moorhammers fest

Gottfried Moorhammer ist Künstler. Einer von der Sorte, die sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten, sondern die große Geste und rauschhafte Gefühle l(i)eben. Gottfried Moorhammer ist außerdem Hauptfigur in Günter Neuwirths neuem Roman “Moorhammers Fest” sowie auf der Party, zu der anlässlich seines 55. illustre Gäste nach Hinterstoder gekommen sind.

moorhammer In derselben Nacht, in der sich Jubilar Moorhammer mit dem besten Schnaps der Gegend erinnerungslos säuft, stirbt seine Geliebte und Muse Adna. Die “punische Prinzessin” wie sie von allen genannt wird, liegt leblos auf einem Steinbrocken am nahen Wasserfall und so haltlos wie sie die Felswand hinab stürzte, taumelt auch Moorhammer nach ihrem dramatischen Tod durch sein Leben.

Inspektorin Christina – der Nachname tut, wie alle anderen Nachnamen auch, nichts zur Sache – ermittelt im Umfeld des Künstlers. Herrlich unaufgeregt, ohne falsches Sendungsbewusstsein, erfrischend sympathisch.

Sie lernt Moorhammers Freunde kennen, darunter der schwerreiche Mäzen Heiner, Moorhammers Exfrau Elvira, die gemeinsame Tochter Jasmina, deren Partner und die Inspektorin findet in Katharina Moser – von den einen geliebt, von den anderen als Hexe verschrien – eine neue Freundin. Und dann ist da noch Jens, ein junger Avantgarde-Komponist mit leicht psychopathischen Zügen.

Anfänglich kommen alle als Mörder in Frage, doch im Laufe der Ermittlungen gibt es weitere Todesfälle und die Hinweise auf den Täter verdichten sich…

Wie in einem rauschenden Gebirgsbach verschwimmen die Konturen von gut und böse, weichen dem Psychogramm eines Täters, der so monströs wie sympathisch daher kommt und sich durch echte Reue jedem moralischen Urteil entzieht. Zudem ist Christina – wie alle anderen Beteiligten – nicht der Typ für “bürgerliche Verurteilungsmonologe”, was den Krimi so angenehm von vielen anderen unterscheidet.

Und so betten sich die Tötungsdelikte wie missratene Apfelbäume in eine idylische Landschaft, die seelischen Abgründe des Täters sind von regelrecht poetischen Gefühlswelten weich gezeichnet und stehen klar in Kontrast zu gewollt sadistischen, Gewalt verherrlichenden Taten, was den bildreichen und vielschichtigen Fall vor der heimeligen Kulisse des Stodertals fast zu einem literarischen Krimi macht.

Eine Neuerscheinung, die zu Recht den Weg ins anspruchvolle styria-Krimiprogramm gefunden hat.

Günther Neuwirth “Moorhammers Fest”, 336 Seiten, broschiert, 12 Euro 99, styria books



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