Muckl … und schon wieder ein schwerer Abschied!

Jetzt sitze ich hier vor einer “leeren Seite” und weiß überhaupt nicht, wie ich die Emotionen der vergangenen Wochen “zu Papier” bringen soll. Aber ich versuche es trotzdem und bitte um Verständnis, dass ich hier und jetzt nicht näher auf die aufeinanderfolgenden Krankheitsbilder von Muckl eingehen werde.

Alles begann eigentlich mal wieder “harmlos” – genau wie bei Balou. Eine Analbeutelentzündung, nicht schön aber auch kein Weltuntergang. Parallel setzte schlimmer Durchfall ein und man sah die Ursache darin im verabreichten Langzeitantibiotikum. Aber auch nach dieser Zeit hörte der Durchfall nicht auf, im Gegenteil – er wurde noch schlimmer. Eine Sammelkotprobe ergab, dass Kryptosporidien gefunden wurden. Eine bis heute nicht wirklich erforschte Zoonose. Muckl´s Zustand verschlechterte sich so, dass ich sie Sonntags stationär aufnehmen ließ. Sie wurde infundiert und gegen die Kryptosporidien behandelt.

Donnerstagsabends dann der Anruf aus der Tierarztpraxis … ich sollte Muckl nach Hause holen, man hatte Angst, dass sie Nachts auf Station versterben würde. Es war der 28. November und ich holte Muckl zum Sterben nach Hause. Sie hat mich noch nicht einmal mehr erkannt. Zuhause angekommen schien sie aber zu wissen wo sie war, sie ging auf´ s Katzenklo und danach auf wackeligen Beinchen rauf in ihr Bett. Ein klein wenig Hoffnung keimte auf. Auch die nächsten Tage gaben erst einmal Anlass zur Hoffnung und so wurde ihr Samstags der Venenzugang entfernt, Muckl kämpfte und hatte meine ganze Unterstützung.

Es folgten wöchentliche Kontrolltermine und die Befunde waren jedes Mal niederschmetternder. Die Lymphdrüsen wurden immer größer und das verabreichte Cortison, das in 80 % aller Fälle innerhalb weniger Tage anschlägt versagte. Das festgestellte Lymphom bei Muckl war unbesiegbar und wir wurden beim letzten Kontrolltermin, am 15. Dezember mit den Worten entlassen: Muckl kann nicht mehr geholfen werden. Die Flüssigkeit im Bauchraum war mehr geworden und hatte sich bereits bis in den Brustraum ausgeweitet. Im Laufe der Woche müsste ich sie gehen lassen.

Ich wünsche wirklich keinem das, was ich an diesem Tag auf der Fahrt nach Hause mit Muckl gefühlt habe. Dieses Gefühl, nach langem Bangen und Hoffen mal wieder verloren zu haben, obwohl man wirklich alles gegeben hat. Diese Ohnmacht. Die nackte Angst, den richtigen Zeitpunkt zu finden oder noch schlimmer – ihn zu verpassen. Ab hier drehte sich wirklich nur noch alles um Muckl. Ich wollte ihr die letzten Stunden zu Hause noch schöner machen als sonst schon. Ich tat alles um nachts nicht einzuschlafen, denn die Erinnerung an Balou´s letzte Nacht war immer noch so präsent.

Mittwochs vereinbarte ich mit meiner Tierarztpraxis einen Hausbesuch für den nächsten Tag. Ich wollte all das nicht alleine entscheiden, ich wollte, das Muckl abgehört wird. Ich wollte “Rückendeckung”. Kurze Zeit später gab es Futter. Muckl langte (dank Appetitanreger und Cortison) noch einmal ordentlich zu und bekam einige Minuten später deutliche Luftprobleme. Ich rief sofort wieder in der Praxis an und kurze Zeit später wurde Muckl zuhause in meinen Armen erlöst. Im ersten Moment war es auch für mich eine Erleichterung. Sie musste nicht leiden, ich war da, ich konnte handeln, ich hatte den Zeitpunkt nicht verpasst. Aber danach …

Muckl fehlt … nicht allen Tigern so wie Balou. Nein, das ist kein Vergleich. Muckl war Chefin hier und alle hatten Respekt vor ihr. Sie machte es ihren Mitbewohnern nicht immer leicht. Aber Muckl fehlt mir … und sie fehlt Pascha, sehr sogar. Er kennt kein Leben ohne Muckl. Sie hat ihn adoptiert und groß gezogen, als er (noch viel zu klein) zu uns kam. Er hat sich die letzte Zeit liebevoll um seine “Mama” gekümmert und sich gesorgt. Er war dabei, als Muckl erlöst wurde und sein Blick war herzzerreißend! Pascha trauert auch heute noch und nur selten lässt er sich von mir oder einem seiner vierbeinigen Freunde aus seiner Trauer reissen.

Muckl

Muckl wurde am 16. August diesen Jahres sechzehn Jahre alt und zu ihrem Geburtstag schrieb ich hier:

Du warst meine erste Katze und ich erinnere mich noch sehr gut an die Worte, mit der man dich mir vorstellte:  „Überleg es dir gut. Nimm lieber ihren Bruder, der ist für Anfänger viel besser geeignet. Diese Katze ist nicht leicht zu handeln.“ Ich schaute in deine Augen und es war um mich geschehen, damals warst du 11 Wochen alt. Direkt am ersten Tag im neuen Zuhause stelltest du unter Beweis, dass du eine selbstbewusste und vor allem selbständige Katze bist. Als Schlafenszeit war suchtest du dir deinen Platz unter der Heizung im Arbeitszimmer und ich gebe zu, ein wenig enttäuscht war ich schon … aber als ich am nächsten Morgen wach wurde lagst du leise vor dich hin schnarchend neben mir auf dem Kopfkissen und von da an waren wir beide ein Team.

Ich wünschte Muckl und uns noch eine lange gemeinsame Zeit. Das diese bereits vier Monate später beendet sein sollte fiel mir im Traum nicht ein! Mit Muckl starb auch ein Stück der Rasselbande, denn mit ihr fing alles an.

Muckl hat ihre letzte Ruhe in unserem Garten neben Balou, Strubbel und Teddy gefunden … wir werden dich nie vergessen, Muckl! Du lebst in unseren Herzen weiter ♥

Für dich, Muckl ♥

Mit dir fing alles an … du kleine Kämpferin, meine beste Freundin, du warst immer da wenn andere gingen.
Du hörtest zu, du hast verstanden … was mache ich nur ohne dich?

Für die Seele bleibst du hier ♥


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