„HERR L.!!!“, kreischt es aus der Küche. „HILFEEEE!“
Die Tür fliegt auf. „Molly-Maus, was ist los?“
Ich strecke Herrn L. einen Bund MÖHREN entgegen. „Ich weiß nicht, wo ich die hintun soll!“
„Aber ich kann Dir sagen, wo Du Dir die von mir aus hinstecken kannst“, grollt Herr L., verläßt die Küche und knallt aussagekräftig die Tür hinter sich zu. Hmpf.
Später beim Essen.
Herr L. mustert kritisch, was sich da so alles auf seinem Platz tummelt.
„Molly-Maus“, sagt er stirnrunzend. „Sind das Mörchen in meinem Salat?“
„Aber sicher doch, Liebster“, hauche ich. „Ich hatte so Lust auf einen grünen Salat mit gestiftelter Kohlrabi. Und was würde besser dazu passen, als gerieben Möhren?“
„Das leuchtet mir ein, Zuckermaus, aber …“
„Ja bitte?“
„Sind das da nicht auch Möhrchen zwischen den Erbsen?“
„Ja, Schatz“, nicke ich eifrig. „Im Zuge unserer kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise-“
„Moment Mal! Seit wann haben wir denn eine kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise?“, wundert sich Herr L.
Ich mache große Augen. „Na ja, Du hast doch gestern gesagt, dass Du auch gerne ein wenig abnehmen möchtest!?“
„Ich ahnte nicht, dass das solche Konsequenzen haben würde“, grummelt Herr L. und hält verzweifelt nach weiteren, nichtexistenten Karftoffeln Ausschau.
„Also“, wimperklimpere ich, „gibt es anstelle von 3 bis 4 Kartoffeln nur noch eine und dafür eine Extraportion eiweißhaltiger Hülsenfrüchte.“
„Hmpf“, hmpft Herr L. „Und da müssen jetzt auch Möhren drin sein?“
„Aber sicher doch!“ Ich schüttle den Kopf. „Weißt Du denn nicht, dass Möhren die besten Freunde der Erbsen sind? Vor allem in Form knackig angebratener Scheibchen?“
„Doch, schon gut“, wehrt Herr L. ab. Dann: „Sorry, Molly-Maus, eine Frage noch.“
„Ja bitte?“
„Sind das da Möhren in der Fleischsoße?“
„Aber natürlich“, nicke ich eifrig. „Wie sonst sollte man eine schön-deftige Schweinefleischsoße machen, wenn nicht mit Hilfe angebratener Zwiebel- und Paprikastückchen und gestiftelten Möhren?“
„Aha.“ Herr L. klingt nicht so glücklich.
„Und das nächste Mal, wenn ich mich nicht entscheiden kann, was ich mit den Möhren anstellen soll“, ich lächle honigsüß, „bist Du vielleicht bereit, mir zu helfen. Und jetzt kannst Du Dir die Möhren wohin stecken. Und zwar in den Mund!“
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