Mixed Pickles #6 Von Sexy Facebook, einer haarigen Tante und erotischen Mails

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„Mixed Pickles (gemischtes Eingelegtes) sind eine pikante Beilage, ein Gemisch aus verschiedenen Früchten und Gemüseteilen, die mit spani­schem Pfeffer und anderen Gewürzen in scharfem Essig eingelegt sind.“, so die auf Wikipedia greifbare Erklärung aus Meyers Konversations-Le­xikon (4. Auflage von 1888–1890).

In den „Mixed Pickles“-Beiträgen auf Boschers Blog findet Ihr ein buntes Gemisch diverser Fundstücke aus dem Netz (Facebook, Twitter etc., je öffentlich zugänglich gepostet) und aus der noch realeren Welt. Kurz: Was mir so auffiel und gefiel, was mich zum Klicken anregte oder mich dazu brachte, auf den Auslöser meiner Kamera zu drücken. Neues, Informatives, zum Nachdenken Anregendes, einfach nur Schönes oder was auch immer.


Mixed Pickles #6 Von Sexy Facebook, einer haarigen Tante und erotischen Mails

Sexy_Facebook
Sexy Facebook

Seitdem ich der Facebook-Gruppe „Werbung und Verkauf von A-Z“ beigetreten bin, ist das Panorama der mich täglich erreichenden Postings noch bunter geworden.

Da haben wir die sympathischen Selbststricker, die Kredithaie, die Gesundheitstipps-Experten, die Filzer, aktuell die Weihnachtskeksebäcker und -bäckerinnen, die „Mit dieser Idee können Sie ohne viel Aufwand viel Geld verdienen und Ihr Glück machen“-Spezialisten – und natürlich die Autoren, die ihre Bücher bewerben (und aufgrund deren Postings ich auf diese Gruppe überhaupt erst aufmerksam geworden bin).

Sehen und Gesehen werden – Facebook. Kurz: Werbung. Werbung für dies und das, für Besonderes und Alltägliches (seht her, das habe ich gegessen…), immer aber Werben um Aufmerksamkeit. Selbst die, die nach Ganzheitlichkeit streben, erhoffen sich ein „Teilen“.

„Ich denke, als bin ich (so die Vernunftoptimisten). Ich lenke, also bin ich (die Automobilisten). Ich fühle, also bin ich (die Innerlichsten) – ich poste, also bin ich (die Social-Medialisten)…“ (Quelle)

„Gefällt mir“ – der Nabel der Facebook-Welt.

Und hier sind wir beim Thema „Sexy Facebook“ angelangt: Nackte Nabel, knapp bedeckte Brüste, gereckte Pos – die Erotikbranche lässt auf Facebook Testballons steigen. Eigentlich nicht verwunderlich und auch keine Meldung wert.

Aber dies fand ich verwunderlich: Sie tun dies bildlich vergleichsweise dezent (und bei „Werben und Verkaufen von A-Z“ auch an der richtigen Stelle).

Dezenter jedenfalls als einen so manches andere Bild in der Timeline anspringt – Plattencover etwa (von meinen gelikten Heavy Metal-Seiten), oder z.B. das Vorschaubild jenes eine Zeitlang umlaufenden Videos, das eine Lehrstunde für Ärzte in Ausbildung am lebenden Objekt (eine junge, nackte Dame, die den jungen Ärzten ihren Po entgegenstreckt) zum Thema hat. Eine Lehrstunde die in einer rektal-fäkalen Version der berühmten Pfefferminzplättchen-Szene aus Monty Python’s „Sinn des Lebens“ endet.

Und was ich wirklich interessant fand: Die textliche Auslobung der Sexy Facebook-Fraktion ist ebenfalls eher zurückhaltend, weniger knallig als vielmehr diskursiv auf das Umfeld der sozialen Medien bezugnehmend:

„So ich habe mich mal getraut mich bei so einer Seite anzumelden und muss sagen es ist echt geil. In meinem neusten Beitrag geht es um Sexy Facebook für Erwachsene. Lies mehr drüber auf meinem neuen Blog: http//raphaela123456.blogdiesunddaszumir.komm Dort sind auch meine geilen Bilder, denn Facebook ist ja verklemmt, also schaut sie euch an!“

Leider wiederholen sich die in Bezug auf „Sexy Facebook“ geposteten Texte, nur die jeweilige Dame und ihr Appetizer-Bild wird ausgetauscht – aber dies stört wahrscheinlich nur jemanden, dem Texte wichtig sind. Zudem glaube ich nicht, dass diese Art von Werbung auf Facebook eine große Zukunft haben wird. Allein schon, weil sich der eine oder andere Interessierte nicht trauen wird, auf den angepriesenen Link zu klicken, da er Angst hat, dass dieser Klick in seiner Timeline auftaucht („XY sieht sich gerade Raphaela123456 an“).

Apropos anschauen:

Haarige Tante

Es ist immer wieder interessant, aufgrund welcher Suchanfragen, jemand auf meinen Blog findet und sich einen Beitrag anschaut.

Quelle: http://www.lightlybraisedturnip.com/giant-squid-in-california/

Quelle: http://www.lightlybraisedturnip.com/giant-squid-in-california/

Heute zum Beispiel gehen die Suchanfragen sehr einseitig in Richtung einer meiner Rezensionen, deren Titel lautet: „Architeuthis oder der verstrahlte 48 Meter Riesentintenfisch – Rezension: „Der Rote“ von Bernhard Kegel“. Die Suchanfragen lauten: koloss kalmar,  koloss-kalmar,  koloss kalmar vs pottwal,  kalmare,  kolosskalmar.

Immer wieder aber taucht eine Suchanfrage auf, die ich recht skurril finde. Diese Anfrage lautet „Haarige Tante“. Warum jemand auf meinem Blog mit dieser Anfrage landet, ist mir klar, ich sage nur “Haariger Heiligabend”.

Aber aus welchen Beweggründen wird wohl nach diesem Begriffspaar gesucht? Welche Geschichten stecken hinter dieser Anfrage (bzw. Anfragen, weil eine einzelne Eingabe in eine Suchmaschine nicht in meiner Statistik auftauchen würde). Sind es Jugendtraumata (wie in meiner oben verlinkten Geschichte), sind es Anfragen aus kosmetischen Beweggründen (etwa um einer Tante bei ihrem als Problem empfundenen Haarwuchs zu helfen) oder stecken dahinter eher Motive aus dem erotischen Fetisch-Bereich?

Apropos erotisch:

Erotische Mails schreiben

Erotische_Mails
Eine andere, immer wieder auftauchende Suchanfrage, die auf meinen Blog führt, ist: erotische mail schreiben. Gefunden wird dann die Kurzgeschichte „Der Liebesbrief“ – wobei der Suchende sicherlich erwartet hat, etwas anderes zu finden als eine Erotik-Psycho-Story über einen Stalker.

Aber vielleicht kann ich hier heute Abhilfe schaffen. Es folgt also nun ein kleiner Leitfaden zum Thema „Erotische Mails schreiben“.

Leitfaden „Erotische Mails schreiben“

Es gilt die AKT-Regel zu beachten:

A – Bleibe AUTHENTISCH – soll heißen: Knüpfe dort an, wo Du gerade stehst!

Du willst eine erotische Mail schreiben – und Du hast gerade Hunger? Dann esse nichts, sondern lasse Deinen Hunger für Dich arbeiten: „Ich verzehre mich nach Dir, ach, könnte ich Dich doch kosten, bei Dir sein, meinen Hunger nach Dir stillen, Dich schmecken. Erwache ich, dann sollst Du mein Frühstück sein, mein Toast, den ich mit Herzenlust buttern will. Mein Speck, dessen leckeren Saft ich gierig lecke. Das Ei, das sich mir mit seinen heißen Rundungen darbietet und das ich bis zur Neige auslöffeln will….“

Du willst eine erotische Mail schreiben – und gerade beginnt Deine Lieblingsserie im Fernsehen? Dann schalte den Fernseher nicht ein, sondern lasse Deine Neugier, wie es in der Serie wohl weiter geht, für Dich arbeiten: „Seit ich Dir das erste Mal begegnet bin, will ich nichts anderes, als Dich anmachen, Dich betrachten, meine Neugier auf Dich stillen, Dich sehen, hören. Will Dir zu jedem nur erdenklichen Höhepunkt folgen, Dich in Serie lieben und auch beim Cliffhanger nicht fallen lassen…“

Du willst eine erotische Mail schreiben – leidest aber an akuter Diarrhoe? Dann schlucke keine Mittel dagegen, sondern lasse den Durchfall für Dich arbeiten: „Dieses Kribbeln, Brummen, Grummeln im Bauch, wenn ich nur an Dich denke, nichts anderes zählt mehr – außer Dich fühlen. Nur von Dir will ich mich ans Bett fesseln lassen, zum Fließen bringen, bis ich das Gefühl habe, mein ganzes Sein löst sich auf…“

Tipp: Der im Leben verankerte Aufhänger sollte in der Mail nicht genannt werden.

K – KEINE KOMMASETZUNG oder Rechtschreibung – Orthographie ist ein Hemmschuh zum Herzen der Begehrten!

Richtig angewendete Orthographie ist ein Zeichen dafür, dass der Schreibende mit dem Kopf bei der Sache ist. Aber in einer erotischen Mail hat der Kopf nichts zu suchen – es geht um Gefühl, Leidenschaft, Begehren, Sehnsucht, Phantasie, Gier.

Um den Adressaten mit der eigenen Leidenschaft anzustecken, das Herz der begehrten Person zu erreichen und für einen selbst zu entflammen, muss eine erotische Mail direkter Ausdruck dieses intensiven Gefühl sein: Am Kopf vorbei geht der Weg. Also keine Kommas, und wenn, dann nur als Rhythmuszeichen Deines Innenlebens gesetzt. Denke nicht an Rechtschreibung, lasse es fließen. Regeln sind Kopf, das Regellose wird den Adressaten mitreißen.

Tipp: Bei aller Kopflosigkeit dennoch auf den richtigen Adressaten der Mail achten, sie soll ja nicht an den Chef oder ein Familienmitglied gesendet werden.

T – TUE es gleich und TUE es immer wieder – Zurückhaltung führt Dich nicht auf den richtigen Weg!

Was ist Begehren wert, wenn es nur ein Strohfeuer ist? Wenn nach einmaliger Erfüllung die Sinne erlahmen und die Gier erloschen ist? Nichts. Wirkliche Leidenschaft zielt auf Wiederholung ab. Ich will Dich, nicht nur einmal, sondern immer wieder. Und gleich noch einmal – und zwar: Sofort! Leidenschaft kennt keine Geduld, packt sie einen im Supermarkt, dann will sie die Erfüllung sofort im Schatten der Gemüsetheke. Lodert sie im Park auf, so drängt die Gier einen hinter den nächsten Baum.

Also sollten erotische Mails spontan geschrieben und verschickt werden (siehe auch Punkt K – keine Kommasetzung). Nachdenken, zögern, tötet die Erotik. Also tippen, nicht nachdenken, nicht noch einmal über die Mail lesen, sondern sofort senden – nur so wird sich ein direkter Draht zwischen Herzen herstellen lassen. Und vor allem: Nicht nur einmal senden. Wie gesagt: Leidenschaft zielt auf Wiederholung ab. Also senden. Und wieder senden. Das darf ruhig immer wieder die gleiche Mail sein. Denn wie gesagt: Leidenschaft zielt auf Wiederholung.

Tipp: Keine Verwendung von Eigennamen in Mails. Die Gefahr, eine ehemals an einen anderen Adressaten gesendete Mail nun an eine begehrte Damen (Herren) anderen Namens zu senden, ist in der Hitze der Begierde zu groß.

Mehr erfahren: Dies war nur ein kleiner Leitfaden zum Thema „Erotische Mails schreiben“, eine Erfolgsgarantie kann nicht gegeben werden. Wer seine Erfolgschancen exponentiell erhöhen und die Hohe Kunst der erotischen Mail erlernen möchte, dem lege ich meinen umfassenderen Leitfaden ans Herz „Durch AKTE zum Akt – wie sie einfach und erfolgreich erotische Mails schreiben!“ (inklusive zahlreicher Vorlagen-Mails), der als E-Book bei allen bekannten Anbietern zum Preis von nur 49,80 Euro verfügbar ist. Hier erweitere ich die AKT-Regel um eine zusätzliche Erfolgskomponente zur AKTE-Regel: E = Lieber EINMAL gut geklaut, als zweimal schlecht geschrieben (das E-Book bietet somit einen umfangreichen Anhang erotischer Zitate aus Literatur, Film und Kochbüchern).

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