erste Mal wirklich deutlich verspürt. Um (nahe) 100% an Plastikmüll zu vermeiden, ist es erforderlich auf das eine oder andere zu verzichten, anders geht es einfach nicht.

Das aber kostet wirklich viel Kraft und Einsatz im Gegensatz zu dem, was bisher sehr leicht ging.

Ist es das wert?

Dazu sage ich ganz klar “nein” so viel Einsatz ist es definitiv nicht wert. Ich will gar keinen “zerowaste-Haushalt” haben, denn das würde meine Lebensqualität deutlich einschränken.

Die 80% Energie, die ich mir hier spare, kann ich viel besser und effektiver einsetzen.

Meine Wunschvorstellung

Statt diese 80% Energieaufwand dazu einzusetzen, dass meine 20% Müll noch verschwinden, setze ich diese Energie lieber dazu ein, andere Menschen zu motivieren, selbst müllreduzierende Maßnahmen zu ergreifen.

Wenn ich also zum Beispiel mit meinem Blog mehrere Menschen erreiche, die ihrerseits den Müll reduzieren, so gut es mit den 20% Einsatz geht, dann erreiche ich damit eine viel höhere Müllreduktion in Summe als ich mit meinem eigenen Müll jemals erreichen kann!

Es ist eine ganz einfache mathematische Rechnung

Ich verabschiede mich daher von meinem Perfektionismus und kann auch hinnehmen, dass es ab und zu nicht so gut gelingt.

Wenn ich mein restliches Leben mit diesen 20% Aufwand weiterhin 80% meines Mülls reduzieren kann, dann habe ich damit sehr viel mehr erreicht, als wenn ich einige Jahre 100% Aufwand betreibe um 100% Müll zu vermeiden. Es wird mir sicher nach einiger Zeit so auf die Nerven gehen, dass ich aufgebe, weil sich meine Lebensqualität deutlich verschlechtert hat.

Müllvermeidung collage

Es gibt nicht nur entweder – oder

Wichtig ist es meiner Meinung nach einen Weg zu finden, mit dem man sich wohl fühlt. Es gibt nicht nur die Möglichkeit entweder viel Müll oder gar keinen Müll zu verursachen.

Der Weg muss zum Menschen und zum Umfeld des Menschen passen. Was für mich funktioniert, kann für den anderen viel zu radikal und daher unmöglich sein und umgekehrt. Was andere schaffen, ist für mich unmöglich und liegt jenseits meiner Vorstellungskraft.

Liebevoll und nachsichtig mit sich selbst sein

Natürlich braucht es eine gewisse Konsequenz, wenn man etwas erreichen will. Aber das sollte nie auf Kosten der Lebensqualität gehen, es ist wichtig, mit sich selbst liebevoll umzugehen.

Wenn ich krank bin, dann darf auch einmal etwas ganz anders ablaufen. Und wenn ich einen furchtbaren Tag hatte und keine Kraft mehr habe um ein aufwändiges Abendessen zu zaubern, dann wird es auch einmal eine andere Alternative sein dürfen.

Zu radikal schreckt ab

Ich will nicht als radikale Müllvermeiderin hoch oben und unerreichbar auf einem Podest stehen. Mein Wunsch ist es einfache Lösungen für alltägliche Probleme zu zeigen, die für jeden leicht umsetzbar sind.

Dazu kommt, dass ich bei mir selbst wahrnehme, dass mich zu radikale Maßnahmen abschrecken. Ich kann mir manchmal gar nicht vorstellen, dass das in meinem Leben umsetzbar ist.

Damit wird meiner Meinung nach jede Vorbildfunktion zunichte gemacht. Das möchte ich auf keinen Fall, denn ich glaube, dass nicht jeder das Rad neu erfinden muss und wir von anderen Menschen viel lernen können.

Gemeinsam wissen wir mehr

Deshalb ist für mich der Austausch über die Kommentarfunktion auch so wichtig, denn ich freue mich immer, wenn ich von anderen Tipps bekomme und etwas Neues lernen kann.

An dieser Stelle möchte ich mich daher ganz besonders für die vielen Kommentare und den regen Austausch hier am Blog bedanken. Ohne Dich, wäre das alles nicht möglich!

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Im Index Müll reduzieren findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Beiträge zum Thema Müll reduzieren.

Im Gesamtindex “Beiträge” findest Du eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge.


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