Mochi sind süße japanische Reiskuchen aus gemahlenem kurzkörnigen Klebreis. Sie werden meistens mit verschiedenen Füllungen – wie Anko (Bohnenpaste), Erdbeeren und Eiscreme – oder in leckeren Geschmacksrichtungen – wie Matcha, Schoko oder Kirschblüte – angeboten.
Der gemahlene Klebreis wird zu einer Paste zerstoßen und in die gewünschte Form – meistens Kugeln oder Blöcke – gebracht. Obwohl die Reiskuchen das ganze Jahr über gerne gegessen werden, ist es insbesondere zum japanischen Neujahr alte Tradition, diese Süßigkeit zu essen – wobei jedoch immer wieder Menschen sterben!
Die folgenden 7 Tipps führen dich Schritt-für-Schritt durch die Welt der japanischen Mochi. Du lernst zum Beispiel, welche Zutaten überhaupt in den Reisküchlein stecken, welche Varianten es gibt und wie du sie ganz einfach selbst zubereiten kannst.
Diese Basistipps solltest du kennen:
- Was sind Mochi?
- Tipp #1: Wie schmecken Mochi?
- Tipp #2: Welche Zutaten brauche ich für Mochi?
- Tipp #3: Welche Mochi Varianten gibt es?
- Tipp #4: Der Klassiker – Daifuku Mochi: Welche Füllungen gibt es in Japan?
- Tipp #5: Rezept – Daifuku Mochi selbst machen
- Tipp #6: Wo kann man Mochi kaufen oder bestellen?
- Tipp #7: Sind Mochi überhaupt gesund?
- Für Fortgeschrittene: Die traditionelle Mochi-Herstellung
Was sind Mochi?
Mochi sind süße japanische Reiskuchen aus Mochigome, einem kurzkörnigen Klebreis aus Japan. In Japan werden die Klebreiskuchen traditionell in einer Zeremonie namens Mochitsuki hergestellt. Der gemahlene Reis wird zu einer Paste zerstoßen, gegebenenfalls mit anderen geschmacksintensiven Zutaten vermischt und zu Kugeln oder Blöcken geformt.
Besonders beliebt sind die Sorten Mame Daifuku und Ichigo Daifuku (weiter unten erfährst du mehr dazu). Diese japanischen Süßigkeiten sind so aufgebaut, dass die Hülle aus einer dünnen Schicht Mochi (also eine ganz einfache, leicht süßliche und sehr weiche Masse, die mit Marshmallows vergleichbar ist) besteht und im Inneren eine leckere, geschmacksintensive Füllung steckt.
Bei Mame Daifuku ist die Füllung eine süße Paste aus roten Adzukibohnen und bei Ichigo Daifuku sind dies ganze Erdbeeren. Das folgende Bild macht den Aufbau deutlich:
Schon gewusst: Generell werden Mochi sowohl für herzhafte als auch für süße Gerichten verwendet.
Wie schmecken Mochi?
Einfache Mochi – also ohne Füllung oder Puder – schmecken ähnlich wie feste Marshmallows, wobei der Zucker reduziert wurde und stattdessen mehr mehligen Zutaten verwendet wurden – also eher langweilig mit einer weich-zähen Konsistenz. Allerdings werden sie zumeist mit mindestens einer weiteren Geschmackskomponente zubereitet und verkauft. Diese geschmacksintensive Füllung oder Umhüllung ist meistens sehr süß, womit der gesamte Reiskuchen dann ausgeglichen süß ist.
Welche Geschmacksrichtungen besonders beliebt sind, erfährst du weiter unten im Artikel.
Welche Zutaten brauche ich für Mochi?
Um Mochi herzustellen, werden ausschließlich vier Zutaten verarbeitet. Das sind:
- Süßes japanisches Klebreismehl
- Wasser
- Zucker
- Kartoffel- oder Maisstärkemehl (Katakuriko)
Wichtig: Bis auf das Klebreismehl sind die drei anderen Zutaten – Wasser, Zucker und Stärkemehl – in (fast) jedem Haushalt stets vorhanden. Damit ist es auch gar nicht schwer, selbst Mochi herzustellen. Wie das geht, erfährst im Daifuku Mochi Rezept!
Doch erstmal klären wir die Frage:
Was ist Klebreismehl und wo kann man es kaufen?
In Japan wird Reismehl Komeko genannt und ist in zwei Formen erhältlich:
- klebrig (meistens als glutinous bezeichnet) und
- nicht klebrig (bzw. non-glutinous).
Das klebrige Reismehl, das bei der Mochi-Herstellung verwendet wird, wird auch süßes Reismehl genannt, wobei dieses trotz des Namens weder süß ist noch Gluten enthält. Das Wort klebrig oder glutinous wird verwendet, um die Klebrigkeit des Reises zu beschreiben, wenn er gekocht wird.
Achtung: Nicht irgendein Reismehl verwenden! Es muss sich unbedingt um klebriges, glutinous Reismehl handeln, damit die Reiskuchen klappen.
Du möchtest jetzt gleich anfangen, deine eigenen Mochi zuzubereiten? Dann springe direkt zum Rezept!
Unterschieden wird beim klebrigen Reismehl für Mochi in zwei Sorten:
- Mochigomeko und
- Shiratamako
Beide Sorten werden aus kurzkörnigem Klebreis (Mochigome) durch Zermahlen der Reiskörner hergestellt. Der Unterschied besteht darin, dass die Sorte Mochigomeko (kurz Mochiko) aus gewaschenem Klebreis und die Variante namens Shiratamako wird aus eingeweichtem Klebreis hergestellt wird.
Beide Sorten sind sehr gut geeignet, um Mochi herzustellen. Du solltest allerdings beachten, dass sie sich in der Verwendung – vor allem bei der Zubereitung eines Teigs – unterscheiden:
Mochi aus Shiratamako haben eine sehr glatte, feinere und elastischere Textur, während welche mit Mochiko weniger elastisch und teigiger sind. Welche Sorte du persönlich lieber magst, musst du selbst herausfinden 😉
Das Problem?
Traditionelles, japanisches Klebreismehl für Mochi in Deutschland zu kaufen, ist mehr als schwierig. Selbst große Online-Kaufhäuser führen keine der oben erwähnten Sorten. Doch es gibt Alternativen!
Du kannst zum Beispiel dieses wählen: (von Lim&Co; auf Amazon* kaufen)
Oder stelle dir dein eigenes Klebreismehl selbst her:
Kann ich Reismehl für Mochi auch selbst herstellen?
Ja, selbst Reismehl herzustellen, ist gar nicht schwer. Du kannst dafür zum Beispiel Haushaltsgeräte wie deinen Mixer (für größere Mengen – sehr gut eignen sich auch Küchenmaschinen mit integriertem Häcksler) oder eine Kaffeemühle (für kleinere Mengen) verwenden.
Am besten schaust du mal hier auf Wikihow vorbei, denn dort sind die einzelnen Anleitungen für verschiedene Geräte Schritt-für-Schritt erklärt!
Welche Mochi Varianten gibt es?
Nachdem du nun erfahren hast, was Mochi eigentlich sind und welche Zutaten für die Herstellung benötigt werden, wollen wir uns den verschiedenen Varianten widmen.
Kennst du zum Beispiel diese Szene aus dem Ghibli-Klassiker „Mein Nachbar Totoro“? Siehst du die vielen unterschiedlichen Reiskuchen auf dem Teller? Genau diese wollen wir uns nun mal genauer anschauen 😊
Die süßen Reiskuchen sind frisch und in der klassischen Ausführung, also ohne eine aufwendige Garnierung oder Füllung, schon sehr lecker. Allerdings gibt es viele Zutaten, mit denen sie umhüllt, gefüllt oder mit denen sie auf eine andere Art zubereitet werden können. Die Mochi Auswahl ist in Japan unendlich groß. Um dir aber trotzdem einen guten Überblick zu geben, schauen wir uns mal die beliebtesten Varianten an!
Diese 6 Sorten solltest du kennen:
- Daifuku – der Klassiker
- Daifuku Aisu – süßes Mochi Eis
- O-zoni und O-shiruko – leckere Suppen
- Kirimochi und Kakumochi – für den Toaster
- Dango – Mochi-Kugeln auf Holzspießen
- Warabimochi und Uiromochi – Falsches Mochi
1. Daifuku – der Klassiker
Als Daifuku werden genau die Reisküchlein bezeichnet, die wir normalerweise in jedem Geschäft für asiatische Lebensmittel finden. Diese Daifuku Mochi sind rund, sehr weich und gefüllt mit süßer roter Bohnenpaste (auch als Anko bekannt).
Die besten Daifuku Sorten und die leckersten Mochi Füllungen – zum Beispiel mit Erdbeeren oder Matcha – lernst du im nächsten Abschnitt kennen!
Jetzt wollen wir uns aber erstmal noch die anderen Varianten aus Japan ansehen.
2. Daifuku Aisu – süßes Mochi Eis
Kleine bunte Kugeln aus Mochi, die mit Speiseeis gefüllt sind, werden als Daifuku Aisu bezeichnet. Geschmacklich wird hier eine große Auswahl geboten, wobei auch die Zubereitung zuhause ganz einfach ist. Ein tolles Rezept habe ich bei Bento Mania gefunden, wobei du nur Klebreismehl, Zucker, Wasser, Speisestärke und natürlich Speiseeis benötigst!
Die traditionellen Eiscremesorten sind Vanille, Schokolade und Erdbeere. Aber auch andere Sorten werden immer beliebter, wie Kaffee, Pflaumenwein, grüner Tee oder rote Bohnen
Wer lieber Mochi Eis bestellen möchte statt es selbst zuzubereiten, sollte mal auf dieser Seite (Mochi Box) vorbeischauen.
3. O-zoni und O-shiruko – leckere Suppen
Herzhafte Mochi Suppen: O-zoni
Jetzt wird es herzhaft! Die Suppe, die traditionellerweise zum Neujahrstag serviert wird, wird Zoni (oder auch O-zoni) genannt und variiert von Region zu Region bzw. von Familie zu Familie. Jeder hat ein eigenes Rezept, was über Generationen hinweg weitergegeben wird.
Bei O-zoni werden eine heiße (zumeist herzhafte) Suppe einige Kugel Reiskuchen gelegt, die dann im heißen Wasser weich und sehr elastisch werden. Eine sehr beliebte Variante, die im Osten Japans und auf Kyushu zu finden ist, ist eine klare Brühe auf Basis von Meeresfrüchten. Eine andere Variation ist eine Suppe, die auf Miso basiert und gerne in und um Kyoto gekocht wird.
Eine dritte Version ist eine süße Suppe aus Adzukibohnen, also roten Bohnen, die O-shiruko genannt wird:
Süße Mochi Suppen: O-shiruko
Shiruko oder Oshiruko ist ein traditionelles japanisches Dessert, wobei ein süßer Brei aus gekochten und zerdrückten Azukibohnen in einer Schüssel mit Mochi serviert wird. Die süße Suppe wird am liebsten im Winter gegessen, wenn sie Körper und Geist wärmt.
4. Kirimochi und Kakumochi – für den Toaster
Als Kirimochi (oder gelegentlich Kakumochi) werden harte Blöcke aus Mochi (von Kimura auf Amazon* kaufen) bezeichnet, die in Japan zu den oft verwendeten Grundzutaten in der Küche gezählt werden. Sie werden auf einem Gitter oder Rost über dem Toaster gebräunt, wodurch sie ganz weich und sehr klebrig werden – man kann den Effekt mit dem Rösten von Marshmallows vergleichen.
Gegessen werden getoastete Reiskuchen am meisten als süßes Topping oder als Beilage zu Nudeln, Eintöpfen oder anderen Suppen. Die meisten Sorten können für ein oder zwei Minuten in oder über einem Toasterofen geröstet werden. Ausnahmen sind natürlich Reiskuchen, die Sahne oder Eiscreme enthalten.
5. Dango – Mochi-Kugeln auf Holzspießen
Dango sind kleine Bällchen aus Reismehl, wobei zusätzlich eine geschmacksgebende Zutat mit eingearbeitet wird. Oftmals werden drei Dango auf einen Spieß gesteckt und dieser nach der jeweiligen Zutat benannt. Besonders beliebt sind Bocchan Dango, die aus drei verschieden eingefärbten Kügelchen bestehen. Meistens werden dabei ein rotes (eingefärbt mit roten Bohnen), ein gelbes (mit Eiern) und ein grünes (mit grünem Tee) zusammengesteckt.
Sehr beliebt sind auch ganz neue Geschmacksrichtungen, wie Kokosnuss, Ananas, Mango, Erdnussbutter, Mandel, Kaffee und Schokolade. Es gibt auch eine Version, bei der die Dango mit einer Art Karamell-Sojasoße überzogen werden.
6. Warabimochi und Uiromochi
Hierbei handelt es sich um ein Gelee aus Stärke, das mit Kinako (geröstetem Sojabohnenmehl) überzogen wird. Warabimochi enthalten keinen Reis, werden aber trotzdem allgemein als eine Art Reiskuchen betrachtet. Uiromochi sind japanische Dampfkuchen aus Reismehl und Zucker. Auch dies ist ein Nachtisch, der kein echtes Mochi ist, aber wegen seiner zähen Konsistenz so genannt wird.
Daifuku Mochi: Welche Füllungen gibt es in Japan?
Daifuku ist – wie du schon weiter oben gelesen hast – ein japanisches Mochi Dessert, gefüllt mit einer süßen Füllung. Sie werden in Japan genauso häufig gegessen wie in Deutschland ein Stück Kuchen auf den Tisch kommt. Sie werden oftmals selbst zuhause hergestellt – man kann sie aber auch in Konbini, Supermärkten, Dessertläden, Cafés, Restaurants, Tempeln und Teezeremonie finden.
(Wo du Mochi in Deutschland kaufen kannst, erfährst du weiter unten im Beitrag.)
Daifuku können mit den Händen, einer Gabel oder einem kleinen Dessert-Spießer gegessen werden. Sie sind in der Regel gerade groß genug, um gut in die Handfläche zu passen. Aber auch winzig kleine, mundgerechte Versionen sind in Japan beliebt. Normalerweise werden Daifuku mit einem Puder (wie Kartoffelstärke oder Puderzucker) bestäubt, damit sie in den Händen nicht an den Fingern kleben bleiben.
Die beliebtesten Daifuku Varianten, die du ausprobieren solltest, sind:
- Mame Daifuku – gefüllt mit süßer roter Bohnenpaste (Anko)
- Yomogi Daifuku – grasgrüne Reiskuchen mit Beifuß
- Ichigo Daifuku – mit einer ganzen Erdbeere gefüllt
- Sakura Daifuku – umwickelt mit einem Kirschbaumblatt
Mame Daifuku – gefüllt mit süßer roter Bohnenpaste (Anko)
Mame Daifuku sind Mochikugeln, die im Inneren Anko (eine Paste aus roten Bohnen) enthalten. Das ist eine der beliebtesten Varianten in Japan und wird das ganze Jahr über verkauft. Manchmal sind in das Anko zusätzlich noch ganze gekochte Sojabohnen oder Adzukibohnen untergemischt.
Springe direkt zum Rezept für Daifuku Mochi mit Anko-Füllung!
Yomogi Daifuku – grasgrüne Reiskuchen mit Beifuß
Grundlage für Yomogi Mochi sind die sogenannten grasgrünen Kusamochi, die ihre Farbe und Geschmack durch die Zugabe von klein gemahlenem Beifuß – auch als Yomogi bezeichnet – erhalten. Werden Kusamochi mit einer leckeren Füllung aus beispielsweise Anko versehen, nennt man sie Yomogi Daifuku.
Ichigo Daifuku – mit einer ganzen Erdbeere gefüllt
Eine andere, sehr beliebte Daifuku Variante sind Ichigo Daifuku – also Erdbeer Mochi, wobei die Mochi mit ganzen Erdbeeren gefüllt werden. Hinzu können weitere Bestandteile wie Schlagsahne oder Kuchenteig kommen. Besonders gut erhältlich sind diese in Japan von Januar bis März, also zum Hoch der japanischen Erdbeersaison.
Sakura Daifuku – umwickelt mit einem Kirschbaumblatt
Dieses saisonale Dessert wird mithilfe von Sakura Mochi (oder auch als Hanami Mochi bezeichnet) hergestellt. Sie bestehen nicht aus fein gemahlenem Reismehl, sondern werden mit grob zerkleinertem Mochigome Reis und Kirschblüten (für die rosa Farbe und das Aroma) hergestellt. Gefüllt sind sie zumeist mit Anko oder einer weißen Bohnenpaste. Werden diese Klebreiskuchen mit einem Blatt eines japanischen Kirschbaums umwickelt, nennt man sie Sakura Daifuku.
Weitere, weniger verbreitete Daifuku Varianten sind:
- Ume Daifuku – gefüllt mit japanischer Pflaumenpaste (Ume), die gerne im Frühling gegessen werden.
- Yuzu Daifuku – mit einer bitteren, japanischen Zitronenpaste (Yuzu) gefüllt
- Matcha Daifuku – gefüllt mit einer süßen Matcha-Creme und bestreut mit etwas Matcha-Puder (grüner Tee)
- Choco Daifuku – einfach leckere Schoko Mochi!
- Kinako Daifuku – mit geröstetem Sojabohnenmehl bestreut
- Kuro Goma Daifuku – gefüllt mit einer Paste aus schwarzem Sesam, die wegen des nussigen Geschmacks sehr gut in den Herbst passen
- Kurumi Mochi – mit gerösteten Walnüssen gefüllt, lecker im Herbst
- Hanabira Mochi – schneeweiße Mochi mit einer roten Füllung (Anko) in Form eines Blütenblatts, typisches Dessert am Neujahrstag (Blütenblatt Mochi)
Rezept: Daifuku Mochi selbst machen
In Japan kann man jederzeit und überall Mochi kaufen, von Süßwarenläden bis hin zu einfachen Convenience Stores. Wir, die außerhalb Japans leben, haben wohl eher nicht so einen leichten Zugang zu diesem köstlichen Dessert…
Deswegen machen wir sie ganz einfach und schnell selbst zuhause! Folge einfach den Schritten im Rezept und zaubere deine eigenen leckeren Daifuku Mochi.
Achtung: Welches Klebreismehl du verwenden solltest, erfährst du hier!
Und wie du die leckere Füllung aus süßen roten Bohnen (Anko) selbst machen kannst, findest du hier im Rezept.
Denke daran, dass die frischen Daifuku Mochi nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar sind. Sie werden sehr schnell hart und verlieren ihren leckeren Geschmack! Du isst sie am besten ganz frisch 😉
Wo kann man Mochi kaufen oder bestellen?
Für alle, die japanische Mochi erst einmal probieren möchten, bevor sie selbst welche zubereiten, gibt es die kleinen Reiskuchen auch zu kaufen. Entweder findest du sie im Asia-Supermarkt bei dir in der Nähe oder du bestellst Mochi ganz einfach online:
- Mame Daifuku Mochi (von The Royal Family auf Amazon* kaufen)
- Verschiedene Mochi zum Durchprobieren (von The Royal Family auf Amazon* kaufen)
Sind Mochi überhaupt gesund?
Mal ganz abgesehen von den sich immer wieder eignenden Todesfälle – vor allem bei älteren Menschen und Kindern – wegen Erstickung beim Mochi essen, sind Klebreiskuchen nicht schädlicher für die Gesundheit wie jede andere Süßigkeit auch.
Ein streichholschachtelgroßer Mochi hat ungefähr die Kalorien wie eine Schüssel voller Reis. Japanische Bauern aßen in früheren Zeiten Reiskuchen, um ihr Stamina, also ihre Ausdauer für die kräftezehrende Arbeit, vor allem im Winter, zu erhöhen. Bei Selbstgemachten kannst du natürlich die Menge des zugesetzten Zuckers bestimmen. Bei den im Asia-Supermarkt angebotenen Varianten solltest du aber gut auf den Zuckeranteil achten. Auch wenn es Reiskuchen sind, liegt die Betonung auf Kuchen!
Schon gewusst: Mochi sind – wie die im Rezept oben – glutenfrei und für eine vegane Ernährung geeignet!
Für Fortgeschrittene: Die traditionelle Mochi-Herstellung
Seit jeher ist die traditionelle Herstellung von Mochi, auch Mochitsuki genannt, ein Grund für die Menschen zusammenzukommen, zusammen zu arbeiten und zusammen zu feiern. Niemand weiß genau, wann sie das erste Mal in Japan geformt wurden. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind sie – wie auch andere Gerichte, zum Bespiel Ramen Nudeln – aus China nach Japan gekommen.
Eine andere weit verbreitete, aber nicht belegbare Geschichte besagt, dass die Herstellung weit zurück in die Zeit der Yayoi Periode (300 v. Chr. – 300 n. Chr.) geht: Die Götter des japanischen Olymps, auch Kami genannt, wurden zur Erde gesandt. Sie brachten Reis mit, der dann in Yamato kultiviert wurde. Ein Grund dafür, dass Reis in Japan eine so große spirituelle Bedeutung hat, ist der Glaube daran, dass nur durch den Reis der Götter den Menschen Lebenskraft gespendet werden kann. Deswegen spielen Mochi, die kleinen aus Reis hergestellten Kuchen, bis heute eine bedeutende Rolle in vielen Ritualen und Zeremonien!
Die traditionelle Herstellung unterteilt sich (neben dem Reisanbau und der Ernte) in drei große Schritte, für die viele fleißige Hände benötigt werden:
- Die Vorbereitungen am Vortag
- Die eigentliche Mochi Herstellung
- Die fertigen Mochi haltbar machen
1. Die Vorbereitungen am Vortag
Alles beginnt damit, dass sich in der Küche der Klebereis (Mochigome) über Nacht mit Wasser vollsaugt und am nächsten Tag gedämpft wird. Dort werden auch zwischenzeitlich die verschiedenen Zutaten für das spätere Zubereiten der Mochi-Varianten vorbereitet.
2. Die eigentliche Mochi-Herstellung
Sobald der Reis fertiggekocht ist, wird dieser zum Usu, einem sehr großen Mörser, der aus einem großen Baum geschnitzt, aus einem Felsen gehauenen oder (heutzutage) aus Beton gegossen wird, gebracht. Dort warten bereits zwei Arbeiter, wovon einer einen großen hölzernen Stößel in der Form eines Hammers hält, der Kine heißt, und direkt am Rand des Usu steht. Ihm gegenüber platziert sich die zweite Person kniend mit einer Schüssel Wasser. Sie beginnt die Reismasse zu wässern, mit der flachen Hand zu „ohrfeigen“ und immer wieder umzuschlagen.
Und dann geht es los: Der Stößel wird in den Reisbrei geschlagen, wieder gehoben und die zweite Person wässert und dreht die Masse, woraufhin der Stößel direkt wieder nach unten geschlagen wird – genau dahin, wo gerade noch ein paar zarte Finger arbeiteten. Was für eine gefährliche Tätigkeit! – das kann nur von einem sehr gut eingespielten Team unfallfrei geschafft werden. Da diese Methode sehr kraft- und zeitaufwändig ist, wird sie nur noch von wenigen ausgeübt und zumeist bei speziellen Festen vorgeführt.
Aber nach und nach entsteht eine weiche, klebrige Masse. Ist diese fertig, ist sie von reinem Weiß und das perfekte Symbol für Reinheit und die spirituelle Verbundenheit aus Tradition und Gemeinschaft. Gerade deswegen sind die Reiskuchen besonders essentiell für die verschiedenen Zeremonien in Japan.
3. Die fertigen Mochi haltbar machen
Nach der Fertigstellung der Grundmasse werden die Kuchen in verschiedenen Formen angeboten, heute gerne als gefüllte Kugeln.
Ursprünglich, als Mochi den Massen zugänglich wurde, wurden sie in rechteckige Blöcke geschnitten. Das Mochitsuki als Beschäftigung für die ganze Nachbarschaft (und im Tokio des 18. Jahrhunderts wohnten nicht wenige Menschen auf engem Raum zusammen) zog seit jeher viele Menschen an. Da ging es einfach schneller von der Hand, Blöcke zu schneiden als jede Kugel einzeln zu formen.
Neben der Herstellung wurden auch schon früh Wege gefunden, die leckeren Reiskuchen haltbar zu machen und über längere Zeit aufzubewahren. Heute werden sie einfach, wenn sie innerhalb weniger Tage aufgegessen werden, in den Kühlschrank gelegt oder im Tiefkühlschrank eingefroren. Doch wie funktionierte das Haltbarmachen der süßen Küchlein vor der Erfindung dieser Geräte?
Nachdem die Reiskuchen in Blöcke geschnitten wurden, erhielten sie eine feste Hülle aus Papier, in die sie einzeln eingepackt wurden. Anschließend ruhten sie 2 bis 3 Tage in einem Wasserbad, wo sie sich gut vollsaugen. Dann wurden sie herausgenommen und mit Bändern zu langen Ketten zusammengebunden.
Beim nächsten Schritt waren vor allem die nördlichen Landesteile Japans klar im Vorteil, denn die Ketten wurden in die eisige Winterluft gehängt. Direkt unter den Hausdächern hingen die Klebreiskuchen dann zwei Monate lang und konservierten, indem durch die eiskalte Winterluft jede Feuchtigkeit aus ihnen herausgesogen wurde. Sie waren dann mindestens ein Jahr lang haltbar!
Wenn sie wiederum zum Essen ausgepackt wurden, waren sie ziemlich hart und hatten wenig mit den weichen und dehnbaren Reiskuchen gemeinsam. Deswegen werden sie über einem Grill geröstet (oder auch gekocht), wodurch sie annähernd ihre ursprüngliche Form und Konsistenz wiedererlangen – es funktionierte fast wie bei Marshmallows!
Viel Spaß und guten Hunger beim Durchprobieren durch die verschiedenen Mochi-Ideen!
Hast du weitere Fragen oder Anregungen zum Thema Mochi? Dann nutze ganz einfach das Kommentarfeld unten! Wir freuen uns stets über anregende Kommentare und Anmerkungen 😊.
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