Heute werfe ich nochmals einen kleinen Blick zurück in den Oktober, um euch zu erzählen, welche Wellen das Buchstabenmeer so für mich zu bieten hatte.
Angefangen haben ich mit „Faceless“ von Alyssa Sheinmel, einer Geschichte über das offensichtliche Anderssein und es war ein Buch, was mir so gut gefallen hat, dass ich dazu sogar eine Rezension geschrieben hatte.
Sollte nun endlich der Bücherfluch vorbei sein, der seit den letzten Monaten auf mir liegt, würde ich langsam wieder die guten Geschichten finden, die mich berühren und einfach Lesevergnügen bringen?
Nein, einfach nur nein, den Faceless war vermutlich das beste Buch des Monats, obwohl es doch so manche Schwächen hatte, doch die folgenden Bücher, naja, ich erzähl euch mal davon:
„So was passiert nur Idioten wie uns“ von Sabine Schoder ist die Fortsetzung zu „Liebe ist etwas für Idioten. Wie mich“. Wollte ich damals auch nicht lesen, aber da meine Arbeitskollegin ein wenig davon schwärmte und ich irgendwie doch neugierig wurde, habe ich in der Buchhandlung zumindest mal reingelesen und war sogleich verliebt.
Liebesgeschichten sind überhaupt nicht so meins, aber die Autorin hat es im ersten Teil geschafft, einen solchen Humorwirbel zu erzeugen, dass ich das Buch am Ende geliebt habe und selbst davon überrascht war.
Der zweite Teil hat zwar Spuren von Humor, aber nur minimal, versucht zudem ernster zu sein und erzählt doch irgendwie eine abstruse Geschichte. Ein komplettes Blackout für mich.
Und dann kam „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier, weil man sich auf Kerstin Gier doch irgendwie immer verlassen kann, zwar schreibt sie auch oft von Liebe, aber es ist Kerstin Gier, man mag sie einfach, dachte ich mir und so besuchte ich das Wolkenschloss.
Die ersten knapp 300 Seiten plätschern so vorbei, es war nicht aufregend, ganz ein wenig lustig, aber soweit okay, dann aber muss der Autorin irgendjemand gesagt haben, dass die Geschichte jetzt noch nicht wirklich so der Knaller ist und daraufhin fährt sie schwere Geschütze auf. Es geht drunter und drüber, entwickelt sich zu einen wahren Kriminalfall, was in Ordnung wäre, wenn es zum Rest der Geschichte passen würde, tut es aber nicht, die Geschichte wirkt an den Haaren herbeigezogen und der Schluss passt einfach nicht. Hätte das Buch so ruhig geendet, wie es begonnen hat, hätte ich gesagt, nette Geschichte, kann man lesen, aber durch den Schluss wurde die ganze Konstruktur des Buches gesprengt und ich blieb einfach nur kopfschüttelnd zurück.
Es folgte „Das McBook: Von den Burgern der Zukunft, der Filiale der Queen und Igeln im Eisbecher – (fast) alles über McDonald’s“ von Alexandra Reinwarth, wie der Titel schon erkennen lässt, soll es einen (fast) alles über McDonald’s verraten. Ich stehe total auf Fast Food und weiß natürlich, nicht alles ist gut und hab mir einen Rundumblick erwartet.
Ich las und las, laut der Autorin sei bei McDonald’s alles super und es gebe ja eigentlich gar nicht wirklich was schlechtes. Überraschte mich, man kennt doch die vielen Gerüchte, die durch die Welt fliegen. Gegen Ende habe ich das Buch als dicke Werbebroschüre abgetan und dachte mir, naja, wirklich aussagekräftig ist anders.
Danach wanderte das Buch ins Regal und ich wollte keine Rezension dazu schreiben, allerdings veröffentlichte „Öko Test“ ihre Ergebnisse zu allerlei Chicken Nuggets die momentan auf den Markt sind, circa eine Woche nach Erscheinungsdatum des Buches – darunter auch unsere Freunde und gnadenlos sind die Hühnchenteile von McDonald’s durchgefallen. Die Nuggets, von denen ich Autorin noch schrieb, dass sie total korrekt produziert werden und nur bestes Brustfleisch beinhalten, mit ein bisschen Salz und Pfeffer und so.
Dieses Ergebnis hat mich so wütend auf das Buch werden lassen, weil es eigentlich so viel widerlegt und die Autorin als Spielpuppe von McDonald’s präsentiert wird, dass ich dann doch eine Rezension geschrieben habe und ja, meine Emotionen sind ein wenig mit mir durchgegangen.
Fast Food ist nämlich nicht das Gelbe vom Ei und es ist an Dreistigkeit eigentlich nicht zu überbieten, wie die Autorin es dann doch versucht, es in glänzendes Licht zu tauchen.
Nach dem McBook war ich ein wenig erschöpft und brauchte etwas lustiges – „Ich mach doch nur Spaß!“ von Ellen DeGeneres schien da gerade Recht zu kommen, stand es doch schon viel zu lange im Regal, obwohl ich die Show von Ellen wirklich liebe.
Eigentlich ist es eine kleine Ansammlung von Kurzgeschichten, die von Ellens Privat- aber auch Arbeitsleben erzählen, leider ist aber kaum lustig. Was Ellen im Fernsehen bringt, konnte sie für mich schriftlich nicht rüberbringen.
Damit hat der Monat geendet. Man sieht, es fehlt ein englisches Buch, mit „Project Semicolon“ habe ich zwar begonnen, aber da es eine Sammlung von Kurzgeschichten ist, lese ich sie lieber dazwischen hinein. Statt weiterzumachen, mich durch englische Bücher zu kämpfen, versuche ich momentan etwas anderes. Ich gucke eine Serie auf englisch, mit englischen Untertitel und versuche damit, die Sprache ein wenig zu verinnerlichen. Angefangen habe ich mit „Atypical“ – eine Serie über den 18-jährigen Sam, der Autist ist. Beschrieben wird sein Leben, aber auch, wie die Familienmitglieder damit umgehen. Ganz okaye Serie, nicht das große Highlight, aber extrem leicht verständlich.
So war der Monat Oktober ein ziemlich schwieriger Zeitgenosse und ich hoffe, der November mag mich ein wenig mehr.