Momo FAQ

Momo FAQImmer wieder bekomme ich von Lesern / Instagram Follower / Menschen auf der Strasse Fragen zu Momo. Woher haben wir ihn? Seit wann haben wir ihn? Brauche ich viel Zeit, um mich um einen Hund zu kümmern? Und was machen wir mit ihm, wenn wir arbeiten? Deswegen habe ich heute mal die häufigsten Fragen zu einem grossen Momo FAQ zusammengefasst, in der Hoffnung, dass es dem ein oder anderen bei der Entscheidung für oder gegen Leben mit Hund helfen wird.Ich liebe Hunde, aber das alleine sollte wirklich kein Grund sein, sich einen anzuschaffen. Gute Gründe wären zu viel Zeit, ein zu grosses Grundstück oder eine Schafherde, die betreut werden muss. Im Zentrum sollte nicht die Frage stehen Will ich einen Hund? sondern Kann ich einem Hund gerecht werden?. Ich weiss, ich klinge wie eine Oberlehrerin, aber es ist einfach so wichtig, sich das bewusst zu machen. Einen Hund zu haben, sieht auf Instagram ganz einfach aus. Er ist da wenn man nach Hause kommt, sieht süss auf Fotos aus und man kann mit ihm bei schönem Wetter durch die Landschaft spazieren. Das ist teilweise auch so. Aber was man dort nicht sieht ist, dass man mit einem Hund ein eigenständiges Wesen in sein Leben lässt, das alles umkrempelt.
Was die grösste Veränderung die der Hund mit sich gebracht hat?Als ich Verantwortung für jemanden übernehmen musste, der komplett von mir abhängig ist, wurde mir auf einmal bewusst, wie egoistisch ich mein Leben bisher gestaltet habe. Es war niemand da, auf den ich Rücksicht nehmen musste. Ich konnte spontan ausgehen, verreisen, den Job wechseln, wonach mir gerade der Sinn stand. Seit wir Momo haben, ist das nicht mehr drin. Am Anfang konnten wir ihn überhaupt nicht alleine zuhause lassen, weil er jedesmal wild gebellt und geheult hat. Mittlerweile ist das zum Glück kein Problem mehr. Was natürlich nicht heisst, dass wir morgens die Tür hinter uns zu machen und Momo bis zum Abend alleine daheim abhängt. Aber immerhin können wir jetzt auch mal essen oder ins Kino gehen.
Wenn wir verreisen, kommt Momo entweder mit oder bleibt bei Bens Eltern. Ich würde ihn nicht mit auf eine Flugreise nehmen wollen, aber wenn wir mit dem Auto unterwegs sind (und nicht gerade einen City Trip machen) kommt Momo mit.
Die grösste Auswirkung hat Momo aber auf meinen Job. Nicht viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern den Luxus von flexiblen Arbeitszeiten und Home Office. In meinem jetzigen Job ist glücklicherweise beides gegeben. Aber sollte ich jemals den Job wechseln müssen / wollen ist Momo der entscheidendste Faktor. Was tun, wenn der neue Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben nicht so unterstützt? Momo ist sehr ängstlich und versteht sich nicht mit vielen Hunden. Ich könnte ihn also nicht einfach in eine Tagespflege stecken. Diesen Aspekt sollte man sich sehr gut überlegen - und mit dem Arbeitgeber besprechen - bevor man sich für einen Hund entscheidet.

Woher habt ihr Momo?
Wir haben Momo über das Internet gefunden. Er wurde von der Stiftung Doggy Dog vermittelt, die Strassenhunde aus Rumänien aufnimmt und in die Schweiz bringt. Wir haben gute Erfahrungen mit der Stiftung gemacht und würden uns auch immer wieder dafür entscheiden. Allerdings ist so ein Rettungshund nicht unbedingt für jeden das richtige. Mit Momo haben wir leidlich Glück, wobei seine Angstanfälle uns durchaus auf Trab halten. Viele Strassenhunde sind traumatisiert und bringen einen Rucksack an Ängsten und Eigenheiten mit sich, der auf den ersten Blick gar nicht richtig zu überschauen ist. Es braucht sehr viel Zeit, Geduld und Hundeverständnis, um mit diesen Tieren richtig umzugehen und ihnen ein gutes Leben bieten zu können. Ben und ich sind beide mit Hunden aufgewachsen, deswegen haben wir uns diese Herausforderung zugetraut. Aber wer noch gar keine Erfahrungen mit Hunden hat, ist vielleicht mit einem Hund vom Züchter besser bedient.
So ein Süsser! Was ist denn das für eine Rasse?
Momo ist ein waschechter Rumänischer Strassenköter. Eine wilde Mischung aus Komponenten, die wir nicht kennen. Wir vermuten, dass er etwas von einem Terrier hat, weil er liebend gerne nach Mäusen gräbt und in jedes Erdloch kriecht. Und ganz sicher ist auch noch etwas hütehundiges dabei, denn er treibt uns liebend gerne zusammen wie eine Schafherde bis wir alle zusammen in einem Raum sind.
Wie habt ihr ihn erzogen?
Nach anderthalb Jahren mit Momo habe ich ein bisschen das Gefühl, dass man einen Hund niemals fertig erzogen hat. Zumindest gilt das für diesen Hund. Wahrscheinlich wird er einfach irgendwann zu alt und müde und hat dann einfach keinen Bock mehr, seinen Kopf durchzusetzen. Bis es soweit ist, ist Hundeerziehung eine Projekt ohne absehbares Ende. Wir müssen immer dran bleiben, denn sobald wir unachtsam werden und denken, wir hätten alles im Griff, wittert Momo seine Chance und zeigt uns sofort, wen er für den eigentlichen Chef im Haus hält (nämlich sich selbst). Wir haben am Anfang zusammen einen Kurs mit ihm gemacht, der aber eher semihilfreich war. Danach haben wir verschiedene Trainer abgeklappert bis wir vor kurzem jemanden gefunden haben, mit dem wir wirklich gerne arbeiten. Ich finde es wichtig, einen Hundetrainer des Vertrauens zu haben, eine Anlaufstelle, an die wir uns bei Problemen wenden können. Die drei wichtigsten Dinge, die ich im letzten Jahr über Hundeerziehung gelernt habe: 1. Ruhig bleiben 2. Grenzen abstecken 3. Kommandos bis zum Ende durchziehen.
Was machst du mit dem Hund, wenn du arbeitest?In dieser Hinsicht sind wir sehr glücklich und ich bin wahnsinnig dankbar dafür. Momo ist nie alleine. Für uns war von Anfang an klar, dass wir ihn nicht in eine Hundebetreuung stecken möchten. Und ganz ehrlich würde das mit seiner Angst vor anderen Hunden auch gar nicht funktionieren. Wir haben es bis jetzt immer geschafft, dass Momo nie alleine ist. Ich arbeite zwei Tage in der Woche zuhause, an zwei Tagen geht er mit Ben ins Büro und ein Tag ist Nani-und-Nonno Tag, wenn er bei Bens Eltern bleibt.

Wie viel Zeit nimmt Momo täglich in Anspruch?
Schwer zu sagen. Viel? Wir gehen zwei bis dreimal am Tag mit ihm spazieren - je nachdem wie lange wir laufen und wie spazierfreudig Momo ist. An normalen Wochentagen ist er ca. 2 bis 3 Stunden draussen. Dann kommt dazu noch Zeit für Fellpflege und Kuschelsessions, die er sehr vehement einfordert, wenn er sich unterstreichelt fühlt. Und natürlich die Zeit, die es braucht, um die ganzen Hundehaare aufzusaugen und die Hundenasen-Flecken von den Scheiben zu putzen.
Ich hoffe, dass diese Antworten dem ein oder anderen helfen. Wenn ihr noch mehr wissen möchtet, könnt ihr mir jederzeit schreiben. Am besten eine Nachricht auf Instagram. 

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