Once Upon a Time in Hollywood [Film]

Once Upon a Time in Hollywood poster.pngTitel: Once Upon a Time in Hollywood
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Produktionsland: USA
Dauer: 161 Minuten
Erscheinungsdatum: 2019
Altersfreigabe: FSK 16

Log-Line:
1969: Die große Zeit der Western ist in Hollywood vorbei. Das bringt die Karriere von Western-Serienheld Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) ins Straucheln. Der Ruhm seiner Hit-Serie „Bounty Law“ verblasst mehr und mehr. Gemeinsam mit seinem Stuntdouble, persönlichen Fahrer und besten Freund Cliff Booth (Brad Pitt) versucht Dalton, in der Traumfabrik zu überleben und als Filmstar zu neuem Ruhm zu gelangen. Als ihm Filmproduzent Marvin Schwarz (Al Pacino) Hauptrollen in mehreren Spaghetti-Western anbietet, lehnt Rick ab – er will partout nicht in Italien drehen und von dem Sub-Genre hält er auch nichts. Stattdessen lässt er sich als Bösewicht-Darsteller in Hollywood verheizen und wird regelmäßig am Ende des Films von jüngeren, aufstrebenden Stars vermöbelt. Während die eigene Karriere stockt, zieht nebenan auch noch der durch „Tanz der Vampire“ und „Rosemaries Baby“ berühmt gewordene neue Regiestar Roman Polanski (Rafal Zawierucha) mit seiner Frau, der Schauspielerin Sharon Tate (Margot Robbie), ein. Derweil will Cliff seinem alten Bekannten George Spahn (Bruce Dern) einen Besuch in seiner Westernkulissenstadt abstatten. Dort hat sich inzwischen die Gemeinde der Manson-Familie eingenistet. Mit Pussycat (Margaret Qualley) hat der Stuntman schon Bekanntschaft gemacht … @filmstarts.de

Meine Meinung:
Das magische Jahr 1969 … die Mondlandung … Woodstock … die Geburtsstunde des Christopher Street Day und natürlich auch die Manson-Family mit ihren Gräueltaten. Zum Jubiläum dieses Ereignisses, wagte sich Quentin Tarantino an eine tarantinische Filmadaption. Eine Gelungene?

Als stolzer Besitzer der Tarantino-Film-Box, wobei mir so gut wie jeder gefallen hat, von „Reservoir Dogs“ bis „Inglourious Basterds“, plus „Django Unchained“ und „The Hateful Eight“, die mir sehr gut bis gut gefallen haben. Alle Filme waren zurückblickend erste Sahne. Wirklich?

Also gut, es gab da diese wenigen Ausrutscher … genannt „Jackie Brown“, „Death Proof“ und auch „True Romance“, wobei hier Herr Tarantino lediglich das Drehbuch schrieb und man das hier Tony Scott in die Schuhe schieben könnte (wenn er sich nicht umgebracht hätte). Es ist also naiv zu behaupten, dass Mr. Tarantino NUR Filmklassiker par excellence produziert hat. Er ist eben nur ein Mensch – und das zeigt er auch bei seinem neuesten Projekt … ganz besonders bei seinem neuesten Projekt.

Der Film quilt geradezu über mit Hollywood-Nostalgie der 60er / 70er Jahre. Seien es Reklamen, Videoausschnitte, Tonbandaufnahmen und auch die Kulisse  (Kleidung/Fahrzeuge/Setaufbau). Ja, daran scheitert es wahrlich nicht – er hat tatsächlich 1969 wiederbelebt. Doch dafür fehlt etwas Universelles … ein (sinnhafter) Plot. Der Film tümpelt von einer Szene zur nächsten und man hat eigentlich keine Ahnung, was man sich hier gerade ansieht. Wo sind die feurigen und bissigen Dialoge, die uns zum Schmunzeln und zum Staunen bringen (Big Mac & Pferdediebe!!!)? Wo die doppelte Ironie, die man lächelnd zur Kenntnis nehmen muss und natürlich darf (ein Soldat mit Cherokee-Blut in seinen Adern, kämpft als Leutnant für das Land, dass seine Vorfahren beinahe per Genozid hat ausrotten lassen).

Die schauspielerische Leistung von Di Caprio und Pitt waren in Ordnung, das passt. Aber manche Passagen wirken derart deplatziert, dass man sich wirklich fragen muss, ob Herr Tarantino nicht doch versehentlich die LSD-getränkte Zigarette angerührt hat.

Gut, die Bruce Lee Szene war lustig, auch die ganzen Anspielungen (wenn man sich mit Hollywood einigermaßen auskennt) konnten den einen oder anderen Schmunzler aus mir rauskitzeln. Aber meiner Meinung nach, war die gesamte Sharon-Tate-im-Kino-Szene einzig und allein zur Befriedigung des Fußfetischismus-Ticks des Regisseurs.

Die Länge des Films war auch eine Herausforderung. In der leisen Hoffnung, genug „Spannung“ für das Grande Finale aufgebaut zu haben, hielten wir tapfer durch.

DOCH WAS UM ALLES IN DER WELT WAR DANN DAS?!?

Selten hat mich ein Ende derart enttäuscht wie dieses hier. Ohne hier spoilern zu wollen (falls man das so nennen darf), entlud sich hier der tarantinische Gewalt-Orgasmus (nach kurzer Heiterkeit) komplett falsch. Ich gebe zu, zuerst WAR es lustig, aber dann… dann fühlte sich alles so… falsch an. Ich weiß, Mr. Pulp Fiction nimmt es mit der Realität nicht allzuernst (siehe Inglourious Basterds) und trimmt diese ein wenig, aber hier hätte ich mir wirklich etwas besseres erwartet. Das „Feuer“ im Finale… also, das Ende wirkte geradezu grotesk – aber im (wirklich) negativen Sinne.

Fazit:
Wir waren frohen Mutes und vorfreudig in das Kino gegangen, und verließen es schockiert und konsterniert. Das lange Warten hat sich lamentablerweise nicht gelohnt. Der Film hat vielleicht die eine oder andere nette Szene ja sicher, aber der Film als Ganzes hat auf ganzer Linie enttäuscht. Wenn ich bedenke, dass Leute das Ende von „Regression“ derart in der Luft zerfetzt haben… und hier wird dieses als „Nostalgie-Bombe“ verehrt… vergöttert?!

Und dann auch noch Star Trek?! *schauder*

Mein Rating:
4/10

https://de.wikipedia.org/wiki/Once_Upon_a_Time_in_Hollywood

https://www.imdb.com/title/tt7131622/


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