Monatsrückblick Juli 2019

Diesen Monat habe ich 7 Bücher gelesen, davon waren 4 Stück ein ReRead, weil ich dachte, Geschichten, die mir schon einmal gefallen haben, die etwas in mir bewegt haben, werden es auch wieder tun. Taten sie auch, deswegen werde ich wohl jetzt öfters in mein Regal greifen und einen alten Freund wieder einladen, weil eine Geschichte niemals alt wird.

Monatsrückblick Juli 2019

Rezensierte Bücher aus diesem Monat:
Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims – Annabel Pitcher
Alles, was ich sehe – Marci Lyn Curtis
Fitz Fups muss weg – Lissa Evans 

 Die Autobiographie der Zeit – Lilly Lindner

Wisst ihr, als ich die Autobiographie der Zeit zum ersten Mal gelesen habe, habe ich sie nicht verstanden oder vielleicht habe ich auch einfach die Zeit nicht verstanden, wer weiß. Aber ich dachte, jetzt wo etwas Zeit vergangen ist, könnte ich es ja nochmals versuchen und was soll ich sagen, Kevin, Shay und David sind mir näher gekommen, sehr viel näher, doch die Zeit, die Zeit bleibt mir immer noch fremd, aber auch nur, weil sie für mich einen Namen trägt.

 QualityLand – Mark Uwe Kling

Ich habe den ersten Teil der Känguru-Chroniken gelesen und mochte diesen überhaupt nicht. Allerdings hat bei meinem Bücherei – Lesertreff eine Dame so euphorisch über QualityLand geredet, dass ich dachte, okay, ich nehms halt mit. Als ich an der Ausleihe stand, strahlte mich die Mitarbeiterin an und meinte, sie sei schon sehr gespannt, wie ich es finde, weil die Geschichte ist sooooo gut. Es waren viele O’s in ihrem so, dass ich nur umso neugieriger wurde.
Erste Seiten, ganz okay, kann man lesen, ich mach mal weiter.
Letzte Seiten, was nein, das Buch kann jetzt nicht schon aus sein, ich brauche mehr! Mehr!

Viel hätte ich mir gedacht, aber niemals das QualityLand so genial ist. Es geht um die Welt in der Zukunft, in denen Maschinen alle Wünsche aus unseren Gedanken lesen, Menschen mit Level beurteilt werden – je höher, desto mehr Vorzüge genießen sie.
Einen Schauer bringt das Buch nur, weil, wenn man die Welt etwas betrachtet, dann sind wir eigentlich genau auf diesen Weg – gläsern zu werden. Maschinen lernen, was unsere Vorlieben sind – wir bekommen personalisierte Werbung geschalten. Technische Geräte gewinnen eine Überhand, der wir uns beugen und schauen teilnahmslos zu.
Sicherlich ist QualityLand noch sehr in der Zukunft, aber die ersten Bauten davon kann man schon heute sehen. Nicht immer ist alles schlecht an der modernen Technik, aber das Buch ist ein Aufrütteln, um doch etwas klarer und aufmerksamer zu sein.

After Zero – Christina Collins

Ein englisches Buch ist auch auf meinem Lesetisch gelandet – After Zero erzählt die Geschichte von Elise, die mit jeden Tag versucht, weniger zu sprechen – bis sie null/zero
Worte am Tag erreicht. In der Schule klappt es gut mit dem nicht sprechen und zu Hause ist ihre Mutter auch mehr als Geist unterwegs, man sagt „Hallo, wie war dein Tag?“ und ein gut als Antwort reicht, bis auch diese wenigen Worte verschwinden.
Die Geschichte behandelt selektiven Mutismus, eine „Sprachstörung“, bei denen Menschen zwar sprechen können, es aber meist nur mit bestimmten (meist nahestehenden) Personen tun. Elise beginnt immer mehr zu schweigen, bis sie, auch wenn sie sprechen möchte, es einfach nicht mehr kann.
Die Geschichte geht in die Richtung, dass Elises Mutter auch ihren Grund hat, so abweisend zu sein und ganzheitlich betrachtet, ist es ein absolut stimmiges Buch.

Gute Kinder/Jugendbücher über Mutismus sind rar, auf die schnelle fallen mir drei ein:
Pitcher Annabel –  Schweigen ist Goldfisch
Tamsin Winter – Being Miss Nobody [englisch]
Laurie Halse Anderson – Sprich  [hier wird der Mutismus durch ein Trauma ausgelöst und ist nicht unbedingt das zentrale Thema]

 Ich hab mich nie so leicht gefühlt – Lynda Mullaly Hunt

Mhhh….eigentlich dachte ich, auch zu diesem Buch eine Rezension geschrieben zu haben, aber scheinbar habe ich es mit „Wie ein Fisch im Baum“ verwechselt, was von der selben Autorin stammt.

Carley  landet in einer Pflegefamilie, nachdem ihr gewalttätiger Stiefvater in den Knast kommt und ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Taff will sie wirken und schiebt ihren Sarkasmus gerne vor, damit niemand sieht, was sie wirklich fühlt.
Die Murphys, ihre Pflegefamilie, sind ihr Alptraum – eine wahre Bilderbuchfamilie, aber durch deren Geduld wird Carley klar, dass diese Familie nicht ihr Alptraum, sondern ihr Traum ist.

Als Carley bei den Murphys einzieht, hatte ich das Gefühl, ich bin dabei und obwohl ich die Geschichte schon kannte, hat sie sich wieder wie eine Decke über mich gelegt.
Es ist schwer zu beschreiben, was an der Geschichte schön ist, wenn doch offensichtlich die Umstände nicht schön sind, aber die Herzlichkeit, die sich anfängt auf den Seiten zu verteilen, begann auch in mir als Leserin zu wachsen. Wurzeln zu schlagen.


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