Muamer Hukic alias Marco Huck und die Klitschkos

Ich bin enttäuscht. Ich bin wirklich enttäuscht. Da dachte ich doch wirklich, dass der Veranstalter Sauerland Event seinen amtierenden Weltmeister im Cruisergewicht nach Version WBO Muamer Hukic alias Marco Huck (33 Kämpfe, 32 Siege, 23 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) am 16.07.2011 in München gegen den chancenlosen Hugo Hernan Garay (39 Kämpfe, 34 Sieg, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO) kämpfen lässt, weil er Jürgen Brähmer, für dessen Niederlage, rächen will. Aber nichts davon sprach Herr Huck in seinem Interview mit der BILD Zeitung an.
Stattdessen versuchte er seinen Gegner stark zu reden. „Ein Ex-Weltmeister. Argentinier sind schlagstark und haben Kondition wie Pferde. Aber ich bin gewappnet.“ Richtig ist, Garay war vor ein paar Jahren sieben Monate lang Weltmeister der WBA im Halbschwergewicht. Nur weil Garay Argentinier ist, ist er nicht automatisch schlagstark. Garay hat eine KO-Quote von 46,15%. Huck hat eine von 69,7% und ist dementsprechend schlagstärker. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schlagstärke von Hukic in einem Kausalzusammenhang mit seiner bosnischen Herkunft steht. Huck wird sich bemühen, Garay, der in der unabhängigen Weltrangliste noch hinter seinem letzten Gegner platziert ist, der als Ersatzgegner für einen anderen einsprang, KO zu schlagen – weil er sich nach einem KO „unbezahlbar“ fühlt.
Huck wird wohl keine Schwierigkeiten haben, Hugo Hernan Garay, die nur Nummer 31 in der Welt, zu schlagen. Derjenige, den er davor verprügeln durfte, ein gewisser Ran Nakash, war auf Position 25. Davor boxte er, nicht freiwillig, sondern in einer Pflichtverteidigung, gegen Denis Lebedev. Dieser besiegte ihn am 19.12.2010, jedenfalls nach Meinung wohl nahezu aller Beobachter, klar und deutlich nach Punkten. Dass Huck sich noch heute Weltmeister nennen darf, hat er zwei Punktrichtern zu verdanken, die für eines der, wie ich finde, skandalösesten Fehlurteile im deutschen Boxen verantwortlich sind.
Ebendieser Huck also, nämlich der mit der oben nachgezeichneten Geschichte, sagt nun über die Klitschkos: „Wenn ich ein paar Kilos mehr drauf hätte, würde ich denen auf den Kopf hauen. Ich hätte Lust, sie vom Thron zu stoßen. Sie haben viel geleistet – kämpfen aber auch oft nur gegen Pfeifen.“ Man gebe Marco Huck etwas zu essen, damit er zunimmt? Dann werden wir ja sehen!
© Uwe Betker



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