Müßiggang: Das Philosophische Foyer reflektiert die Kunst des Nichtstuns

Müßiggang: Das Philosophische Foyer reflektiert die Kunst des Nichtstuns

Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, hat sich das PHILOSOPHISCHE FOYER dem genauen Gegenteil gewidmet: Müßiggang. Die von Paulus Kaufmann moderierte Gesprächsreihe versteht sich als Durchgangsort, der von vielen Seiten offen ist, sowie als Begegnungsstätte, an dem das kultivierte Gespräch immer auch Selbstzweck ist – wegen Corona nicht im Museum, sondern zu Hause auf dem Sofa, am Schreibtisch oder in der Küche der Teilnehmenden.

Anstatt in die Tram, ins Auto oder aufs Fahrrad zu steigen, sich davor fertig zu machen oder noch eine Betreuung für die Kinder zu organisieren, war es für die Gäste des PHILOSOPHISCHEN FOYERS wieder ganz bequem: online gehen, Zoom-Meeting beitreten und zurücklehnen. Ganz nach dem Motto des Abends mit viel Müßiggang.

„An sich ist Müßiggang durchaus nicht eine Wurzel allen Übels, sondern im Gegenteil ein geradezu göttliches Leben, solange man sich nicht langweilt.“ (Søren Kierkegaard)

Aber was bedeutet dieser Begriff eigentlich. In seiner kurzweiligen Bildschirmpräsentation gab Paulus Kaufmann einen kleinen Einblick in das Feld des Müßiggangs aus philosophischer Perspektive. So kann dieser als Gegenbegriff zur Arbeit stehen, für Erholung und das süße Nichtstun oder auch als Langeweile und Faulheit begriffen werden.

Müßiggang: Das Philosophische Foyer reflektiert die Kunst des Nichtstuns

„Wer nicht arbeitet, verschmachtet vor Langeweile und ist allenfalls vor Ergötzlichkeit betäubt und erschöpft, niemals aber erquickt und befriedigt.“ (Immanuel Kant)   Genug Stoff zum Nachdenken also, aber alles ganz gemütlich, weshalb es in kleinen Gruppen weitergeht. Dazischen aber noch kurz umdrehen und ein kühlen Weißwein aus dem Kühlschrank holen oder den Snack für die Couch nachfüllen. Die Videoschaltung gibt nicht nur kleine Einblicke ins Private und die Zimmer anderer, sondern auch die Möglichkeit in einer semi-privaten Öffentlichkeit ganz neu miteinander zu agieren.   Wirklich alle kommen in diesen Kleingruppen zu Wort und es wird munter weiter philosophiert. Im geschützten Raum zu Hause, wo man den Müßiggang vielleicht die Tage ab und zu gepflegt hat und in dem ein Gefühl von Gemeinschaft entsteht.   Es wird geplaudert und philosophiert und der Abend vergeht mit Leichtigkeit. Die Gäste verlieren sich in Selbstreflektion und Denkanstößen, finden neue Ideen und lassen sich treiben.   Ein philosophischer Abend, der auch die Selbstreflektion eines Museums anregt, neue Wege der Vermittlung und Interaktion vertiefend zu betrachten.

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