Monatsthema Oktober 2014: Lateinamerikanische Musik

Musiker in Havanna (© Cubanisches Fremdenverkehrsamt)Lateinamerikanische Musik ist eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl regional differenzierter Musikstile Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik. Dennoch weisen sie große Gemeinsamkeiten in ihren Ursprüngen und ihrer Geschichte auf. Während der Kolonialzeit wurde Lateinamerika maßgeblich von der Sprache und Kultur der Spanier und Portugiesen geprägt. Auch die lateinamerikanische Musik wurde in dieser Zeit stark beeinflusst.

Aufgrund der Verdrängung der indigenen Völker konnte sich deren Musik nur in wenigen Urwald-Regionen in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die Musikkultur der Mayas, Inkas und Kariben ist größtenteils untergegangen oder in die Musikformen der Mestizen, der Mischlinge aus Indios und Weißen, eingegangen. Die Einführung von Sklaven aus Afrika prägte die Musik ebenfalls maßgeblich. Dies ist insbesondere auf den Karibischen Inseln und in den Küstenbereichen Brasiliens, Kolumbiens, Venezuelas und Guatemalas der Fall.

In Argentinien, Uruguay und Brasiliens setzte sich insbesondere die Musik der Spanier und Portugiesen durch. In Mittelamerika brachten die Mestizen eine eigenständige Musikkultur hervor, bei der die überlieferten Reste der indigenen Musik mit spanischen Einflüssen gemischt wurde. In den Andenstaaten Bolivien, Peru, Chile, Nordargentinien und Ecuador entstand ebenfalls eine Mischform aus europäischer und indigener Musik. In der rauen Bergwelt der Anden blieb die Musik der Indios mancherorts weitgehend unberührt.

Charakteristisch für die lateinamerikanische Musik ist also die Mischung aus spanischen melodiösen und afrikanischen rhythmischen Elementen. Als Lateinamerika sich von der spanischen und portugiesischen Kolonialherrschaft löste, gewannen England, Frankreich und die USA ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend an Einfluss. Dies galt auch für die Musik, die nun geprägt wurde vom nordamerikanischen Jazz und der europäischen Tanz- und Unterhaltungsmusik. Im 20. Jahrhundert bildeten sich eigenständige lateinamerikanische Genres, wie der argentinische Tango und der kubanische Rumba. In Brasilien entstand die Afrobrasilianische Musik, zu der auch Samba gehört. Diese Musikstile wurden in Europa und den USA populär.

Während dem Emanzipationsprozess in den 50er und 60er Jahren entstanden politische und sozialkritische Liedbewegungen wie der Nueva Canción in Chile, der Corridos in Mexiko und der Trova in Kuba. Die Musikkultur Lateinamerikas wurde zunehmend selbstständiger und vermischte sich mit anderen Stilformen. Neue Genres wie Mambo oder Cha Cha Cha entstanden durch die Kombination mit amerikanischer Jazz- und Country Musik. Nach der Revolution Castros wanderten viele Kubaner in die USA aus, wo sich aus dem kubanischen Son zu Salsa entwickelte und weltweite Popularität erreichte. Des weiteren entstanden die Musikrichtungen Latin Jazz, Latin Pop und Latin Rock.


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