Mordserie an Migranten: Und keiner protestiert

Denn: Sind ja bloß Migranten, und die braven Menschen, die derzeit gegen Banken und Bahnhöfe auf die Straße gehen, sind ausgelastet. Außerdem fehlt ihnen der nachdrückliche Protest-Aufruf aus der Linken, von Gewerkschaften, Attac, Linke, Grüne, Campact und wie sie alle heißen, die mir sonst meine Mailbox mit Aufrufen zumüllen. Der Linken im weiteren Sinne war das Befinden der Migranten auch bisher schon wenig Aufmerksamkeit wert: Hauptsache, die Drecksarbeit wird gemacht, legal, illegal, scheißegal.

Leider haben Migrationsdeutsche in der Öffentlichkeit kaum eine Stimme: wen gibt es in den überregionalen Medien, außer Mely Kiyak in der Frankfurter Rundschau? Mir ist sonst niemand aufgefallen. Und die Migrationsdeutschen haben als sehr heterogene Gruppe auch keinen eigenen Verein, der ihre Interessen in der Öffentlichkeit angemessen vertritt.

Aber das kann doch nicht Grund genug sein, achselzuckend wegzugucken, wenn 10 Jahre lang Kleinunternehmer am hellichten Tag ermordet werden, weil sie einen Migrationshintergrund haben. Oder haben die es nicht anders verdient – wie damals die Juden? Die Unrechtmäßigkeit ihrer Vertreibung und Ermordung in der Nazizeit ist vielen Leuten, besonders älteren, noch immer nicht bewusst – man muss sie nur lang genug reden lassen.

Jetzt ist es an der Zeit, einen kritischen Blick auf die Verstrickungen unserer Sicherheitsbehörden zu werfen, und auf ihre merkwürdigerweise immer noch unreflektierte, unaufgearbeitete Vergangenheit. Was wurde versäumt, wenn in der Bevölkerung das alte Gedankenmuster weiterlebt: immer drauf auf die “Anderen”, und die wurden vorher öffentlich “geandert”: durch die Weigerung der jeweiligen Regierungen anzuerkennen, das Deutschland ein Einwanderungsland ist, durch das Vorenthalten von Rechten, wie bei den Flüchtlingskindern jetzt, durch Wahlkampf auf ihre Kosten, z.B. der von Roland Koch, durch die Sarrazin-Verleumdungen, mit denen erschreckend viele Deutsche was anfangen können.

Jetzt, im globalen, informationsgesteuerten 21. Jahrhundert, ist es Zeit für mehr als nur warme Worte durch unsere politischen Parteien: Die NPD muss endlich verboten werden, und der Verfassungsschutz gehört aufgelöst: Jeder, der hier lebt, erkennt die deutsche Verfassung an, und wenn nicht, kommen eben Polizei und Justiz zum Zuge, wie bei jedem anderen Verstoß gegen unsere demokratischen Spielregeln auch. Ist doch ganz einfach!

Dazu am 26.11.11  Sibylle Berg auf SPON: Nazis? Verbot. Gefängnis. Sofort.

Und Jakob Augstein am 24.11.11 in der Freitag: Anstand statt Aufstand


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