Motorradreise zum Schwarzen Meer

Teil 1 - Mit dem Urlaubär von Deutschland nach Rumänien

Da melde ich mich wieder als Urlaubär, liebe Leserinnen und Leser, und Fernwehbegeisterten! Nach der tollen Ostseeumrundung mit den Motorrädern im letzten Jahr suchten meine beiden Mitreisenden, Exsozia Ulla und ihr Partner Thomas, eine Zeit lang nach einem neuen spannenden Reiseziel. Nach eingehendem Studium der Europakarte stand für die Beiden fest: Es sollte ans Schwarze Meer gehen. Mann, da war ich baff! In diesen Ländern war ich auf dem Motorrad noch nie!

Unsere Tour sollte uns durch Österreich, die Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien bis in die Türkei führen. Von da aus mit der Fähre nach Griechenland und mit einer weiteren Fähre nach Norditalien.

Ob ich denn in Rumänien wildlebende Kollegen von mir finden würde? Für Transsilvanien und Dracula rüsteten sich meine Mitstreiter schon mal mit neuen Tour-Shirts und einer Portion Knoblauch aus.

Strecke: Westerwald, Würzburg, Passau, Donauroute, Bratislava, E63, E1, Budapest, E4, Grenze nach Rumänien. Ca 1.400 Kilometer, 5 Unterkünfte, Wetter trocken, teilweise sonnig, 6 bis 18 Grad.

Dann kam der Abfahrtstag: Das Gepäck für drei Monate wurde aufgeladen und ich bezog den Logenplatz hinter meiner Exsozia auf der weißen Yamaha MT07. Thomas sattelte inzwischen seine rote Honda Goldwing 1800.

Ab und zu durfte ich auf unserer Motorradreise zum Schwarzen Meer aber auch mal vorne sitzen, wie vor der großartigen Türmekulisse von Mainbernheim in Oberfranken.

Bald erreichten wir die Donau, die uns eine längere Zeit begleiten sollte. In Passau besuchten wir die historische Altstadt und staunten über den Zusammenfluss von Donau, Iller und Ilz an der Ortsspitze. Meine Bärenohren kamen voll in den Genuss eines mittäglichen Orgelkonzerts im Passauer St. Stephans Doms. Die Orgel, bestehend aus fünf Teilorgeln, soll die größte der Welt sein!

TIPP : Täglich um 12.00 Uhr ein 30minütiges Konzert, Eintritt 5 Euro

Bärenlustig fand ich dann noch das Dackelmuseum; süß die kleinen, langen Vierbeiner in allen Variationen.

Österreich

Nun lenkten Thomas und Ulla ihre Bikes über die Landesgrenze nach Österreich und weiter die Donau flussabwärts. Wir genossen die entspannte Fahrt über die Romantikroute entlang hübscher kleiner Orte wie Sarmingstein und Dürnstein (Wachau). Die Romantikroute in Österreich verläuft über 380 Kilometer zwischen Salzburg und Wien an den tollsten Sehenswürdigkeiten und Landschaften vorbei. Man kann entlang dieser Route viele UNESCO-Welterbestätten besichtigen wie Hallstadt, die Pfahlbauten am Mondsee, Kloster Melk, Mariazell und viele mehr.

Schließlich ging es etwas abseits der Donau die ersten Serpentinen der Reise hinauf in den Wienerwald. Von oben grüßte Österreichs Hauptstadt Wien, eine historische Stadt der Superlative, die wir allerdings ein anderes Mal separat besuchen wollten. Bei dieser Reise ging es direkt weiter nach Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei.

Slowakei

Bratislava hat meinen beiden Bikern besonders gut gefallen. Die hübsche, gut restaurierte Altstadt mit den Häusern vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert versprüht mit etlichen Traditionskaffeehäusern einen gemütlichen Charme. Sie ist mit rund 450.000 Einwohnern nicht zu groß und belebt mit sehr vielen jungen Leuten, da sie eine bedeutende Universität hat. Hier schlug mein Bärenherz gleich viel höher beim Anblick der leckeren Torten und Zuckerkringel.

TIPP : Öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Günstig und gut.

Dann ging die Motorradreise zum Schwarzen Meer teilweise entlang der Donau über gute Straßen wie die E1 weiter in Richtung Ungarn und seiner Hauptstadt Budapest. Hier begrüßten mich meine weiblichen Fans in typischer Landestracht ... 😉

Ungarn

Über eine der zahlreichen Donaubrücken folgten wir unserem Navi in die Innenstadt und dort in die Tiefgarage unserer Unterkunft. Von da ging es zu Fuß auf Entdeckungstour, ich allerdings komfortabel auf meinem Stammplatz im Rucksack. Gestaunt haben wir alle über die prächtigen klassizistischen und Jugendstil-Bauten an den breiten Boulevards. Allerdings sind noch nicht alle Bauwerke saniert. Hier ist noch viel zu tun. Die Bautätigkeit schreitet aber sowohl in der Altstadt als auch in der Peripherie ständig fort.
Mit dem HopOn HopOff-Bus ging es durch die Stadt, vorbei am stattlichen Heldenplatz, dem historischen Bahnhof, der Synagoge und der Oper.

TIPP : HopOn HopOff-Bus für zwei Tage mit Schiffsfahrt auf der Donau rund 25 Euro pro Person.

Im New York Café, dem prächtigsten, aber teuersten Café der Stadt, bekam ich zur Belohnung ein Eis. Dann ging es in die ehrwürdige, im schönsten Jugendstil gebaute Markthalle, in der man unter anderem dutzende Sorten ungarische Salami kaufen kann und als Süßschnabel köstliche Marzipanbällchen.

Viel Spaß machte mir eine Bootsfahrt auf der Donau, vorbei am prächtigen Parlamentsgebäude, dem Palastberg, auf den man mit einer Standseilbahn fahren kann, und der Zitadelle.

Zum Abschuss hatte ich mir einen leckeren Palatschinken redlich verdient!

Nach zwei Tagen hieß es Zusammenpacken und Aufsatteln, denn unsere Motorradreise zum Schwarzen Meer sollte ja noch weitergehen. Also raus aus der Stadt und über die E4 und die E42 immer gen Osten. Da staunte ich ab und zu über die unaussprechlichen ungarischen Ortsnamen auf den Straßenschildern. Leider musste ich wegen eines Gewitters kurz „in die Kiste".

Als ich wieder heraus durfte, hatten wir bereits Rumänien erreicht. Was mag dieses Land, das vierte auf unserer Reise, wohl für Überraschungen für uns bereithalten? Davon erzähle ich Euch in Teil 2 Meiner Beitragsreihe.

Weiterführende Links

Motorradreise zum Schwarzen Meer

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