Monatsmotto Juli “Das Leben feiern”: Wenn “Ah” stärker ist als “Och”

Jeden Monat sammelt Sonja auf ihrem Wertvoll-Blog Monatsmottos. Jeweils am Freitag blogge ich zu dem Thema, das ich für den Monat gewählt habe. Im Juli 2015 heisst mein Monatsmotto “Das Leben feiern”.

“Och!”, reklamierte der perfekte Sohn, als er in der Hamburger U-Bahn nach nur einer Station bereits wieder aussteigen musste.

“Och!”, lächelte die Dame im Abteil nebenan, “das Leben ist manchmal nicht einfach!”

“Och ja!”, lächelte ich zurück und dachte: “Mein Leben ist allerdings gerade sehr einfach und schön.”

Zwei Wochen waren wir bereits unterwegs mit unserem Hippie-Bus und unseren liebsten Campingfreunden. Hatten erfahren, wie lange es dauert, aus dem Norden der Schweiz in den Norden Deutschlands zu gelangen. Hatten unterwegs gute 15°C Umgebungstemperatur verloren. Hatten das Meer kommen und gehen sehen. Unsere Zehen in Sand und Schlick vergraben. Vor- und Nachteile von Sand- und Grascampingplätzen studiert. Immer wieder gestaunt und genossen.

Ja, es hatte “Och”-Momente gegeben, schon vor der zu kurzen U-Bahn-Fahrt. Och, alle langen Hosen fast aller Familienmitglieder sind pflotschnass und es regnet immer noch! Och, die Kinder haben andere Vorstellungen von Abwasch-Mithilfe als die Eltern und tun dies lautstark kund! Och, das Büsli dürstet nach Kühlmittel! Und jeden Abend gegen 23 Uhr mein ganz persönlicher “Och”-Moment: Och, ich muss in die Kälte hinaus für meine Abendtoilette!

Genauso wie das U-Bahn-Och des perfekten Sohns kamen sie alle aus tiefstem Herzen. Und gingen vorbei. Hallten nicht nach, weil sie bald von “Ah”-Momenten abgelöst wurden.

Ah, tun diese Sonnenstrahlen gut! Ah, sind diese Waffeln mit heissen Kirschen und Sahne fein! Ah, ist dieser Sand unglaublich! Ah, ist das ein perfekter Wind zum Drachensteigenlassen! Ah, schon wieder ein Buch fertig gelesen!

Diese Momente hallten nach. Bestimmten das Grundgefühl. Liessen die “Och”-Momente intensiv, aber nicht nachhaltig sein.

“Och!”, dachte ich, als der Nachtzug mit uns an Bord in Hamburg Altona losfuhr, “ich möchte noch nicht nach Hause!”

“Ah!”, rief ich einige Augenblicke später, als der Zug über die Alster fuhr, vorbei am beleuchteten Springbrunnen und den Lichtern der Stadt, überschienen vom fast vollen Mond, “ist das schön!”

2015-07-20 20.52.58

Erfüllt vom Zauber von Amrum



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