Morgen, Kinder wird’s was geben…

Morgen, Kinder wird’s was geben…

Morgen, Kinder wird’s was geben…

Aberglaube hat Hochkonjunktur, im Nahen Osten, aber auch in der Mitte Europas. Auch wenn es die Propheten und Mitläufer des Aberglaubens nicht gerne hören: Jedes Stückchen Emanzipation der Menschheit, noch das bescheidenste, musste gegen Religion und Kirche erkämpft werden. In der Mitte Europas wurden vor langer Zeit die Apologeten des Christentums an den Rand gedrängt, wobei sie tagtäglich frech aufbegehren und an Macht und Einfluss zurückgewinnen wollen. In den islamischen Ländern hat dieser Kampf aus verschiedenen Gründen gegen Religion und für Emanzipation kaum stattgefunden. Solange sich die Menschen in den islamischen Ländern nicht vom Islam distanzieren oder befreien können oder wollen, besteht kaum Aussicht auf die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Innere wie äußer Kritik am Islam wird hart bestraft. Der islamisch dominierte UN-“Menschenrechtsrat“ erlaubt keinerlei Kritik an der islamischen  Sharia. Wer die Sharia kritisiert, kritisiert den Islam, wer den Islam kritisiert ist Rassist, so die Aussagen der Repräsentanten der islamischen Länder im UN-“Menschenrechtsrat“. Damit ist jede Kritik an Steinigungen im Iran, Hinrichtungen von Homosexuellen in islamischen Ländern, Todesstrafen bei Apostasie, Amputationen von Gliedmasen bei Diebstahl, usw. im UN-“Menschenrechtsrat“ untersagt, im Gegensatz zu den vermeintlichen „Menschenrechtsverletzungen“ Israels. Bereits ab dem Kleinkindalter werden Muslime auf ihren Aberglauben mit ihren eigenartigen Riten massiv eingeschworen.

Während Aschura gedenken die Schiiten öffentlich  der Schlacht von Kerbela. Bei der rituellen Trauer schneiden sich die Gläubigen jährlich, auch Kinder mit scharfen Messern in diverse Körperteile um mutmaßlich an den Leiden Husains teilzuhaben. Nicht nur iranische Kinder werden in der Schule systematisch auf den Hass gegen den Westen, vor allem Israel und einen Krieg für eine islamische Weltherrschaft getrimmt. Die iranischen Schulbücher teilen die Welt in Gut und Böse, dämonisieren den Westen, vor allem Israel und die USA, und glorifizieren das Märtyrertum. In iranischen Schulbüchern sind  kopftuchtragende kleine Mädchen mit Gewehren und Jungen mit Panzerabwehrraketen auf den Schultern zu sehen. In einigen Textpassagen werden die vielen tausend Kinder gepriesen, die im Iran-Irak-Krieg (1980-1988) als „Märtyrer“ auf den Schlachtfeldern gestorben sind.

Mahmoud Ahmadinejad ließ während des Krieges gegen den Irak 500.000 Plastikschlüssel aus Taiwan importieren. Iranische Kinder ab 12 Jahren durften oder mussten die Minenfelder mit ihrem Körper, eingewickelt in Decken räumen.  Vor dem Einsatz wurde ihnen ein Plastikschlüssel aus Taiwan um den Hals gehängt, der ihnen, so die Zusicherung, die Pforte zum Paradies öffnen werde. Diese Kindermärtyrer, gehörten der von Khomeini ins Leben gerufenen Massenbewegung der Basitschi an. Ohne Befehl der Kommandeure kam es zu Wettrennen der Kinder, denn jeder wollte der erste sein.  Vor der Mobilisierung der Kindermärtyrer versuchte die iranische Regierung die Minenfelder mit kleinen Tieren, wie Esel oder Ponys räumen zu lassen. Dieses Vorhaben misslang allerdings, weil die Tiere nach kurzer Zeit merkten in den Tod zu laufen und ihr Instinkt sie dazu zwang zurückzulaufen. Die Basitschi waren das Vorbild der ersten Selbstmordattentäter der Hizbullah im Libanon und sind bis heute eine Art Sturmabteilung der islamischen Revolution geblieben, die als „Sittenpolizei“ interveniert oder gegen Oppositionelle wütet und dabei stets den Kult der Selbstaufopferung zelebriert. „Der Vorsitzende des Wächterrates, Ayatollah Ahmad Jannati, stellte selbst die Existenz des iranischen Atomprogramms als einen Erfolg jener Menschen dar, „die der Basitschi-Bewegung dienen und eine Basitschi-Psyche und Basitschi-Kultur besitzen“ und fügte hinzu: „Wir brauchen eine 20-Millionen-Armee von Basitschis. Eine solche Armee muss bereit sein, für Gott zu leben, auf dem Wege Gottes zu sterben und den Jihad zu führen, um Gott zu gefallen“.

Selbstmordattentäter die seit Jahren  in israelische Schulbusse steigen, um sich und alle anderen in den Tod reißen, sind davon überzeugt durch ihre Tat sofort ins Paradies aufzusteigen. Die religiös motivierten Attentäter von Bali jubelten im Gerichtssaal als ihnen die Todesurteile verkündet wurden. Sie freuten sich auf den vermeintlichen Einzug ins Paradies. Bei den Attentätern von Madrid oder 9/11 verhielt es sich nicht viel anders. Die islamischen Selbstmordattentäter gingen in die islamistische Schulen, waren überzeugte Moslems, aber wie verhält es sich mit den Apologeten des islamistischen Terrors in der Mitte Europas? Mit dieser Frage beschäftigt sich Gerhard Scheit unter anderem  in seinem Buch Suicide Attack. Scheid spricht von der „Vermenschlichung des Staates“, dazu nimmt er den österreichischen Aktionskünstler Otto Mühl als Beleg, der meinte:“Das Schlachten von Menschen darf nicht Staatsmonopol bleiben.“ Gerhard Scheit schreibt:“: …Die Selbstmord-Attentäter schreiten da längst zur politischen Tat. An ihnen wird deutlich, was das heute sein kann, der Staat mit menschlichem Antlitz. Dabei haben gerade sie nicht so sehr die Macht im Staat als die totale Weltherrschaft im Sinn. So wenig von dieser Herrschaft auch realisierbar sein mag, der Versuch, sie zu erringen, ist schon das Ziel. Denn in Wirklichkeit geht es, wird die Eroberung und Unterwerfung des Ganzen beschworen, immer um die Vertreibung und Ermordung der Juden (also erhält seit der Gründung Israels ein einziger kleiner, nichtexistierender Staat zentrale Bedeutung: der palästinensische). Darin folgen die Selbstmörder-Banden den Nationalsozialisten: der bekundete Wille, mit Allah oder dem Führer die Welt zu erobern, ist wie eine nebenher aufgesagte Zauberformel für das eigentliche Vernichtungswerk, auf das alles hinausläuft, wenn die Krise des Kapitals das Bewusstsein der Staatsbürger erobert. Aber der Nationalstaat scheint für dieses Werk mittlerweile keine ausreichende Basis mehr: die Form des »Rackets«, in der die Vernichtung organisiert wird, setzt sich entschiedener denn je darüber hinweg — die offene Wiederkehr der Religion, die sich in jener neuesten Zauberformel niederschlägt, ist ideologischer Ausdruck dafür. Allerdings bleibt der Zusammenhang mit dem Ort bestehen, von dem Vernichtung als die Sache, die um ihrer selbst willen betrieben wird, einmal ausgegangen ist — und auf diesen Zusammenhang kommt es hier an: War noch das Reich des Nationalsozialismus Staat und Unstaat, totale Herrschaft und Anarchie in einem, so ist dieses paradoxe innere Verhältnis heute nach dem Maßstab des »Großraums« (Carl Schmitt) diversifiziert und ausgelagert. Immer dasselbe — aber immer neu erfunden; dieselbe »Freiheit des Opfers« — aber auf neue Weise verteilt: in Deutschland und »Kerneuropa« (Derrida/Habermas) antiamerikanische Friedensmärsche, postfaschistischer Rechtsstaat und reguläre Souveränität, d.h. zensierter Judenhass; im Nahen und Mittleren Osten irreguläre Märtyreroperationen, Diktatur bzw. Sharia und entfesselter antisemitischer Wahn. Es ist also die ganze nur mögliche »Zärtlichkeit der Völker“, die im Selbstmord-Attentat resultiert: Versöhnung mit „Kerneuropa“, denn die Shoah ist der Kern Europas. Der einzelne, der sich opfert, um möglichst viele Menschen zu töten, verwirklicht die zeitgemäße Form von Gemeinschaft.“

Die Parole der vom deutschen Faschismus  inspirierten Selbstmordattentäter von Hamas bis Hisbollah lautet: “Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod“. Im Spanischen Bürgerkrieg war der Kampfruf der Falangisten „Viva la Muerte“ (Es lebe der Tod). Der spanische Philosoph Unamuno nannte diese Haltung im Jahre 1936 Nekrophilie. Selbstmordattentäter, Islamisten und ihre deutschen Apologeten oder Verharmloser von der Friedensbewegung bis zur Linkspartei wünschen sich aus diversen Gründen in unterschiedlicher Graduierung das Ende Israels und das Ende, bzw. die Einschränkung des westlichen, individualistischen Lebensstils. Der islamistische Antisemitismus will den Tod des Juden, will die Auslöschung Israels, hasst den „dekadenten“ Westen. In der arabischen Welt werden die antisemitischen  „Protokolle der Weisen von Zion“, Hitlers „Mein Kampf“ von staatlichen Verlagen millionenfach verbreitet. Bereits in den Kindergärten und Schulen werden die Kinder auf ihren antijüdischen Kampf vorbereitet. Für die deutschen „Friedenskämpfer“  ist dagegen die Frage, ob und wie Israel existieren soll, zum perfekten Ersatz für die „Judenfrage“ geworden. Das Wohlwollen und das Verständnis der deutschen, antiisraelischen Hamasversteher für den islamischen Jihad, für die Unterdrückung der islamischen Bevölkerung und dem islamischen Antisemitismus resultiert mit hoher Wahrscheinlichkeit aus diesem perfekten Ersatz für die „Judenfrage“.

“Der Kampf gegen Israel erlaubt es genau in dieser Situation, den Kampf gegen die Juden fortzuführen: nach der jüdischen Religion und nach der jüdischen „Rasse“ ist es nun der jüdische Staat, mit dem man jene identifizieren, ausforschen und verfolgen kann, die aus der Volksgemeinschaft auszuschließen sind: „Während der letzten hundert Jahre blieb kein Jude vom Zionismus unberührt“. Es ist darum das größte Glück, dass dieser Zionismus es zustande brachte, einen Staat zu schaffen, der sich mit aller Waffengewalt vor solchem Ansturm der Volksgemeinschaft zu schützen weiß — und dass er sich dabei der Unterstützung der USA erfreuen kann. Von diesem Glück will die Linke nichts wissen. Sie hat den Einspruch Jean Amérys ignoriert, dass der Antisemitismus im Antizionismus enthalten ist „wie das Gewitter in der Wolke“; ihr ist der kategorische Imperativ Adornos ein Stein des Anstoßes, weil er den Bezug auf Auschwitz unabdingbar festhält. Wer sich darauf beruft, dem wird unterstellt, dem sinnlosen Morden noch nachträglich Sinn zu geben. Der Vorwurf führt sich bei der unmittelbaren Notwehr, die in der puren Existenz Israels besteht, selbst ad absurdum: Das Opfer, das sich wehrt, gebe dem, was ihm angetan wird, einen Sinn – so lautet im Kern die irre Logik, mit der man die Erkenntnis der Singularität von Auschwitz gegen die Einsicht in die Möglichkeit, dass es sich wiederhole, ausspielen möchte“, schreibt Gerhard Scheit  in „Suicide Attack“.

Quellen: Gerhard Scheit – Suizide Attack, Mathias Küntzel – Die Deutschen und der Iran, Konkret 3/2007


Tagged: 500.000 Plastikschlüssel, Aschura, Suizide Attack

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