Moppelchen – Warum Kinder besonders aufs Gewicht achten sollten

Moppelchen - Warum Kinder besonders aufs Gewicht achten sollten

Dicke Kinder mit ihren „süßen Pausbäckchen“ und dem niedlichen Babyspeck haben es, entgegen der Annahme vieler Erwachsener nicht leicht. Aus Hänseleien wird irgendwann astreines Mobbing. Dass die Gefahren kindlichen Übergewichts über soziale Fragen weit hinausgehen, haben unlängst Forscher an der Universität Jena herausgefunden. Warum es gerade bei Kindern so wichtig ist, Übergewicht erst gar nicht entstehen zu lassen, und warum kindliche Pfunde die hartnäckigsten sind und gerne auch noch „Kumpels“ wie Stoffwechselstörungen oder Wachstumsirritationen mitbringen, lesen Sie heute.

Knallharte Ansage: „Gesunde dicke Kinder gibt es nicht“

In einer Studie wurden 100 übergewichtige Kinder gründlich untersucht. Dabei wurden auch Laborwerte wie Cholesterinspiegel, Zuckerwert und ähnliche Stoffwechselparameter erhoben. Ergebnis: 73 (!) der Kinder zeigten in mindestens einem, die meisten gleich in mehreren Werten bedenkliche Abweichungen! Völlig richtig konstatieren die Forscher in Jena nun: Die Diagnose „zu dick aber ansonsten gesund“ ist gefährlicher Unsinn.

Woran liegt das? Diese Frage gilt es, als nächstes zu beantworten. Tatsache ist, dass der kindliche Stoffwechsel offenbar noch schneller und vehementer reagiert, als das bei Erwachsenen der Fall ist. Hier kommt es oft bei jahrelangem Übergewicht erst zu Spätfolgen, bei Kindern scheinen Übergewicht und Stoffwechselstörung quasi Hand in Hand zu gehen.

Dass Übergewicht nicht gerade die beste Voraussetzung für die Entwicklung des Bewegungsapparates ist, ist ein offenes Geheimnis. Wie bei Erwachsenen auch sind Gelenke, Knochen und Bänder für eine bestimmte Traglast „ausgelegt“. Wird diese überschritten, entstehen Überlastungen bis hin zu Deformationen.

Niemand käme wohl auf die Idee, auf ein Bücherregal ein Auto zu stellen. Warum dennoch offenbar einige Menschen glauben, die Füße, Knie oder Hüften eines 10-jährigen mit 1,40 Körpergröße könnten 67,8 kg schon aushalten, ist nicht zu verstehen.

Verhältnismäßigkeit beachten!

So so, da wiegt Junior also fünf Kilo zu viel. Na ja, was solls, fünf Kilo sind doch nichts, mögen viele Eltern denken. Bedenkt man, dass ein normalgewichtiger erwachsener Mann zwischen 70 und 80 Kilo wiegt, sind fünf Kilo zu viel in der Tat nur etwa sechs Prozent zu viel.

Da Junior jetzt aber erst sechs Jahre alt ist, das normale Körpergewicht also etwa 25 Kilo betragen sollte, machen diese fünf Kilo Übergewicht gleich mal 20 Prozent zu viel aus! Und plötzlich sind diese fünf Kilo zu viel auf Juniors Rippen eine gewaltige Menge. Würde also der normalgewichtige Papa diese 20 Prozent zu viel haben, wöge er statt 80 Kilo direkt 96 Kilo. Die 16 Kilo mehr würde er garantiert nicht nur an Mamas Blick bemerken!

Es scheint, als würden der Körper und sein Stoffwechsel sich nicht wirklich um Zahlen scheren. Klar, der Mathe-Unterricht für Leber, Nieren und Co wurde bis dato nicht erfunden. Jedoch scheint es, als schere er sich heftigst um Proportionalität, also die Verhältnismäßigkeit. Dafür braucht man ja nun auch keine Mathematik.

Ob etwas, das Sie tragen müssen, schwer ist, verraten Ihnen Ihre Arme und Ihr Rücken sofort und ganz ohne Formeln und Rechnen. Vermutlich ist für den kindlichen Stoffwechsel jedes Kilo zu viel ungefähr so, wie der 11. Liegestütz für einen Untrainierten, ein gewaltige, brennende schmerzende, unter Umständen muskelzerreissende Schufterei.

Kampf dem „modernen Leben“!

Computer, Playstation und Smartphone sind vermutlich aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken. Das ist einfach die gesellschaftliche Entwicklung und, mal ehrlich, wenn sich der aufsässige Teenager, das aufgeweckte Schulkind ins Kinderzimmer verzieht und spielt, ist das für die Nerven der Eltern eine Wohltat. Geschieht dies viele Stunden am Tag, sind Übergewicht und damit Stoffwechselstörungen, vorprogrammiert. Hinzu kommen Süßigkeiten und Junkfood und damit ist der „Cocktail“ komplett.

Und hier werden viele Eltern ratlos: Verbote? Die machen die Dinge doch erst recht interessant. Verbieten Sie Ihrem Kind Hamburger, es wird sich mit großer Sicherheit binnen 72 Stunden an ihnen „überfressen“. Computer oder Spielkonsole abnehmen? Vermutlich war der letzte Krieg ein kleines Scharmützel gegen das, was Junior in diesem Fall veranstalten wird.

Regeln und Kompromisse sind hier der goldene Mittelweg: Laden Sie Ihr Kind ein, mit Ihnen zu kochen. Natürlich nicht, um in der Küche zu helfen, spätestens bei einem 12- oder 13-jährigen beißen Sie damit auf Granit, sondern vielmehr um von ihm zu lernen, was er oder sie gerne mag. So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum Einen können Sie die kindliche Lieblingsspeise vollwertig gestalten, zum Zweiten erfahren Sie, wie Juniors Gaumen gerade „tickt“ und können sich bei den Mahlzeiten daran orientieren.

Junior möchte am PC spielen? Klar! Vorher muss er aber Papa beim Fußballspielen besiegen oder mit Mama 10 Minuten hüpfen. Junior hat Geschwister? Gut! Wer beim Wettlauf auf dem Spielplatz gewinnt, darf als Erstes an den PC. So befriedigen Sie gleich auch noch den kindlichen Wunsch zu toben und sich vor allem zu messen.

Kinder sind Kinder

…und deswegen haben sie Bedürfnisse wie Bewegung, Ruhe, schwankenden Appetit und viele Nährstoffe. Diese Bedürfnisse werden ausgelöst durch Wachstum und Entwicklung. Werden Sie nicht erfüllt, finden Wachstum und Entwicklung trotzdem statt, aber eben durch Mangel oder Übermaß gestört. So einfach ist das.

Das Körpergewicht ist ein wichtiger Wert in der gesunden Entwicklung. Falls Ihr Interesse an der Jenaer Studie geweckt ist, können Sie hier ausführlicher darüber lesen. Normale Statur und gleichmäßige Gewichtsentwicklung sind nicht nur eine Frage der Ästhetik sondern für Ihr Kind lebenswichtig.

Bildquelle: © David Castillo Dominici via FreeDigitalPhotos.net

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