Moremi Wildreservat – auf Leoparden-Safari im Okavango Delta

Auf das Moremi Wildreservat (game reserve) waren wir besonders gespannt: Denn entgegen einer Safari am Chobe River muss man sich die Tiere hier verdienen und sie aus ihrer natürlichen Tarnung heraussuchen. Es sei denn, es handelt sich um Nashörner oder Elefanten...

Das Moremi Wildreservat liegt im östlichen Teil des Okavango Deltas. Hier findet sich so ziemlich alles, was eine Safari unvergesslich macht. Das Gebiet gilt bei vielen als bestes Wildgebiet Afrikas überhaupt.

Moremi Wildreservat – auf Leoparden-Safari im Okavango Delta

Auch in diesem Reservat bilden tote Bäume den pittoresken Hintergrund einer abwechslungsreichen Landschaft. Zum Sonnenuntergang gestaltet sich das Ganze dann auch noch in allen möglichen Farben.

Die Dichte an Löwen und Leoparden ist erstaunlich, gelten doch besonders Letztere als besonders scheu. Ausserdem tummeln sich hier Herden von Büffeln, Giraffen, Elefanten, Zebras und natürlich Antilopen wie Impalas, dem McDonald's des Buschs.

Auf Tuchfühlung mit dem Leoparden

Moremi Wildreservat – auf Leoparden-Safari im Okavango DeltaIm Moremi Wildreservat „campieren" wir im unglaublichen Little Mombo Camp (hier unser Bericht über das Premium Camp von Wilderness Safaris). Wie üblich ist auch hier der Begriff „zelten" eine Untertreibung kolossalen Ausmasses. Aber Mann gönnt sich ja sonst nichts...

Wir sind zwei Tage mit dem grossgewachsenen Guide Sevara unterwegs. Wie in vielen Reservaten geben sich die Guides auch hier via Funk Bescheid, wo gerade welches Tier gesichtet wird. Kaum erfährt Sevara, dass in unserer Nähe ein Leopard gesichtet wurde, geht's los wie von der Tarantel gestochen (aber nur „wie", die leben nämlich im südamerikanischen Urwald).

Das kann möglicherweise auch während des gemütlichen Sundowners sein: Dann wird die Kühlbox vom Kühlergrill gerissen und im Safari-Jeep verstaut, während wir hektisch auf unseren Hochsitz klettern - in einer Hand die Kamera, in der andern den Gin Tonic. Dann drückt Sevara auf die Tube und prescht los, wie hinter uns eine meterhohe Staubwolke dokumentiert.

Halte mich wer kann!

... ist dann die Devise. Vom Gin Tonic retten wir auf jeden Fall nur ein paar Tropfen bis ins Ziel, am Rest laben sich jetzt wohl Ameisen und sonstige Erdenbewohner.

Fantastisch! Die abenteuerliche Fahrt hat sich gelohnt! Hier tollt tatsächlich eine Leopardenmutter mit ihrem Jungen herum. Der Kleine ist noch etwas tollpatschig und leicht unkoordiniert unterwegs. Frecherweise hüpft er via Schultern der Mutter auf den Baumstamm, bis er sich in die Baumwipfel wagt. Kinder sehen ja bekanntlich keine Gefahren.

Moremi Wildreservat – auf Leoparden-Safari im Okavango Delta

In beträchtlicher Höhe turnt der junge Kerl unbedarft auf morschem Holz herum. Wenn das nur gut kommt! Ich bringe auf jeden Fall schon mal mein Tele in Stellung... Kollege Daniel aus Hong Kong ist gleich motiviert wie ich. Das wollen wir nicht verpassen!

Moremi Wildreservat – auf Leoparden-Safari im Okavango Delta

Wie durch ein (Natur-)Wunder kommt bei der Kletteraktion niemand zu schaden. Doch irgendwann ist genug gespielt und es kommt Hunger auf. Die Leopardenmutter gibt dem Kleinen durch ein unmissverständliches Fauchen zu verstehen, dass sie lieber ohne seine unbeholfene Hilfe auf die Jagd geht. Das ist ja so schon schwierig genug.

Effektiv ist es aber noch umständlicher, als man meinen müsste. Denn hat die Leopardin einmal Beute ins Visier genommen, merken das sowohl Eichhörnchen, Vögel oder auch Paviane und alarmieren den halben Busch mit ihrem Geschrei oder Gepfeife. Die Leopardin wartet dann erst mal geduldig im Hinterhalt, bis sich die allgemeine Aufregung wieder gelegt hat, dann kann es endlich zur Sache gehen... Wir warten ebenso geduldig. Mit Kamera im Anschlag.

Wir denken, wir seien live dabei, als sich die Leopardin auf ihrem Ausguck duckt, die Ohren anlegt und loslegt. Aber just in dem Moment, als sie sich auf dem morschen Baumstamm lautlos und geschmeidig zum Übergriff bereit macht...

... kracht der Baum geräuschvoll unter ihr zusammen und erschrickt Freund und Feind und weg ist die Beute. Wieder nichts... Hungrig macht sie sich auf in den nächsten Hinterhalt.

Nashörner im Moremi Wildreservat

Die akut vom Aussterben bedrohten Spitz- und Breitmaulnashörner wurden im privaten Moremi-Reservat von Südafrika kommend wieder ausgewildert und erfolgreich angesiedelt. Die Nashornwilderei ist im südlichen Afrika ein grosses Problem: Naturschützer und Umweltaktivisten sprechen von einem „ Krieg um das Horn „. Das Horn, das zu Pulver gemahlen in China und Vietnam traditionell als Wundermedizin und Potenzmittel gilt.

In Botswana hat die Regierung jegliche Jagd verboten. Wilderer werden vom Militär verfolgt und hart bestraft. Nicht einmal die omnipräsenten Warzenschweine dürfen gejagt werden. Weshalb sie in Städten mit Alkohol in die Häuser gelockt werden und dort leicht beduselt unauffällig zum Verschwinden, respektive in die Bratpfanne gebracht werden.

Nachdem wir auf unserer Botswana-Reise bis hierhin nebst den „ Ugly Five" (Hier unser Bericht über die Ugly Five) auch schon vier der „Big Five" gesehen hatten, wünschen wir uns natürlich auch noch den „fünften Grossen" zu sehen. Für unseren Guide Sevara keine allzu grosse Herausforderung. Er weiss, wo sich die grauen Riesen um den Leitbullen „Sergeant" aufhalten. Sergeant war das erste aus Südafrika angesiedelte Nashorn.

Ein grosses Dankeschön an Guide Sevara vom Little Mombo Camp für diese eindrücklichen Safari-Tage! Und auch herzliche Grüsse an Camp-Manager Will und sein Team um „KG": Die Begrüssung und Erfrischung nach jeder Safari war ein kleines Erlebnis für sich ;-)


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