Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
geht es Euch/ Ihnen auch so? Manchmal wird man morgens wach und weiß, dass man an diesem Tag unbedingt etwas Schokoladiges essen muss. Diese Anwandlungen habe ich nicht oft, aber wenn ich bereits unter der Dusche von Schokolade fantasiere, dann will mein Körper mir mit aller Deutlichkeit etwas sagen. Ich habe gelernt, auf ihn als ultimative Instanz zu hören.
Sich einfach nur einen Riegel Zartbitterschokolade (die andere mag ich nicht mehr, weil sie mir viel zu süß ist) in die Backen zu schieben, das ist mir allerdings meist zu profan. Wenn ich schon Schokolade esse, dann will ich sie bewusst genießen. Sie zelebrieren. Zum Beispiel mit einem Stück Schokoladentarte oder einer Portion Mousse au chocolat. Keine andere Schokospezialität kommt, meiner Meinung nach, cremiger und sinnlicher daher.
Wie Mousse au chocolat in mein Leben kam
Die erste Mousse au chocolat lernte ich in Belgien kennen, wo ich als Teenager bei einer befreundeten Familie einen Teil meiner Sommerferien verbrachte. Die Schokoladenmousse auf belgische Art bestand im Wesentlichen aus geschlagener Sahne, viel Zucker und Kakaopulver. Zuhause bemühte sich meine Mutter diese, damals noch exotisch anmutende Spezialität “nachzubauen”. Weil gerade wieder alle Mitglieder der Familie auf Diät waren (ja, auch ich habe eine lange persönliche Diätgeschichte….), wurde die Mousse auf der Basis von Magerquark angerührt. Sauermilchprodukte und Schokolade gehen, meinen Geschmacksnerven nach, gar nicht zusammen.
Die erste richtige und echte Mousse au chocolat aß ich in einem Restaurant an der französischen Atlantikküste. Sie war zart cremig, leicht luftig-locker und hatte ein unwiderstehliches Schokoladenaroma. Seitdem gehört Mousse au chocolat zu meinen Lieblingsdesserts.
3 leckere Variationen des Klassikers
Beim Durchsehen meiner inzwischen doch sehr umfangreichen Rezeptsammlung habe ich bemerkt, dass ich inzwischen 3 verschiedene Varianten dieses französischen Dessertklassikers erarbeitet habe: Das Original mit steif geschlagenem Eiweiß, eine köstliche vegane Version mit Seidentofu und eine rohköstliche Mousse auf Avocadobasis. Letztere war für mich eine der kulinarischen Offenbarungen, die sich bei der Arbeit an meinem Kochbuch “Vegane Rohköstlichkeiten aus dem Mixer” ergeben hat. Wenn ich heute Appetit auf cremige Schokomousse habe, schaue ich nach, ob ich noch Avocados vorrätig habe.
Hier nun alle 3 Rezepte. Welches wird Eure/ Ihre Lieblingsversion?
Mousse au chocolat – Das Original
200 g hochwertige Zartbitterschokolade 6 EL Crème fraîche 6 Eiweiß (von frischen Eiern) 2 MSP feines Meersalz 4-6 EL fein gesiebter Puderzucker Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und die Crème fraîche unterrühren. Eiweiß mit dem Salz sehr steif schlagen und den Puderzucker unterziehen. Die geschmolzene Schokolade vorsichtig unter den Eischnee mengen. Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.Vegane Mousse au chocolat
200 g hochwertige Zartbitterschokolade 250 g Seidentofu 8 EL fein gesiebter Puderzucker 6 EL ungesüßtes Kakaopulver Sojadrink 3 EL Rum (falls erwünscht) Die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Die Einlegflüssigkeit vom Seidentofu vorsichtig abgießen. Den Tofu mit der geschmolzenen Schokolade in der Küchenmaschine oder im Mixer sehr fein pürieren. Den Puderzucker und das Kakaopulver unterrühren. So viel Sojadrink hinzufügen, bis die Masse cremig ist (hängt von der Konsistenz des Tofus ab). Falls gewünscht, den Rum unterrühren. Die Mousse in Dessertschalen füllen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.Vegane rohköstliche Mousse au chocolat
8 getrocknete und entkernte weiche Datteln 2 große reife Avocados etwa 100 ml Wasser 2 – 2 ½ EL Kakaopulver 2 EL Agavendicksaft 2 MSP gemahlene Bourbonvanille 1 MSP feines Meersalz Die Datteln grob zerkleinern und in den Mixbehälter geben. Die Avocados halbieren und die Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch auslöffeln und zu den Datteln in den Mixbehälter geben. Das Wasser hinzufügen und alles zu einer glatten Creme pürieren. Die verbliebenen Zutaten hinzufügen und nochmals gründlich pürieren. Die Mousse au chocolat in zwei Schälchen füllen und vor dem Servieren etwa 60 Minuten im Kühlschrank durchkühlen lassen. Tipp: Ein noch intensiveres Schokoaroma erhält die Mousse au chocolat, wenn Sie zusätzlich einen Esslöffel fein gemahlene Kakaonibs mit unterrühren.Bon Appétit und ein schönes Wochenende.
Heike Kügler-Anger